Es lag mir auch auf der Zunge.
Die Körperstatur des H.N. (gutes Masse/Oberflächenverhältnis, breite Nase mit großer innerer Hautfläche zur Erwärmung der Luft etc.) machte ihn/sie schon gut geeignet, Kälte auszuhalten.
Allerdings sollten wir H.N. = kalt auch nicht allzu überbetonen. Erstens waren ja x-Zwischeneiszeiten, zweitens verzog er/sie sich ja auch bei Kältemaximen nach Süden, drittens haben wir die vorläufig letzte und offenbar kälteste Eiszeit ja auch ganz gut überstanden.
Außerdem gab?s das Problem ja auch bei den Vorgängern.
Letztlich ist einfach der Vorteil des Menschen, sich durch sein adaptives Denkvermögen in die Umwelt integrieren zu können.
(Wenn man vom Schwachsinn der letzten 150 Jahre mal absieht
).
Vielleicht noch ein Satz zur, nennen wir?s mal Neanderthaler-Philosophie:
Der Ansatz, dass diese Menschen "von Natur aus" geeignet waren, die europäischen Härten zu überstehen, ist ja im Grunde der auslösende Punkt, sie als "edle Wilde", die aber dann doch von der "Natur" ausradiert wurden, zu sehen.
Sieht man jedoch die evolutionären Vorgänge, die sie tatsächlich etwas "geeigneter" machten, den Eiszeiten zu trotzen, weiterhin als (willkommenen) Zufall, und überdenkt eben genau das schon erwähnte adaptive Denkvermögen als eigentliche Voraussetzung zu Überleben, verändert sich zwangsläufig das Bild.
Der Vergleich mit rein körperlich angepassten Tieren wie Mammut, Wollnashorn, Rentier, Moschusochsen etc. und deren Ausgeliefertsein an die Bedingungen des Habitats hinkt ja einfach an der Tatsache, dass die Gattung Mensch ja einen in die Zukunft gerichteten, bewußten Handungsansatz hat. Vulgo "Willen".
(Ich hoffe mit unterstellt jetzt niemand eine Idee des Menschen als Krönung der Schöpfung. Sind wir natürlich nicht).
Es geht mir einfach nur darum, den Anteil des Denkvermögens bei Überlegensstrategien im Auge zu behalten.
Deshalb eben auch zielgerichtete, funktionale und praktische Kleidung, die genau die Ressourcen nutzt, die vorhanden sind.
Vielleicht war eine damalige Begegnung eines durchgestylten H.N. aus der Tundra Mitteldeutschlands mit einem im Irak lebenden genauso wie die Begegnung eines Briten des 19.Jh.A.D. mit einem zeitgenössischen Feuerländer....
Nur meine zwei Schaber....
Thomas