Hallstatt-D-Dame für das Naturhistorische Museum Nürnberg
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Wir hier oben müssen leider weiter nordwärts, dem zurückweichenden Eis hinterher!
Viel Spass!
Zum Interpretations - Status der Dame, -war das eine enfernte oder nähere Verwandte des lokalen Fürsten/Häuptling/Priesterkönigs oder wie man die Eliten bei euch da unten in der Späten Hallstattzeit einordnet?Marquardt
Viel Spass!
Zum Interpretations - Status der Dame, -war das eine enfernte oder nähere Verwandte des lokalen Fürsten/Häuptling/Priesterkönigs oder wie man die Eliten bei euch da unten in der Späten Hallstattzeit einordnet?Marquardt
- Steve Lenz
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Wenn es zu einem archaeoforum Gruppenbesuch kommen sollte - herzlichst willkommen.
Allerdings wird die Eisenzeit wohl nicht vor Jan.09 fertig sein. Das ist jetzt optimistisch.
Zur Sozialen Stellung der Dame.
Nun ja, zur sozialen Gliederung in der Hallstattzeit ist schon viel gedacht, geschrieben und gesagt worden.
Das ursächliche Problem, dass die erhaltenen Gräber und deren jeweilige Ausstattung keine zwingenden Hinweise liefern können, bleibt weiter bestehen. Eine Überraschung war ja z.B. die Tatsache, dass gerade die "reich" ausgestattenen neu ergrabenen Gräber in Hallstatt antropologische Hinweise auf schwere körperliche Arbeit, auch bei den Frauen, lieferten...
Bleibt man in der im Fach üblichen Lesart ist die hier gezeigte Dame zumindest der "Mittelschicht" zuzurechnen. Besonders hervorgehoben ist sie innerhalb der "reich" ausgestatteten Gräber nicht. Etwaige "Importe" finden sich im Gräberfeld als Indikatoren nicht.
Nord-Ost Bayern liefert hier im übrigen einige ordentliche Ausstattungen, auch in vermeindlich zur damaligen Zeit "entlegeneren" Gegenden, unsere Grabhügelgruppe passt sich hier gut ein.
Zwei kleine Schalen mit Standfuß sowie ein schwarz-rot bemaltes Kegelhalsgefäß waren beigegeben. Die Schalen graphitiert, also für D1 in Franken sehr typisch, ohne jede weitere Verzierung.
Das Gräberfeld selbst umfasste so 20-25 Grabhügel. Wieviele Bestattungen es insgesamt waren, bleibt aufgrund der Grabungstechnik Ende des 19.Jh. offen. Nachbestattungen (Brand) wurden sicher nicht erfasst, auch Körpernachbestattungen scheinen nicht immer getrennt erfasst worden zu sein.
Da aber auch hier keine vollumfängliche Erfassung erfolgt, bleibt jede Aussage zur sozialen Stellung der Dame innerhalb ihrer Gemeinschaft sehr unsicher.
Sterbealter war, wie dargestellt frühmatur, auf deutsch um die 35-40.
Interessant ist die Beigabe eines Bernsteinringes und einer tönernen Klapperkugel, vermutlich mit Amulettcharakter. Dies erinnert schon an die fast regelhafte Beigabe solcher Dinge in HaD3 oder LtA 130 Jahre später..
Die Siedlung fehlt. Wie immer....
Thomas
Allerdings wird die Eisenzeit wohl nicht vor Jan.09 fertig sein. Das ist jetzt optimistisch.
Zur Sozialen Stellung der Dame.
Nun ja, zur sozialen Gliederung in der Hallstattzeit ist schon viel gedacht, geschrieben und gesagt worden.
Das ursächliche Problem, dass die erhaltenen Gräber und deren jeweilige Ausstattung keine zwingenden Hinweise liefern können, bleibt weiter bestehen. Eine Überraschung war ja z.B. die Tatsache, dass gerade die "reich" ausgestattenen neu ergrabenen Gräber in Hallstatt antropologische Hinweise auf schwere körperliche Arbeit, auch bei den Frauen, lieferten...
Bleibt man in der im Fach üblichen Lesart ist die hier gezeigte Dame zumindest der "Mittelschicht" zuzurechnen. Besonders hervorgehoben ist sie innerhalb der "reich" ausgestatteten Gräber nicht. Etwaige "Importe" finden sich im Gräberfeld als Indikatoren nicht.
Nord-Ost Bayern liefert hier im übrigen einige ordentliche Ausstattungen, auch in vermeindlich zur damaligen Zeit "entlegeneren" Gegenden, unsere Grabhügelgruppe passt sich hier gut ein.
Zwei kleine Schalen mit Standfuß sowie ein schwarz-rot bemaltes Kegelhalsgefäß waren beigegeben. Die Schalen graphitiert, also für D1 in Franken sehr typisch, ohne jede weitere Verzierung.
Das Gräberfeld selbst umfasste so 20-25 Grabhügel. Wieviele Bestattungen es insgesamt waren, bleibt aufgrund der Grabungstechnik Ende des 19.Jh. offen. Nachbestattungen (Brand) wurden sicher nicht erfasst, auch Körpernachbestattungen scheinen nicht immer getrennt erfasst worden zu sein.
Da aber auch hier keine vollumfängliche Erfassung erfolgt, bleibt jede Aussage zur sozialen Stellung der Dame innerhalb ihrer Gemeinschaft sehr unsicher.
Sterbealter war, wie dargestellt frühmatur, auf deutsch um die 35-40.
Interessant ist die Beigabe eines Bernsteinringes und einer tönernen Klapperkugel, vermutlich mit Amulettcharakter. Dies erinnert schon an die fast regelhafte Beigabe solcher Dinge in HaD3 oder LtA 130 Jahre später..
Die Siedlung fehlt. Wie immer....
Thomas
Marquart- du hast schon recht. Da gibt es diese Diskussion. Fakten sind die offensichtlich weibliche Schmuck- und Trachtausstattung, das Fehlen von Waffen und das eher robuste Skelettmaterial.
Wobei der Geschlechtsdiphormismus in Sachen Robustheit lediglich eine statistische Wahrscheinlichkeitsrechnung bleibt.
Dass eine Korrelation zwischen Körpergröße/ "Robustheit" der hallstattlichen Kelten und Keltinnen zur Menge und Qualität ihrer Beigaben besteht, konnte mehrfach beobachtet werden.
Es war wohl eine kräftige und große Frau. Im anderen Fall müsste man schon einiges an Argumenten für die Beigabenauswahl bringen. Andere Beispiele wären hier nicht schlecht.....
Thomas
Wobei der Geschlechtsdiphormismus in Sachen Robustheit lediglich eine statistische Wahrscheinlichkeitsrechnung bleibt.
Dass eine Korrelation zwischen Körpergröße/ "Robustheit" der hallstattlichen Kelten und Keltinnen zur Menge und Qualität ihrer Beigaben besteht, konnte mehrfach beobachtet werden.
Es war wohl eine kräftige und große Frau. Im anderen Fall müsste man schon einiges an Argumenten für die Beigabenauswahl bringen. Andere Beispiele wären hier nicht schlecht.....
Thomas
Bin ich dabei, ist ja nicht sooo weit. (Obwohl ich mich ja von Geblüt eher zur noch nicht so kultivierten Gegend rechnen muss und will, und eben enteiste abenteuerliche Wildnis sieht nur von oben aus wie Unkultur)Thomas Trauner hat geschrieben:Wenn es zu einem archaeoforum Gruppenbesuch kommen sollte - herzlichst willkommen
Wann?
ULFR
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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