Seite 2 von 4
Verfasst: 16.10.2007 16:36
von Dain II.
Ich hab mir jetzt zwar nicht alles durchgelesen, aber bei Kelten und Germanen wurde scheinbar kein Pfeilgift verwendet (laut hist. Autoren), wohl aber bei den Skythen für deren Gift sogar ein Rezept vorhanden ist das ich zwar nicht auswendig kann aber es ist glaub ich die Rede von Blut und allerlei Körperflüssigkeiten. Bei den Thrakern meine ich mich an eine Stelle bei Aristoteles zu erinnern der meinte das sie damit auf Affenjagd gingen (gab es denn in Südosteuropa Affen im Altertum? Na ja Löwen in Griechenland warum dann nicht auch Affen?! ). Ansonsten das einfachste Pfeilgift das mit einfällt wäre menschlicher oder tierischer Kot (gut ist ja kein eigentliches Gift aber guttun wirds auch nicht wenn mans in die Wunde kriegt).
lg Stephan
Verfasst: 16.10.2007 17:24
von menhir
Ich würde die Chirurgen des 19. Jahrhunderts nicht als Argument für die Frühzeit anführen. Vor Semmelweis haben auch die Ärzte vor der Geburt eines Kindes sich nicht die Hände gewaschen, nachdem sie mit Leichen hantiert hatten (ob das jetzt an Leichengift oder sonstwas liegt sei dahingestellt). Bei den Hebammen waren die Überlebensraten überraschender Weise sehr viel höher. Die haben sich halt auf ates Wissen berufen, statt auf alle dem, was sie nicht wussten.
Und ich glaube nicht, dass ein fast-sauberer Pfeil uunbedingt Wundbrand auslöst. Und ganz egal welche Substanzen es nun genau sind, ich denke wir sind uns einig, dass in einer gammelnden Leichte eine Menge Bakterien rumsiedeln. Und Bakterien in einer offenen Wunde sind sicher nicht das beste.
Wenn man eine Wunde hat, ist das erste was man heute tud, sie zu desinifizieren, eben um eine Infektion zu verhindern, die dann zum Wundbrand führen könnte. Antiseptika standen nicht zur Verfügung und je mehr Bakterien in der Wunde, desto weniger Chance für die körpereigenen Abwehrkräfte und desto höher die Chance für Wundbrand und Eiter.
(Wenn man mit einer Schnittwunde zum Arzt geht, fragt der für gewöhnlich als erstes, ob mit dem Messer zuvor Wurst geschnitten wurde. Eben weil dies ein erhöhtes Risiko für eine Desinfektion und Blutvergiftung darstellt)
Verfasst: 17.10.2007 16:06
von Dain II.
Antiseptika standen nicht zur Verfügung
Na ja, Salz und Harz gabs schon und sowas könnte ja bei Verwundungen verwendet worden sein, könnt ich mir zumindest vorstellen.
lg Stephan
Verfasst: 17.10.2007 16:29
von menhir
Ja, da hast du natürlich auch wieder Recht Dain. Obwohl ich mir nicht so sicher bin, in wie weit ein einfacher nicht wohlhabender Krieger Zugang zu Salz hatte... Wäre jedenfalls eine teure Behandlung.
Verfasst: 17.10.2007 16:48
von Steve Lenz
Ich vermute, dass den Altvorderen Alternativen und entsprechende Wundbehandlungen bekannt waren. Mein Opa hat sich sein Leben lang da und dort verletzt und wurde verletzt. Septisch wurde er nie. Ein "trainierter" Körper kann sich selbst ganz gut heilen. Man muss halt nur die Wunde sauber kriegen. Und wenn man Maden nimmt!
Und man sollte sich Gedanken machen, warum es stellenweise keine Nachweise auf Pfeilgifte gibt und andernorts diese sehr wohl. Offenbar musste man die Wundwirkung beschleunigen. Vielleicht, weil man darüber Bescheid wusste, dass es fähige Heiler(innen) gab?
Verfasst: 17.10.2007 17:13
von Hans T.
Und als Mann hat man immer sterile Flüssigkeit zum Spülen und Säubern dabei...(Tatsache. Fragt einen alten Waldarbeiter, was die gemacht haben). Bei Mädels gehts leider nicht.
H
Verfasst: 17.10.2007 17:49
von menhir
Hans T. hat geschrieben:Und als Mann hat man immer sterile Flüssigkeit zum Spülen und Säubern dabei...(Tatsache. Fragt einen alten Waldarbeiter, was die gemacht haben). Bei Mädels gehts leider nicht.
H
Meinst du nun tatsächlich DAS was ich denke
Verfasst: 17.10.2007 17:57
von Hans T.
Ja. Männlicher Urin ist steril, soweit keine Erkrankung vorliegt. Weiblicher im Prinzip auch, aber die Abgabe desselbigen kann aus anatomischen Gründen nicht 100% steril erfolgen.
H
Verfasst: 17.10.2007 21:22
von Bridget
Hans T. hat geschrieben:Ja. Männlicher Urin ist steril, soweit keine Erkrankung vorliegt. Weiblicher im Prinzip auch, aber die Abgabe desselbigen kann aus anatomischen Gründen nicht 100% steril erfolgen.
H
Doch geht schon.
Da Zauberwort heist "Mittelstrahl"!
*fg*
Verfasst: 18.10.2007 08:26
von Hans T.
Stimmt!
H
Verfasst: 18.10.2007 08:53
von abundantes
honig is auch immer für sowas verwendet worden.
ausserdem div. verfügbare säuren u gerbstoffe afaik.
Verfasst: 18.10.2007 18:07
von helstafir
einfach ausbrennen ...im Anschluß nach Bedarf mit natürlicher Säure.
Habe das mal bei einer Tätowierung ( 4x6 cm) gemacht und das ganze dann mit einem Sud aus ausgekochter Eichenrinde feucht gehalten.
Hat sich nichts entzündet oder ähnliches , 1A Abheilung.Narbe fast nicht sichtbar.
Verfasst: 18.10.2007 18:15
von menhir
helstafir, DAS nenn ich ja mal experimentelle Archäologie
Ich für meinen Teil würde heute trotzdem etwas lieber zu Betaisodona greifen
Verfasst: 18.10.2007 18:24
von helstafir
Ich habe arbeitsbedingt ja öfter mit derartigen Verletzungen zu tun und muß sagen, daß von allen Mittelchen die Eichenrinde das beste Ergebniss bringt.
Grüße
P.S. mit experimenteller Archäologie hatte das ( leider ) nix zu tun...eher mit der Einstellung,daß man für seine Dummheit gerade stehen muß.
Verfasst: 27.10.2007 13:11
von Makusalix
Gift des Taxusbaumes!
20 Nadeln des Taxusbaumes (Eibe) sind für ein Pferd Tödlich!
Desweiteren beschreibt Ceasar im "De Bello Gallico" wie sich ein Keltischer Häuptling mit dem Saft der Eibe das Leben nahm.
Ausserdem sagt er das dieses Gift in ganz Gallien bekannt ist.
Zum Thema Pfeil und Bogen wären bei den Kelten keine Heroischen Waffen!
Ceasar schreibt das die Kelten tausende Bogenschützen heranzogen von denen es in ganz Gallien viele gäbe.
Gruss Markus