Publikation zum Thema:
Scheer, A. 1995: Fellkochen - Tauchsieder der Eiszeit. In: Eiszeitwerkstatt. Museumsheft 2, Urgeschichtliches Museum Blaubeuren, 78-84
Evtl. erhältlich beim Museum
www.urmu.de
Wir haben das schon etliche Male ausprobiert, das Verfahren ist einfach und gefahrlos, wenn man sich an die Regeln hält:
1) Grube im Boden ausheben, ca. 50 cm ø, ca 20 cm tief
2) Grube mit FRISCHEM Fell - Fleischseite nach oben - auskleiden (Ziege geht gut), Fell soll an den Seiten gut überstehen und muss seitlich mit Steinen beschwert werden, es zieht sich beim Kochen etwas zusammen, und dann läuft die gute Rentierbrühe in die Erde, wenn man nicht aufpasst.
3) ca 10 trockene Steine bis zur Rotglut im Feuer erhitzen, sie sollten etwa Kartoffel groß sein. Die besten Resultate haben wir mit Quarzit erreicht, die halten locker 10 und mehr Erhitzungen aus und knallen fast gar nicht.
4) Fellkochtopf etwa zur Hälfte mit Wasser füllen
5) Hälfte der erhitzte Steine nacheinander mit einer Geweihgabel aus dem Feuer nehmen und vorsichtig in das Wasser geben, dabei leicht umrühren - wenn die Steine zu lange an einer Stelle liegen bleiben, kann es sein, dass das Fell durchschmort. Wenns nicht mehr blubbert, Steine ausnehmen und nächste Ladung einfüllen, währenddessen die erste Ladung erneut erhitzen. Für ca. 2 l Liter Wasser braucht man etwa 2-3 Ladungen Steine, Wasser kocht nach ca. 3 - 5 min. Immer gut umrühren (s.o.)
Wenn man richtig kochen will, immer so weitermachen und Fleisch und Kräuter einfüllen. Suppe schmeckt rauchig, Achtung vor kleinen Steinen beim Essen.
In einem in ein Dreibein eingehängtes Fell gehts genauso gut, nur legen wir hier die heißen Steine in ein
gut gewässertes Netz aus dickem Leder und senken sie dann so in den frei hängenden "Topf", dass die Steine das Fell nicht berühren, hier ist die Gefahr des Durchschmorens noch viel größer. Die Netzmethode funktioniert auch in der Grube, die Steine lassen sich dann besser rausholen.
Guten Appetit!