vorsicht bei so knappen und vor allem alten Publikationen wie dem Heft aus Neumünster...
die Mützen sind aus übergewalktem Gewebe mit danach eingeknoteten Fäden, die wie der Flor eines Knüpfteppiches wirken (gibts übrigens auch ein tolles Beispiel aus dem 14. Jh. in der selben Technik)
Filz ist das nicht! Es handelt sich um ein nahbehandeltes Gewebe (Schlabow nennt es "Filzstoff"), man könnte auch Loden, Walktuch etc. dazu sagen
Hallo Claudia,
Du kennst Dich sicher mit der praktischen Seite ganz gut aus. Was ich halt so gelesen habe, wird beim Soayschaf (siehe Post und Bild von Chris) die Wolle ausgezupft. Ob diese Wolle verspinnbar ist, weiß ich nicht, aber vielleicht klärt uns da jemand auf. Nach Wikipedia unterscheidet man beim Soayschaf "haarbetonte und wollbetonte Individuen".
Gruß L.
Nicht nur beim Soayschaf - auch bei richtigen Wollschafen gibt es heute noch Rassen, bei denen die Wolle im Zuge eines Fellwechsels im Frühsommer ausfällt! (z.B. bei meinen Guteschafen)
Bei allen wollverlierenden Schafen
muß man die Haare / Wolle nicht "auszupfen" (ist auch das falsche Wort - die Haare lösen sich von selbst aus der Haut und hängen dann eine Weile nur noch durch das Wollfett am nachwachsenden Fell, bis sie abgestreift werden oder von selbst abfallen) - man sollte aber die Wolle ernten (also vom Schaf abziehen), wenn man sie weiter verarbeiten möchte. Wenn sie erstmal über die Weidefläche verteilt in Büschen und im Gras hängt, ist das keine schöne Wolle mehr...
Wichtig ist bei der ganzen Diskussion um Wollverwendung im Neolithikum folgendes - Schaf heißt nicht automatisch Wolle!
Wildschafe wie das Mufflon haben Haare und es gibt sogar heute noch Haus-Schafrassen, die keine Wolle haben...
Die Felle von solchen Haarschafen sehen im übrigen so aus, wie man sich ein Ziegenfell vorstellen würde.
Gibt es eigentlich eine genetische Untersuchung der neolithischen Fellfunde, ob es sich dabei wirklich genetisch und nicht nur optisch anscheinend um Ziege handelt?