Re: Weisse Rinde der Feuersteine
Verfasst: 14.04.2011 17:29
Danke Allerseits für die Ausführungen, wieder mal viel gelernt !!!
Was würde ich bloß ohne das Forum machen
Norbert
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Norbert
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Hallo miteinander,Fridolin hat geschrieben:Die Rinde (Cortex) einer knolligen oder plattigen Flint- oder Hornstein-Konkretion ist nichts weiter als die unvollständig verkieselte Übergangszone zwischen dem überwiegend kalkigen Muttergestein und der recht kompakten Kieselsäureausfällung. Sie entsteht, weil gelöste Kieselsäure im noch unverfestigten Kalkschlamm an verwesenden Organismen wie Seeigeln, Muscheln, Kieselschwämmen o.ä. ausgefällt wurde und Kalkschlamm und die aus Carbonaten (Calcit, Aragonit, low Mg-calcite) bestehenden Fossilreste mehr oder weniger vollständig verdrängt wurden.
Bei Silexgeräten mit Cortexresten ist der anhaftende Kalkanteil bereits aufgelöst worden. Nur noch der höckerige oder feinporöse Kieselsäureanteil blieb übrig. Eventuell kann man die in der Rinde eingeschlossenen Kalkflitterchen nachweisen, wenn man die Rinde durchsägt und analysiert. Unvollständige Verkieselung von Karbonatgesteinen, wie sie in der Cortex vorliegt, ist weit verbreitet. Ich verschone Euch damit....
Die milchig bläulichweiße Patina wird hauptsächlich an Flintbruchflächen (weniger an der Cortex) beobachtet. Sie besteht wohl aus opalartiger Substanz. Sie entsteht hauptsächlich auf dem geologisch jungen Flint, der noch Anteile von rel. leicht löslichem Opal-CT besitzt. Es gab immer mal wieder Versuche, Flintgeräte anhand der Patina zu datieren, meines Wissens ohne Erfolg. Denn diese Patina besteht aus unzähligen feinen Einzelschichten und es wurde angenommen, dass man nur die Zahl der Schichten zählen müsse....