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Verfasst: 17.02.2006 17:57
von nacanina
Hier etwas zu Pollenanalysen zur Eibe:
Im Interglazial des älteren Quartärs (550.000 bis 480.000) sehr häufig,
in der Wärmephase zwischen Mindel- und Rißeiszeit (420.000 - 230.000) sehr häufig.
In der Bronze und frühen Eisenzeit so häufig wie die anderen wichtigen Baumarten.
Allerdings gehen die Werte ab 2000 v. C. zurück.
Grund könnte die Einwanderung der Buche sein, aber auch anthropogene Veränderungen durch den Menschen.
Könnte es sich um Fundlücken handeln? Ich könnte mir gut vorstellen, dass einne Lanze oder ein Speer mir einem Eibenschaft recht gut kommt. V. A. wenn er aus Kernholz besteht.
Verfasst: 20.01.2008 15:44
von Blattspitze
Mal sehen ob man diesen thread wieder zum Leben erwecken kann.
Wie Steve schon dargelegt hat, sind die mitteleurop. Schäfte eigentlich immer aus Esche und das bedeutet zweifellos, dass es sich um das beste Rohmaterial für diesen Zweck handelt. Wobei das "beste" evtl. eine Mischung aus Verfügbarkeit, Bearbeitbarkeit, Feuchtigkeitsempfindlichkeit und Kampfeignung ist.
Die geopferten eisenzeitlichen Lanzen(-spitzen) aus dem Norden (Nydam, Thorsberg, Illerup etc.) zeigen vielfach Scharten, man kann also sicher annehmen, dass neben stechen auch damit "zugeschlagen" wurde (Wenn man dies nicht als "Parierspuren" der Gegner interpretieren will).
Aus der Sohle des frühslawischen Burggrabens der Oerenburg von Klein Breese, Ldkr. Lüchow-Dannenberg, stammt eine schöne Lanzenspitze mit achtkantiger Tülle, die noch einen vollständig erhaltenen 3,70m langen Eschenholzschaft aufwies. Diese Waffe ist sicher im Gefecht verlorengegeangen. Der Schaft ist nicht aus einem dünnen Stamm, sondern aus Spaltholz, und zeigt im tüllennahen ca. 3cm dicken Bereich eine Menge von Einkerbungen, die sicherlich Kampfspuren sind.
Hat noch jemand Angaben zur Länge und Dicke von Lanzenschäften?
Marquardt
Re: Speer- und Lanzenschäfte
Verfasst: 27.02.2013 15:42
von Lassie
Hallo da draußen,
wollte den Thread nutzen, um mal nachzufragen, ob sich hier im Forum jemand ernsthaft mit Speerfechten nach antikem Vorbild beschäfigt bzw. jemanden kennt, der dies tut. Im Museum der Keltenwelt am Glauberg haben wir aus den Gräbern Speerspitzen, deren Tüllen darauf hindeuten, dass die Speerschäfte max. 2 cm im Dm maßen (175 cm Länge), die Speere also relativ "schlackerig" waren. Ich stelle mir das Fechten so vor, wie man es gelentlich in Martial Arts-Filmen sehen kann. Ich würde diesbezüglich jedoch mal die Meinung von Experten hören. Zudem bin ich für die Museumspädagogik am überlegen, wie einzelne Aspekte der Glaubergfunde visualisiert und für die Besucher verständlich gemacht werden können. Vielleicht besteht die Möglichkeit, mal einzelne Sequenzen auf Bild und Film zu bannen und für Mulimedia-Guides zu nutzen. Ist aber noch Zukunftsmusik.
Und ja, auch die Schäfte der Speere aus Grab 1 bestehen aus ... ESCHE!
Thomas
Re: Speer- und Lanzenschäfte
Verfasst: 27.02.2013 22:29
von TZH
Ich stelle momentan die Keltische Krieger wie zBp. Samburus und Masaien in Afrika vor, mit diversen arten von Wurfsperen und Lanzen für mittleren und kurzen Distanz.