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Verfasst: 11.02.2009 18:36
von Hans T.
Nicht sauer sein, aber manchmal habe ich den Eindruck, das viel von dem geschriebenen übernommen wird, ohne es SELBST probiert zu haben


Sei versichert, es ist nur ein Eindruck... :D :D :D

Verfasst: 11.02.2009 18:40
von ulfr
Ja, alles schön und gut, kann man so akzeptieren, aber ich weiß nicht ganz, worauf Du hinauswillst, Trebron ...
Die Gebrauchsspuren fehlen halt an allen Stücken, und die müssten nach Kaisers Versuchen sehr ausgeprägt sein, wenn das Ding in der Erde benutzt worden wäre, u.a. deshalb hat er ja die Versuche unternommen, also schon selbst probiert, zum Ackern und als Waffe, und zwar mit mehreren Nachbauten, und das empfindlichste ist ihm gleich abgebrochen...

UFFR

Verfasst: 11.02.2009 19:13
von Trebron
OK ich habe die Untersuchungen Kaisers nicht vorliegen und weis deshalb nicht, was er unter "Gebrauchsspuren bei Ackerbau / Furchenziehen versteht/ sieht.
Auch ein solches Gerät als Waffe benutzt bekommt "Gebrauchsspuren". Wie sollen die aussehen, hat er das auch "getestet" ?
In den "Bauernkriegen wurden auch "Garten- und landwirtschaftliche Geräte" zu Waffen umfunktioniert. Das meine ich mit der Entwicklung...

Sind in Kaiser`s Bericht die unterschiedlichen Modelle abgebildet ? Die würden mich brennend interessieren.

Mit selbst probieren meine ich zum Beispiel Dich, Thomas und jeden der das nachbaut.
Ich will auch das Rad nicht neu erfinden, aber ich verlasse mich mehr auf EIGENE Feststellungen.

ulfr hat geschrieben:Zudem fehlt jede Art von Gebrauchsspuren, die in die Richtung "Erdarbeiten" führen.
Und die gefundenen neol. Furchenstöcke sind aus Holz, aus einer Astgabel. Bei den Sprossenhauen wäre zusätzlich noch das überstehende Schaftende im Weg

ULFR


Dass Furchenstöcke aus Holz nicht so langlebig sind, als bei Verwendung vom härterem Geweih dürfte auch sicher sein. Warum sollte diese Erkenntniss irgend einer unserer Altvordenen nicht auch gemacht haben ?
Das überstehende Ende war bei mir nicht hinderlich!

Ich bin noch nicht überzeugt :D

Trebron

Verfasst: 12.02.2009 11:11
von Blattspitze
Trebron,
beschaffe Dir unbedingt erst einmal M. Kaisers Artikel, danach ist vieles klarer!
Marquardt

Verfasst: 12.02.2009 12:12
von Trebron
Habe es schon veranlasst, habe einen Bekannten (Arschäologe MA, zur Zeit schreibt er seine Dr. Diss )an der UNI Freiburg.

Gruß

Trebron

Verfasst: 12.02.2009 12:37
von Thomas Trauner
Mit selbst probieren meine ich zum Beispiel Dich, Thomas und jeden der das nachbaut.


Trebron, dass kann ich nicht ausprobieren. Ich halte das Ding ja für eine Waffe. :D :D :D

Nee - im Ernst. Ich hab so ein Ding. Horn, rechtwinklig zum Schaft, mit in etwa dem gleichen Schaftüberstand über dem "Schnabel". Wirklich ungünstig, man muss sehr in die Hocke, vor allem, wenn der "Schnabel" nicht oder nur kaum gekrümmt ist. Der Überstand berührt den Boden, bevor der "Schnabel" überhaupt wirkt. Der "Schnabel" zeigt dann vom Boden weg, anstatt dass er einwirkt.
Und es gibt tatsächlich mehrere solche Dinger mit fast ohne Krümmung. Rein funktional wirklich nicht einfach.
Das es immer schwierig ist, hier "Waffe" und "Werkzeug" zu trennen, ist schon klar. Da hast du völlig Recht.
Versuch, an den Artikel zu kommen. Liest sich logisch.

Thomas

Verfasst: 12.02.2009 13:54
von Trebron
Hatte soeben ein Gespräch mit meinem Bekannten. Er kennt den M. Kaiser sehr gut. Kaiser wohnt noch in Freiburg, arbeitet in Basel. Den Artikel bekomme ich in jedem Fall, und wenns von M. Kaiser persönlich ist.
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Soeben kam die Nachricht von meinem Bekannten:

"Hallo Norbert,

das Buch ist tatsächlich in unserer Bibliothek nicht auffindbar.
Alle Bücher zur experimentellen Archäologie fehlen zur Zeit.
Ich habe gerade Michael Kaiser eine e-mail geschrieben und
ihn gefragt, ob er das Buch privat besitzt und ob ich eine Kopie seines Artikels bekommen könnte.
Sobald er antwortet, melde ich mich wieder.

Liebe Grüße


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Ich habe irgendwo mal Bilder gesehen, von afrikanischen Frauen, die Feldarbeit verrichten, mit ihren Kindern auf dem Buckel. Diese Bilder sind mir direkt vor die Augen gekommen, als ich Ulfr`s Sprossenhaue gesehen habe. Deshalb mein Bohren.
Ich schreib`s nochmal: Ich habe absolut keinen Zweifen daran. dass Ulfr`s Nachbau eine Waffe ist. Mit Sicherheit sind es seine "Vorlagen" ebenso.

Über Furchenhölzer, oder wie die archäologische Bezeichnung dafür ist, habe ich noch nichts ergoogeln können :oops: obwohl ich schon alle für mich plausieblen Begriffe eingegeben habe.


Trebron

Verfasst: 12.02.2009 19:41
von Beate
Trebron hat geschrieben:Ich habe irgendwo mal Bilder gesehen, von afrikanischen Frauen, die Feldarbeit verrichten, mit ihren Kindern auf dem Buckel.



So?

http://www.taz.de/uploads/hp_taz_img/xl/acker_01.jpg

Verfasst: 13.02.2009 00:49
von ulfr
Trebron, ich bin etwas befremdet :D
Die Reihe der "Experimentellen Archäologie" Bilanzen ist eigentlich ein muss für den Bücherschrank. Hilft, das Rad nicht jeden Monat neu zu erfinden...
Wenn Du den Art. von Micha nich kriss, PM bitte.

ULFR

Verfasst: 13.02.2009 07:34
von Trebron
Mail heute Morgen:

Hallo Norbert,

Michael Kaiser hat mir gerade auf die e-mail geantwortet.
Er hat noch Sonderdrucke von dem gewünschten Artikel und wird Dir
in den nächsten Tagen ein Exemplar zusenden.

Liebe Grüße
.....

Das ist doch schon mal eine Sache !
Dank für das Angebot Ulfr, werde bei anderen Gelegenheiten auf Dich zukommen :wink:
Hi Ulfr, das glaub ich gerne !!! Aber ich muss erst mal sehen wie ich da "günstig" an die benötigten Artikel dran komme. Das würde doch sehr ins Geld laufen, wenn ich alle bisher erschienen nachkaufen wollte. Es ist ja auch noch nicht sooooo lange her, als ich mit meinen Rekos angefangen habe und diese Themen überhaupt ein Themen für mich sind.

@ Beate: Die Haltung kommt hin, das Werkzeug nicht :D

Gruß

Trebron

Verfasst: 13.02.2009 10:05
von Beate
Trebron hat geschrieben:
@ Beate: Die Haltung kommt hin, das Werkzeug nicht :D



Ja, eben! Das Teil sieht doch anders aus.

Verfasst: 13.02.2009 10:15
von Trebron
Eben , das ist ja auch keine Sprossenhaue.

Nein, das Bild, das ich in Erinnerung habe ist anders:

Ich habe irgendwo mal Bilder gesehen, von afrikanischen Frauen, die Feldarbeit verrichten, mit ihren Kindern auf dem Buckel.
Mehr in der Hocke, die Stiele der Werkzeuge kürzer....

Sollte ja auch nicht als Vergleich herhalten.
Wie gesagt, dieses Bild kam mir in den Sinn, weiter nix.

Trebron

Verfasst: 13.02.2009 10:47
von Steve Lenz
Wulf, wir sehen uns ja dieses WE, dann kann ich mit dem Ding ja mal "spielen"...

Verfasst: 13.02.2009 15:43
von ulfr
VOLLE DECKUUUUUNG!!

:D

Verfasst: 16.02.2009 17:23
von Trebron
.....und, wie ist das Spiel ausgegangen, wer hat gewonnen :D

Mein Auszug aus der Bilanz 2002 wurde mittlerweile von Herrn Kaiser geschickt, mit persönlicher Widmung.

Werde jetzt mal lesen gehen, schönen Abend noch.


mittlerweile 21:30 Uhr
Habs schon ausgelesen, sehr plausiebel was da geschrieben und gezeichnet ist. Da werde ich mal noch die unterschiedlichen Hauen auch noch rekonstruieren. Die Dinger gefallen mir irgendwie.

:smilodon: so ein Zahn hätts auch getan :D


Trebron :D



17.02.09, 20:15 Uhr habe heute schon eine weitere Sprossenhaue gebaut, mit eingesetzter Sprosse, aus Kaisers Aufsatz.