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Verfasst: 24.07.2010 11:40
von Hans T.
Wenn ich mich an meine Grundausbildung von vor XX Jahren erinnere, müsste es schon die tatsächliche Schärfe sein, denn eine durch scharfen Gegenstand verursachte Wunde führt eher zur Gewebetrennung als zu Gewebezerstörung oder -zerfransung.

H

Verfasst: 25.07.2010 09:36
von Fridolin
Warum eigentlich wurde Obsidian und nicht irgendein künstliches Glas propagiert? Lag es an den flint-knappern? Obsidian ist ein Naturprodukt und kann einige Blasen oder kristalline Einschlüsse enthalten. Dagegen kann man künstliche Gläser bezüglich der Härte und Zusammensetzung gezielt „designen“.
Macht die moderne Qualitätssicherung Schwierigkeiten bei der Beurteilung von Obsidian-/Glasskapellen? Die Fragilität solcher Skalpelle oder herstellungsbedingte feine Schuppen, die evtl. im Körper verbleiben, sind nur zwei Stichworte.

Na ja, und da ist noch der Laser, der ebenfalls sehr feine Schnitte ermöglicht, rückstandsfrei. Der sich leichter an die QM-Vorgaben anpassen lässt als ein Obsidian-Skalpell. Und das Geld der Lobbyisten ist auch nicht zu verachten...

Verfasst: 26.07.2010 08:14
von Manu
Obsidian wird innen benutzt Herzchirurgie, als gut-in Handarbeit gemachter Obsidian haben Blätter eine Schneide viele hochwertige Stahlchirurgische der Zeiten schärfer als Skalpelle, mit dem Rand des Blattes, das nur ungefähr 3 ist nanometres weit [4]. Sogar hat das schärfste Metallmesser ein gezacktes, unregelmäßiges Blatt, wenn es unter einem starken genug Mikroskop angesehen wird. Wenn es unter einem Elektronenmikroskop überprüft wird, ist ein Obsidianblatt noch glatt und gleichmäßig. Eine Studie fand, daß Obsidian schmalere Narben, wenige entzündliche Zellen und kleiner produzierte Granulationgewebe in einer Gruppe Ratten.[5]
Ok, das Deutsch ist gewöhnungsbedürftig, aber das drückt es aus, was ich meinte. Das Obsidian-Skalpell ist schärfer als ein Skalpell aus Metall aber eben leicht gezahnt, was die schnellere Heilung veranlasst. So hat es mir damals der Besucher auch erklärt.

Gut, dass es an RATTEN ausprobiert wird und nicht an Thomas Trauner´s Finger :D

Äh, was ist an der Aussage von Dr. Seltsam esoterisch?? :shock:
Ich glaube man darf auch mal was gefühltes sagen, das wird dann schon wieder zurechtgerückt. :idea:

Verfasst: 26.07.2010 09:44
von ulfr
Manu hat geschrieben: Das Obsidian-Skalpell ist schärfer als ein Skalpell aus Metall aber eben leicht gezahnt, was die schnellere Heilung veranlasst.
Hmmmm .... das lese ich da nicht raus, dass das Obsidian-Skalpell leicht gezahnt ist. Sondern eben glatt, auch unter dem Mikroskop. Als Beispiel: ich hab mich mal bei einer Filmaktion völlig doofer- als auch unnötigerweise mit der Victorinox-Säge eines Schweizer Taschenmessers lateral in den linken Daumen gesägt. Die Sägeklinge hat viele scharfe Einzelzähne, die seitlich versetzt angebracht sind. Die Wunde hat, obwohl ich "gutes Heilfleisch" besitze und die Wunde nur eher oberflächlich war, 4 Wochen gebraucht, bis sie wieder zu war, die Narbe ist heute noch sichtbar. Wenn ich dagegen an die vielen Male denke, wo ich mich mit Flint geschnitten habe - davon ist so gut wie nichts mehr sichtbar, obwohl die Verletzungen manchmal schwerer und tiefer waren als mit der kleinen Säge....

Verfasst: 26.07.2010 12:23
von Manu
Ja, da hast du recht. Ich habe mich auch schon oft mit Feuerstein geschnitten und Narben kann ich nicht sehen. Blutet zwar im Moment ziemlich stark aber ich hatte auch noch nie ernsthafte Probleme.

Gut, daß ich keine Ärztin bin, so können die Patienten in Deutschland auf eine "moderne und zeitgemäße Operation" hoffen. :wink:

Verfasst: 22.09.2010 06:34
von Steinlaus
Bei einer Flintsteinwunde, insbesondere bei frisch geschlagenem Flint, wird es in der Regel zur primären Wundheilung kommen:

Primäre Wundheilung (sanatio per primam intentionem, p.p. HEILUNG) Eine wichtige Voraussetzung für die primäre Wundheilung sind glatte, eng aneinanderliegende Wundränder. Es liegt ein gut durchblutetes Wundgebiet vor ohne Fremdkörper, Infektionen und mit kleinem Gewebedefekt. Der Wundverschluss erfolgt mit Klammern, Wundkleber, Naht oder mit Wundnahtstreifen. Primäre Wundheilung findet z. B. statt bei:

chirurgisch gesetzten Wunden
einigen Schnittwunden und Platzwunden, sofern der Gewebsdefekt nicht zu groß ist und sie innerhalb von 6-8 Stunden versorgt werden (Ausnahmefälle: 12 Std.)
Bei der primären Wundheilung wachsen die Wundränder innerhalb von 8 Tagen fest zusammen. Die endgültige Zugfestigkeit tritt jedoch erst nach mehreren Wochen ein. Es verbleibt eine strichförmige Narbe.
Quelle: http://www.pflegewiki.de/wiki/Prim%C3%A4re_Wundheilung

Bei einer Wunde mit z.B. einer Säge ist dagegen eine sekundäre Wundheilung zu erwarten:

Sekundäre Wundheilung Sanatio per secundam intentionem, p.s. - Heilung

Wunden die nicht primär verschlossen werden können, werden einer sekundären Wundheilung zugeführt, sie heilen offen. Die Reparationsvorgänge gleichen der primären Wundheilung. Der Gewebedefekt wird nach und nach mit Granulationsgewebe aufgefüllt und dann zu Narbengewebe umgebaut. Allerdings ist hier der Prozess aufwendiger, störanfälliger und beansprucht weit aus längere Zeit. Der Druchmesser einer gut granulierenden Wunde kann pro Tag 1- 2 mm abnehmen. Sekundäre Wundheilung findet statt bei:

primär verschlossene infizierte Wunden
große Defekte die durch Transplantate nicht deckbar sind
tophische Störungen (wie z.B. Ulcus cruris)
eitrigen, infizierten Wunden
zerfetzte Wundränder die nicht anfrischbar sind
mit Fremdkörpern verschmutzte Wunden
unter Spannung stehende Wunden
bei unvollständigem Débridement der Wunde
chronische Wunden
Quelle: http://www.pflegewiki.de/wiki/Sekund%C3 ... undheilung

Grundsätzlich spielt die Adaptation der Wundränder eine große Rolle, diese ist bei einem glatten Schnitt deutlich besser als bei Risswunden, entscheidend ist weiterhin die Infektionsfreiheit. Je kleiner und glatter die Schnittränder um so besser heilt die Wunde, vorausgesetzt sie ist steril.

Verfasst: 22.09.2010 08:15
von Thomas Trauner
Wie beruhigend. Ich habe mich am Sonntag zum zweiten Mal am selben Flintdolch geschnitten... :shock:
War aber ganz gut so, da glaubte mir das Publikum endlich, dass das Zeug wirklich funktioniert... :D

Thomas