Seite 2 von 3
Verfasst: 03.02.2011 13:16
von ulfr
Womit dann auch das Rätsel der "Radiolaritschieber" bzw. des Bohrens von silexartigem Gestein gelöst wäre:
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=3890
Danke, Fridolin! Bin gespannt auf die Festschrift.
Verfasst: 03.02.2011 18:48
von Manu
Danke euch
Ob man damit wohl ein Holmbeil eintauschen konnte ^^?
@Trebron:
Eine bekannte Experimentalarchäologin hat mir mal gesagt, wenn ich 2 oder 3 Artefakte auf "steinezitart" hergestellt habe und gesehen habe, daß es funktioniert, dann greife auch ich auf eine für mich leichtere Methode zurück.
Verfasst: 03.02.2011 20:36
von Dago
Wenn wir schon bei Bohrer sind, ich finde auch nach länger Suche keine Bronzezeitliche Bohrer. Hat wer nen Literaturtipp?
Verfasst: 04.02.2011 09:55
von ulfr
@ Manu: wenn jemand die hineingesteckte Arbeit würdigen kann, dann wäre das schon ein adäquates Tauschgeschenk ...
@ Dago: direkt leider nicht. Ich weiß aber, dass in der BZ noch lange Geräte aus Feuerstein verwendet wurden, z.B. Pfeilspitzen und Schaber, und könnte mir vorstellen, dass auch Bohrer noch lange aus Flint hergestellt wurden. Jedenfalls hat man in der Tischoferhöhle bei Kufstein Silexbohrer auf einem BZ-Fundplatz gefunden.
Verfasst: 04.02.2011 10:47
von Trebron
Manu hat geschrieben:Danke euch
Ob man damit wohl ein Holmbeil eintauschen konnte ^^?
@Trebron:
Eine bekannte Experimentalarchäologin hat mir mal gesagt, wenn ich 2 oder 3 Artefakte auf "steinezitart" hergestellt habe und gesehen habe, daß es funktioniert, dann greife auch ich auf eine für mich leichtere Methode zurück.
Daran halte ich mich auch !!!
Verfasst: 04.02.2011 19:09
von Manu
So nun melde ich mich nochmal kurz und leite über zu Plan B:
Neue andere überdachte Anordnung der Kalksteinperlen und 2 Schieber aus Radiolarit. Nicht selbst gebohrt (bin immernoch an meinem eigenen) aber s e l b s t geschliffen, immerhin.
Ich werde meinen eigenen Radiolarit noch durchbohrt bekommen, wenigstens ein Loch! Und wenn es dann kein Radiolarit war, ist es mir auch wurscht.
Verfasst: 05.02.2011 10:12
von Kurt A.
Das ist aber super geworden. Gratuliere! Da kriegt man richtiggehend Lust, selber eine solche Kette zu basteln...
Verfasst: 05.02.2011 11:49
von Fridolin
Manu hat geschrieben: ... und 2 Schieber aus Radiolarit. Nicht selbst gebohrt (bin immernoch an meinem eigenen) aber s e l b s t geschliffen, immerhin.
Ich werde meinen eigenen Radiolarit noch durchbohrt bekommen, wenigstens ein Loch! Und wenn es dann kein Radiolarit war, ist es mir auch wurscht. :wut2:
Manu, ich bewundere Deinen/Euren Fleiß beim Durchbohren des Radiolarits. Nehmt Ihr dazu Silexbohrer oder modernes Werkzeug (Dremel mit diamantbesetztem Bohrer o.ä.)?
Viele Grüße
Fridolin
steinzeitlich Bohren
Verfasst: 05.02.2011 12:58
von Jürgen Weiner
Moin!
Wulf schreibt: "...Fidelbogenbohrer vorstellen, der ist aus ethnologischen Zusammenhängen bekannt, z.B. Inuit, wobei hier das Oberlager eine Knochenplatte bildet, die mit den Kinn oder dem Mung gehalten wird, damit beide Hände zum Arbeiten frei sind. Hat obendrein noch den Vorteil gegenüber der Rennspindel, dass man wesentlich mehr Druck ausüben kann. Archäologisch (für die Steinzeit) nachgewiesen ist leider beides nicht."
Hinsichtlich der Kenntnis und damit Existenz des Fidelbogens und entsprechender Widerlager wäre ich da nicht so sicher, wirft man einmal einen Blick in:
G. Henriksen, Maglemosekulturens drilbor med et par boretekniske betragtninger. Aarböger 1973 (1974), 217-225.
Da wird eine Boviden(?)rippe als potentieller (Drill-)Bogenstab mit fester Krümmung und handliche flache Felsgesteinsgerölle mit mittig-beidseitigen Näpfchen und konzentrischen Drehriefen als potentielle Widerlager interpretiert! Ergänzend erwähnt werden Beobachtungen von Residuen herstellungsstrategisch bestens im spitzen Innenwinkel zwischen Körper und Zähnen an zeitgleichen Harpunen plazierter und deutlich geriefter Bohrlöcher, die nach Ansicht der Autorin drillgebohrt wurden.
M.E. zumindest bedenkenswert...
Herzliche Grüsse
Jürgen
Verfasst: 05.02.2011 13:07
von Trebron
Zitat:
"Da wird eine Boviden(?)rippe als potentieller (Drill-)Bogenstab mit fester Krümmung und handliche flache Felsgesteinsgerölle mit mittig-beidseitigen Näpfchen und konzentrischen Drehriefen als potentielle Widerlager interpretiert! "
Das ist ja mal seeeehr interessant
ich habe vor Monaten eine Bullenrippe als "Fiedelbogen mit Lederschur" für diesen Zweck hergenommen, eben weil er schon "vorgeformt" ist. das geht super !
Ist für mich eine Bestätigung meiner manchmal konfusen Ideen
Verfasst: 05.02.2011 14:08
von Manu
Friedolin schrieb:
Manu, ich bewundere Deinen/Euren Fleiß beim Durchbohren des Radiolarits. Nehmt Ihr dazu Silexbohrer oder modernes Werkzeug (Dremel mit diamantbesetztem Bohrer o.ä.)?
Danke Friedolin, tatsächlich habe ich die Radiolarit von unseren
Experimental-Handwerkern bekommen, und mußte sie nur noch zuschleifen. Ich nehme mal an, daß die Handwerker härtere Methoden anwenden, als ich mit meinen Feuersteinbohrer.
Ich weiß aber, daß die Handwerker auch stark experimentieren im Moment und hoffe bald eine gute "steinzeitliche" Lösung zu bekommen.
Selbst werde ich an meiner alten Konstruktion noch festhalten.
Fidelbogen, egal wie, wär nicht schlecht. Ich selbst bin da aber eher untalentiert und weiß, daß der Nachweis schwierig ist. Das sollen letztendlich die Archäologen entscheiden, ob es angewand werden darf oder nicht.
Trebron schrieb:
Ist für mich eine Bestätigung meiner manchmal konfusen Ideen
Ich erinnere nur an das Buch, dass ulfr empfohlen hat und ich grad darin schwelge von Peter Watson "Ideen" eine Kulturgeschichte ...
Mach einfach weiter so, vielleicht eines Tages ...
Verfasst: 05.02.2011 14:41
von Trebron
Frauenfigurine
Verfasst: 05.02.2011 14:47
von Trebron
Passt zwar nicht ganz zu Perlen, aber da kommt noch ein Loch rein, um es als Anhänger tragen zu können.
Habe ich heute Morgen aus einem Specksteinrest geraspelt ( mit Diamantraspel für Fliesenbearbeitung
)
Ist noch nicht ganz fertig, wird noch etwas verschliffen und poliert.
Made by
Trebron
Verfasst: 06.02.2011 08:55
von Manu
Erinnert mich an die Venus von Engen. Die Figürchen sind ja zum teil sehr, sehr klein und ich bin mir nicht ganz sicher, ich glaube aus Gagat.
Ich hätte da noch einen schönen Gagat, wenn du willst.
Wie groß ist dein angebildetes Figürchen?
Verfasst: 06.02.2011 10:43
von Trebron
Hallo Manu,
das Figürchen ist 8 cm von Spitze zu Spitze und ca 12 mm dick.
Die Venus von Engen hatte ich auch ein bischen als Vorbild, aber eben frei nach Trebron modifiziert
Ich hatte die Tage mal nach Gagat gegoogelt, außer dem Wiki blos Esokram gefunden. da hatte ich mir vorgenommen, mal bei meinem Haus und Hof Edelsteinhändler in Speyer nach zu fragen.
Natürlich würde ich Deinen Gagat gerne nehmen.
Tauschen wir wieder ?