Verfasst: 11.04.2006 12:32
Hallöle!
Irgendjemand von den Spinnerinnen hat mal versucht, mit einer Distel zu kardieren - es geht nicht. Ist eigentlich auch logisch, wenn man mal selbst kardiert hat, man muß schon ziemlich Kraft ausüben. Eventuell ging es noch, mit Klopfen (wie mit einer Flickkarde) Rohwollflocken aufzulockern.
Irgendwo anders, leider auch vergessen, wo, hab ich mal gelesen, daß es Funde von Wollkämmen gibt. Anhand der Gebrauchsspuren auch nachgewiesen, dass damit Wolle gekämmt wurde.
In Schottland habe ich mal in Aberfoyle (Scottish Wool Mill) rückgezüchtete Schafe gesehen. Das Fell ist deutlich kürzer als das von modernen Schafen, das war so 2 - 3 cm, und braun. Die meinten, die Schafe wären den ursprünglichen sehr ähnlich.
Waldschaf hab ich da - sehr langes, mittelgrobes Vlies. Zu beziehen bei
http://www.wollzentrum.de/
Die haben einiges an Wolle von "exotischeren" Rassen.
Wenn Du Färben willst, ist Waschen vorher nötig. Mit der Lanolinschicht drauf, dringen die Farbstoffe nicht so gut in die Wolle ein. Zum Spinnen ist Fett ganz gut (in der Industrie kommt dann manchmal irgendein stinkiges Erdölprodukt drauf - so Dochtgarn hab ich da), zum Färben weniger.
Walnussfärbung z.B. zieht so auf ohne Beizen. Ansonsten Beizen mit Alaun, mit essigsaurer Tonerde soll auch gehen (macht K. Tegeler), hab ich aber noch nicht probiert. Krapp z.B. soll schon in Ägypten bekannt gewesen sein (wie immer hab ich die Quelle vergessen....)
Pflanzenfarben halten recht gut. Ich hab meine ins Südfenster gelegt, ok, war wenig Sonne - aber ich seh noch keine Veränderung.
Ich denke, um so gut wie die früher spinnen zu können, brauchten wir einige Jahre Übung. Wenn man überlegt, wie lange es dauert, mit der Handspindel genug Wolle für z.B. Socken hinzukriegen - die müssen doch ununterbrochen gesponnen haben, um genug Klamotten zu haben.
Wisst Ihr vielleicht, welche Wirtel die Kelten benutzt haben? Ob aus Ton oder Holz, Kopf- oder Fußspindel???? Das würde mich interessieren. Und ab wann die Leute gestrickt haben. Klar, Nadelbinden gab es schon zu Zeiten der Wikinger (ich bin zu doof, das zu lernen) - aber stricken kommt mir einfacher und logischer vor.
Grüßle,
Ruth
Irgendjemand von den Spinnerinnen hat mal versucht, mit einer Distel zu kardieren - es geht nicht. Ist eigentlich auch logisch, wenn man mal selbst kardiert hat, man muß schon ziemlich Kraft ausüben. Eventuell ging es noch, mit Klopfen (wie mit einer Flickkarde) Rohwollflocken aufzulockern.
Irgendwo anders, leider auch vergessen, wo, hab ich mal gelesen, daß es Funde von Wollkämmen gibt. Anhand der Gebrauchsspuren auch nachgewiesen, dass damit Wolle gekämmt wurde.
In Schottland habe ich mal in Aberfoyle (Scottish Wool Mill) rückgezüchtete Schafe gesehen. Das Fell ist deutlich kürzer als das von modernen Schafen, das war so 2 - 3 cm, und braun. Die meinten, die Schafe wären den ursprünglichen sehr ähnlich.
Waldschaf hab ich da - sehr langes, mittelgrobes Vlies. Zu beziehen bei
http://www.wollzentrum.de/
Die haben einiges an Wolle von "exotischeren" Rassen.
Wenn Du Färben willst, ist Waschen vorher nötig. Mit der Lanolinschicht drauf, dringen die Farbstoffe nicht so gut in die Wolle ein. Zum Spinnen ist Fett ganz gut (in der Industrie kommt dann manchmal irgendein stinkiges Erdölprodukt drauf - so Dochtgarn hab ich da), zum Färben weniger.
Walnussfärbung z.B. zieht so auf ohne Beizen. Ansonsten Beizen mit Alaun, mit essigsaurer Tonerde soll auch gehen (macht K. Tegeler), hab ich aber noch nicht probiert. Krapp z.B. soll schon in Ägypten bekannt gewesen sein (wie immer hab ich die Quelle vergessen....)
Pflanzenfarben halten recht gut. Ich hab meine ins Südfenster gelegt, ok, war wenig Sonne - aber ich seh noch keine Veränderung.
Ich denke, um so gut wie die früher spinnen zu können, brauchten wir einige Jahre Übung. Wenn man überlegt, wie lange es dauert, mit der Handspindel genug Wolle für z.B. Socken hinzukriegen - die müssen doch ununterbrochen gesponnen haben, um genug Klamotten zu haben.
Wisst Ihr vielleicht, welche Wirtel die Kelten benutzt haben? Ob aus Ton oder Holz, Kopf- oder Fußspindel???? Das würde mich interessieren. Und ab wann die Leute gestrickt haben. Klar, Nadelbinden gab es schon zu Zeiten der Wikinger (ich bin zu doof, das zu lernen) - aber stricken kommt mir einfacher und logischer vor.
Grüßle,
Ruth