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Re: Sinn des Schleifens?

Verfasst: 08.05.2011 14:35
von hugo
Ich denke, man verwendete Flintabfall, wie ihn Harm Paulsen auch zum Schleifen und Bohren von Felsgestein einsetzt.

Re: Sinn des Schleifens?

Verfasst: 09.05.2011 08:52
von ulfr
Das Thema hatten wir irgendwo schonmal, für mich bleibts dabei: Extra Schleifmittel sind nicht nur unnötig, sondern nach meinen Erfahrungen kontraprodutiv. Sowohl Quarzsand als auch Flintschnipsel werden zwischen Rohling und Schleifplatte sofort zu Brei zerrieben, der die Poren der Schleifplatte zusetzt und als Gleitmittel wirkt. Alles was man braucht ist eine Sandsteinplatte und viel Wasser. Versorgungsschwierigkeiten sehe ich da nicht. Im Geschiebe der nordischen Moränen finden sich sehr gute Sandsteinplatten, weiter südlich kommt Sandstein oft natürlich vor. Sicherlich sind manche Sandsteine besser geeignet als andere, der "Rote Pfälzer" z.B. ist unschlagbar :wink: Wäre also möglich, dass manchmal auch gute Schleifsteine verhandelt worden sein könnten.
Zusätze sind nur dort nötig, wo die Härte des Bohrers nicht ausreicht und durch den Einsatz harter Schleifmittel verbessert werden muss.

Re: Sinn des Schleifens?

Verfasst: 09.05.2011 09:13
von FlintMetz
Etwas besseres, als eine gute Sandsteinplatte (ich schwöre auf Oberfränkischen) mit viel Wasser gibt es in der Tat nicht und wenn man sich ansieht, wie Greg Nunn seine dänischen Silexdolche flächig platt schruppt, dann wird das wohl mit Flintbeilen genau abgelaufen sein. Nur postiere ich meine Schleifplatten meist in einem 30 - 45 Grad Winkel und stelle sie dabei mit dem unteren Viertel ins Wasser. Beim Schleifen taucht das Werkstück dann immer unten kurz ins Wasser und wäscht so mit dem hochgezogenen Wasser die Poren der Platte wieder frei. Mit einer Flex wäre man dann auch nicht schneller :)

Schöne Grüße...

Robert

Re: Sinn des Schleifens?

Verfasst: 09.05.2011 10:34
von Blattspitze
Hier ein holländischer Artikel zu Schleifsteinen:
https://openaccess.leidenuniv.nl/bitstr ... 52_008.pdf


"Sandstein, quarzitischer Sandstein, Quarzit" sind bei uns die häufigsten Material-Bezeichnungen für Flintbeil-Schleifsteine.

(In der Lüneburger Heide habe ich mal einen gesehen, der nach langer beidseitiger Benutzung ein Loch in der Mitte aufwies - echte "Object Art")

Edit:
http://www.steine-scherben.de/thema5t.htm
Hier noch etwas zu den "Polissoirs", die erstaunliche Größen erreichen können:
http://asepa.over-blog.com/article-patr ... 84315.html

Re: Sinn des Schleifens?

Verfasst: 09.05.2011 13:25
von Trebron
Bei dieser Gelegenheit:
viewtopic.php?f=73&t=4018
wurde definitiv ein Schleifstein gefunden, für Mahlstein zu kurz und zu glatt. Im Zusammenhang, 20-30 cm daneben ein fast komplettes Tongefäß. Bilder kann ich davon leider nicht reinstellen :mammut2: