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Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 16.05.2011 10:23
von ulfr
Ich bin da auch sehr skeptisch ... Laborbedingungen sind das nicht gerade.
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 16.05.2011 10:50
von LS
Flintsource,
wie stellst Du Dir denn die neolithische Kultivierung des Apfels vor, die genetisch nachweisbar wäre?
Gemäß
http://de.wikipedia.org/wiki/Asiatische ... lturapfels
kann der asiatische Wildapfel gepflanzt und durch Auslese über viele Generationen aufgepäppelt worden sein. Von einer bewussten Kultivierung durch Kreuzung gehe ich hingegen nicht aus, denn das setzt doch einiges an Hintergrundwissen voraus, siehe hier
http://www.forums9.ch/reportagen/apfels ... reuzen.htm
Gruß L
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 16.05.2011 13:18
von Chris
Habe letztens ein extrem spannendes Portrait von A.Djangaliev und "seinen" Äpfel gesehen (siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Asiatischer_Wildapfel), in dem es u.a. um die Abstammung des modernen Kulturapfels ging. Danach ist nicht Malus sylvestris, sondern M.sieversii die Stammform unserer heutigen Äpfel. Import statt eigener Entwicklung also
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 16.05.2011 13:28
von hugo
Genau das war der Grund für meine Erstanfrage. Ich muss mich aber am Riemen nehmen. Ich formuliere immer zu knapp. Morgen treff ich hoffentlich eine Archaeobotanikerin und werde versuchen mehr aus ihr herauszubekommen, ob die Sache überhaupt möglich ist.
hugo
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 22.05.2011 12:54
von Mela
Ich kann sogar noch etwas mehr angeben: ich habe schon einen dieser Äpfel gegessen
Ihr habt natürlich Recht, was die "Wissenschaftlichkeit" dieses Anbauversuchs angeht. Aber da ich Max auch persönlich kenne, habe ich erstmal keine Zweifel an seiner Ehrlichkeit.
Ich bin überzeugt, dass es gelingen wird, den Versuch zu wiederholen.
Mal ehrlich: hättet Ihr es von Anfang an dokumentiert, wenn Ihr so einen verrückten Versuch gestartet hättet? Ich hätte mich selbst für wahnsinnig erklärt, denke ich...
Liebe Grüsse
Mela
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 22.05.2011 16:57
von pinguin
Ich verfolge mit großer Spannung die weitere Entwicklung. wir sollten um Kernproben bei verschiedenen aktuellen Ausgrabungen aus dem Feuchtboden bitten. Wenn es klappt, dann könnten wir bestimmt reich werden
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 26.05.2011 07:40
von Manu
Ich kann sogar noch etwas mehr angeben: ich habe schon einen dieser Äpfel gegessen
Wow, da musst du diesen Mann aber gut kennen, die hat es sicher nicht korbweise gegeben, die Äpfelchen.
Jetzt würde mich aber schon interessieren, wie dir das Äpfelchen geschmeckt hat.
Du hast hoffentlich das Kerngehäuse nicht mitgegessen
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 26.05.2011 11:26
von Mela
Sie schmecken gut - ich mag kleine, "altmodische" Äpfel.
Leider hatte meiner keine Kernen drin, bzw. sie sind mir nicht gekeimt.
Max ist ein Urgestein der Schweizer Experimentalarchäologenszene, wir kennen uns schon länger.
Liebe Grüsse
Mela
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 26.05.2011 12:59
von Manu
@Mela
"Altmodisch" ist ja ein lustiger Ausdruck dafür
Hast du vielleicht ein Bild von dem Äpfelchen gemacht? War es rot oder grün und wie groß? Irgendwie bin ich da super neugierig.
Immer wenn´s ums Essen geht.
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 26.05.2011 16:28
von Mela
Nein, ich habe den einfach gegessen
Du kannst ihn Dir vorstellen wie eine normale, kleine Apfelsorte, die etwas älter ist als Golden Deliciuos. Klein, aber "apfelig".
Liebe Grüsse
Wieder richtiggestellt: Mela
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 26.05.2011 16:49
von pinguin
Erst die Wiederholung des Versuches macht das ganze zum Experiment.
Wer hat noch unverkohlte feucht erhaltene Steinzeitapfelkerne?
Stellen gerne Versuchsfeld und Gärtner und Pflanzengenetiker zu Verfügung
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 26.05.2011 19:38
von Manu
Das wäre richtig gut, ich glaube, dass so was die Menschen interessieren würde. Ich würde ja selber gern mal in einen reinbeissen ...
Talpa
?? Ist der Name neu?
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 26.05.2011 19:49
von FlintSource
Hallo Pinguin,
leider kann ich meine zehn mickrigen Apfelkerne nicht zur Verfügung stellen. Dafür hätte ich aber mehrere Zehntausend 7100 Jahre alten Gänsefußsamen im Angebot. Ich weiß, es ist nicht so Medienwirksam wie Äpfel, aber ein Versuch könnte es wert sein. Das ist natürlich ein sehr hartschaliges und widerstandsfähiges Unkraut.
Ich hatte bereits mal einen Versuch gestartet mit Material aus dem oberen Bereich des Brunnens, weil im Aushubkontainer spontane Begrünung stattfand. Aus dem etwas kontrollierterem Versuch ist aber nichts gekeimt. Vielleicht sollte ich es doch nochmals versuchen mit Material aus den tiefsten Schichten, man weiß ja nie.
Grüße,
Rengert
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 26.05.2011 20:28
von Mela
*stirnklatsch*
Frau sollte keine zwei Sachen gleichzeitig machen, Manu... Sorry...
Liebe Grüsse
Mela
Re: Der Steinzeit-Apfelbaum in der Burghalde
Verfasst: 06.06.2011 15:04
von Blattspitze
Ich erinnere mich, dass bei einer größeren Grabung vor 20 Jahren mitten in der Hamburger Altstadt im folgenden Frühling die interessantesten und seltensten Kräuter und Pflanzen auf den Abraumhalden wuchsen, wir rätselten damals, ob dafür lediglich Samen aus den obersten Schichten (18 - 19.Jhr) oder auch ältere, mittelalterliche Sedimente in Frage kamen. Ich meine, der Botaniker hatte dafür damals auch einen Fachausdruck ...? Irgendeines der Kräuter hatte der damals freudestrahlend geborgen und sich gar nicht wieder eingekriegt.
Aber ok, Neolithikum ist schon ein ganz anderes Kaliber.
(Wenn Einheimische und Schlittenhunde in Sibirien jahrzehntausende altes Mammutfleisch gegessen haben ...)