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Verfasst: 23.01.2008 09:14
von Hans T.
Ich wiederhole mich trotzdem mal: Es kommt auch beim Blasebalg an, was man eigentlich machen will. Die Tondüsen, die man als Blasrohrenden anspricht, ersetzen mit Sicherheit keinen Blasebalg, sondern ermöglichen den ganz konzentrierten Einsatz von Sauerstoff. Ein Ersatz kann es schon aus physiologischen Grunden nicht sein (Hyperventilation), zudem gibt es Darstellungen und völkerkundliche Vergleiche. Bitte äußerste Vorsicht mit dem Thema 'Verbesserung' in der Technik...

H

Verfasst: 23.01.2008 10:23
von ulfr
Dem kann ich mich nur anschließen.
Das Blasrohr fällt m.E. raus, wie Hans schreibt, kann es wohl nur sehr kurzfristig und punktuell eingestezt werden, sonst pfeifst Du ganz schnell aus dem letzten Loch. Ich habe mal mit einem Freund Bronze gegossen, als Pumpknecht, wir haben mit zwei Trommelblasebälgen gearbeitet, und abends hatte ich an Stellen Muskelkater, wo andere nicht mal Stellen haben :shock: , seltsamer Weise nicht in den Armen, sondern an den Innenseiten der Oberschenkel. Wenn ich mir vorstelle, dass ich diese Luftmassen per Blasrohr hätte erzeugen sollen :shock: :shock:
Könnte allenfalls mit mehreren Bläsern funktionieren, die sich abwechseln (hab ich irgendwo mal im TV gesehen, weiß aber nicht mehr, wann und wo), und selbst dann hat man sich nach einer Viertelstunde wohl in einen Zustand getutet, wo einem alles andere egal ist :eeeek: :shocked!:

Die römische Anleitung sieht ganz ok aus, mit solchen Blasebälgen haben wir auch schon gearbeitet. Echte Blasebälge wie oben beschrieben aus einem vernähten Tierbalg hab ich auch schon gesehen, bei einem ägyptischen Schmied, aber das war Ende der 1970er, deswegen gibts leider keine Fotos...
LG
ULFR

Verfasst: 23.01.2008 10:44
von Hans T.
Wir hatten einen bzw natürlich zwei Bälge im Einsatz bei Bronzegussversuchen. Da war die Luftversorgung easy. Ein 13 jähriger hat das gemacht, über lange Zeit. Der Gag: Die Bälge waren/sind recht gross und es kommt nicht auf die tatsächliche Menge der Sauerstoffzufuhr an, sondern auf die Kontinuität. Mit den grossen Bälgen (mit 'Handtaschenventil') geht das recht locker, da man wenig und nur recht sanfte Pumpbewegungen braucht. Das Ventil haben wir nach völkerkundlichem Vergleich gemacht - bei uns liegt sowas in der Völkerkundeabteilung herum (rezent!) :roll: :wink: .

H

Verfasst: 23.01.2008 13:52
von Mela
Das Modell, einfach nicht "verdreht" und ohne Befestigung am Boden kommt unserem schon ziemlich ähnlich... (Ich glaube, da haben einige Römlinge in der Begeisterung etwas zuviel Schnickschnack genäht...)

Kuck doch mal hier: http://www.experimentarch.ch/1_wersindw ... s2kacsvkd3 rein, Blaubär, da sind einige Fotos drin.

Zu den Blasrohren: da bin ich - noch etwas allein auf weiter Flur, aber schon halbwegs erfolgreich - eh der Meinung, dass die übliche "frühbronzeitliche Giessrekonstruktion mit 4 ägytisch angehauchten Bläsern" für Mitteleuropa Quatsch ist - erste Versuche in die Richtung bestätigen meine Idee von fix im Ofen montierten Düsen.

Liebe Grüsse

Mela