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Verfasst: 20.12.2007 23:03
von Steve Lenz
Zur Sichtbarkeit von Geschoßen:
Wenn man sich am Anfang oder am Ende der Bahn befindet bestehen gute Chancen, das Geschoß zu sehen - alles weitere hängt vom Zeitpunkt des Erkennes und dem persönlichen Reaktionsvermögen ab.
Wenn ich ein Geschoß seitlich kaum sehe, kann?s mir egal sein - es geht ja an mir vorbei!
Verfasst: 21.12.2007 11:01
von The Sarmatian
Aber wenn die Sonne hell scheint sieht man ein Dreck. Deshalb ja die breitkrempigen Hüte. Auch griechische Bogenschützen oder Kretanische hatten solche Hüte. Wenn man also bedenkt dass in Griechenland die Sonne sher präsent ist, ist beides (geschleuderte Steine und geschossene Pfeile) vielleicht gleichgefährlich. Ich mein, Infanterie trägt ja Helme
Nun ja, zumindest ist das Geschoss ja klein, und schwer abzuwehren, wenn man nicht grad ein Scutum oder vergleichbares hat, womit man seinen ganzen Körper abdecken kann.
Man muss sich da eher fragen, wie ein Kettenhemd oder Panzer dagegen schützen, ich denk mal gut
aber Schüsse gegen Kopf sind ja wohl das Tödlichste...
Verfasst: 21.12.2007 11:26
von Steve Lenz
Kretanische
Kretische!
Man muss sich da eher fragen, wie ein Kettenhemd oder Panzer dagegen schützen, ich denk mal gut aber Schüsse gegen Kopf sind ja wohl das Tödlichste...
Kettenhemden gab?s zu der Zeit in der Gegend nicht. Und wenn da nichts Gepolstertes drunter ist, wirkt sich das schmerzhaft bis letal aus. Die damaligen "Panzer" dürfte es auch gut eingedellt haben.
Ich finde den Online-Bericht ad hoc nicht, aber die Geschosse hatten eine Geschwindigkeit von über 90Km/h. Dies und die geringe Auftrefffläche sorgten für einige hundert Kg/cm² Auftreffenergie. Schädeltreffer sind da mehrheitlich tödlich, aber auch schon Körpertreffer dürften sich schwerwiegend auf die Gesundheit und Einsatzfähigkeit auswirken.
Und die Schilde waren deswegen so klein, damit man sie schnell oben hatte. Sowas sagt mir, dass die Schleuderer befähigt waren, die ankommenden Geschosse auszumachen.
Bei der Sprengausbildung hatte man uns auch beigebracht, unmittelbar nach der Detonation nach oben zu blicken, um nicht blind von Fragmenten erschlagen zu werden.
Verfasst: 21.12.2007 15:41
von Nils B.
Zivis sind in der experimentellen Archäologie klar im Nachteil
Habe gelesen, daß Hopliten an ihrem Aspis bisweilen einen 'Vorhang' aus Leder hängen hatten, der die Wucht der Geschosse mindern und so die Beine schützen sollte. Geht man davon aus, daß dies noch zusätzlich zu den Knemides angebracht wurde, so sind wohl entsprechende Rückschlüsse auf die Durchschlagskraft von Pfeilen und Schleuderbleien zulässig.
Verfasst: 21.12.2007 15:44
von The Sarmatian
Ja wie gabs net damals... ok von welcher Zeit reden wir???
Schleuderer gabs auch nach dem 3. Jhd. v. Chr. immer noch oder??
Nun ich dachte an den Panzer eines Hopliten.
Ja die Schleuderer konnten die Schilder schnell hoch heben, klar, aber ich dachte eher an die feindliche (schwere) Infanterie. Wie gings wohl denen??
Verfasst: 21.12.2007 15:48
von Turms Kreutzfeldt
balearische Schleudergeschosse, wahrscheinlich Steine, haben römische Rüstungen des späten 2. Jahrhunderts v. Chr. klar zerschlagen (durchschlagen ?). Deswegen wurden diese Rüstungen ausgepolstert bevor man sich dran machte das Mütchen der Balearenkrieger zu kühlen. Die Römer erkannten klar den Vorteil dieser Jungs und haben sie in der Folgezeit als Söldner immer mit im Heer gehabt. Schleuderbleie sind ja auch in Kalkriese gefunden worden. Auch aus der Zeit des Sartorius-Aufstandes gibt es ein paar Schleuderbleifunde.
Verfasst: 21.12.2007 16:08
von The Sarmatian
Damals wurde noch die Lorica Hamata von den Legionären getragen, wenn ich mich net irre? Wobei ärmere oder unerfahrene Hastati kaum was besseres hatten als ne Brustplatte... da ist es verständlich dass die Geschosse diese durchschlagen haben!
Verfasst: 02.07.2010 13:22
von funditor
Hallo,
ich bin neu in diesem Forum, deshalb bitte ich um Nachsicht falls ich evtl nicht alle Forenregeln einhalte.
Nach meiner Interpretation ist diese Korperhaltung die Ausgangsstellung für einen "griechischen Unterhand"-Wurf, der bei mir am weitesten geht. Man kann ihrn ja mit einer einzigen Umdrehung machen, und ziemlich genau so halte ich die Schleuder - in der einen den Schleuderbrief mit dem Geschoß, und in der anderen den Griff und den Auslöser.
Habe mal gelesen, dass Steine von der Schleuder die mannstoppende Wirkung von einer 45er Magnum haben, aber aufgrund der Projektilgöße nicht diesen Durchschlag. Sie funktionieren vor Allem aufgrund der Wuchtwirkung.
Ein herzliches hallo übrigens an Steve, ich hoffe meine tibetanische Schleuder am Keltenfest in Asparn hat Dir gefallen und Du hattest noch ein schönes Fest!
Verfasst: 03.07.2010 22:18
von Ragnar
Kann das zweite Bild leider nicht sehen, glaube es aber vor Augen zu haben.
Das Fell hat meiner Meinung nach tatsächlich die Funktion eines Schildes.
Wenn es in genügendem Abstand vom Körper gehalten wird. Es ist schwer genug um einen Schleuderstein abzuhalten, der dieses ja nicht zu durchdringen vermag. Auch ein Pfeil geht nicht so einfach hindurch, da das Fell locker herunter hängt und damit die grösste Kraft auffängt. Zumal Haar mit einer breiten Spitze nicht so einfach durchschnitten werden kann.
Für einen Pfeilangriff nicht optimal, aber Schleudersteine kommen da nicht durch. Billig, leicht und effektiv.
Verfasst: 05.07.2010 10:24
von ulfr
funditor hat geschrieben:Hallo,
ich bin neu in diesem Forum, deshalb bitte ich um Nachsicht falls ich evtl nicht alle Forenregeln einhalte.
Wäre schön, wenn Du Dich den Gepflogenheiten in diesem Forum entsprechend hier
http://www.archaeoforum.de/viewforum.php?f=3 vorstellen würdest. Danke!
ULFR
Verfasst: 05.07.2010 11:10
von Turms Kreutzfeldt
Genau, sonst wird zurückgeschleudert....
Der Schrecken harmloser Flusstiere, Turms