Dieser Arbeitsgang nennt sich Schlagflächenpräparation und hat mit der Physik des Pöckerns zu tun. Ganz kurz:
Die punktförmige Einwirkung einer Kraft auf die Oberfläche eines Feuersteins führt zu einem Hertz´schen Kegelbruch im Kristallgefüge des Minerals, d.h. die Kristalle werden in einem Winkel von ca. 105° voneinandergetrennt. Beim Abtrennen von Klingen wird dieser Vorgang kontrolliert auf die Kante eines Feuersteins verlegt, es werden im Prinzip Kegelsegmente abgetrennt. Dadurch entsteht auf der Rückseite einer Klinge/eines Abschlags der sog. Bulbus oder Schlagkegel http://de.wikipedia.org/wiki/Abschlag_% ... 4ologie%29
Eine neue Klinge entsteht nur über einem Grat, der durch die seitliche(n) Kante(n) der letzte(n) Klinge(n) gebildet wird, weil sich die Schlagenergie am Massezentrum orientiert, und das ist der eben dieser Grat. Über dem Grat hat sich aber eine Art Vorsprung gebildet, dadurch dass auf beiden Seiten die Schlagkegel der letzten beiden Klingen ihre Negative hinterlassen haben. Würde man jetzt den nächsten Schlag auf diesen Überhang setzen, würde sich die Energie nur in dem kleinen Überhang ausbreiten, das Ergebnis wäre die Abtrennung eine kleinen Splitters. Um zu erreichen, dass sich die Energie im Stein ausbreiten und dadurch eine lange Klinge abtrennen kann, wird der Schlagpunkt auf der Schlagfläche weiter nach hinten zur Mitte des Kerns angegelegt. Dazu wird vorn an der Abbaufläche der Überhang entfernt und eine kleine "Nase" herausgearbeitet. Und das ist diese reibende Bewegung vor jedem neuen Klingenschlag. Hier eine Skizze (in diesem Fall bildet den Grat eine natürliche Kante am Stein)
Genau nachzulesen in Hein, W. 2002: Pfeilspitzen aus Feuerstein. In: Das Bogenbauerbuch. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers". Hubertus Meyer-Burckhardt oeis
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
Danke, Blattspitze, für die beiden Links!!! Klasse Filme und auch hier wieder: Präparation ist einfach alles!!! Das GP-Material ist aber auch das Genialste für solcherlei Zwecke: Geht ab wie ein Zäpfchen und ist doch nicht so nervös oder zickig, dass diese Monsterklingen brechen würden. Ein klares und dickes "Like"
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila