@Blattspitze:
Na gut. Ich möchte das auch nicht weiter vertiefen müssen. Vor allem das letzte gepostete Bild eines springenden Pferdes kann dann ja auch einen Bildhauer überzeugen. Interessant sind aber auch die Hintergrundinformationen. Es ist doch immer gut, einen Fachpraktiker, bzw. eine Fachpraktikerin in der Familie zu haben!
Und Roberts Argumente sind natürlich auch erhellend...
Zur Qualität des Originals war meine Formulierung vielleicht ein bischen unpassend und barsch wirkend. Ich bezog mich aber tatsächlich auf die anatmomischen Zusammenhänge (die zu hoch angesetzten Läufe).
@Robert: Nichts gegen deine charmanten Understatements, Robert, aber bildhauerisch ist für einen erfahrenen Menschen natürlich schon ein wenig mehr möglich (natürlich auch werkzeugabhängig), wenn er sich seiner Möglichkeiten bewusst ist (z.B. möglichst korrekte Naturbeobachtung).
Die Qualität könnte deshalb ja auch ein weiterführendes Indiz für Herkunft und Gepflogenheiten sein. Würde ein solches Stück heute angefertigt werden, würde ihm von mir persönlich ein mehr oder weniger starker "volkstümlicher" Charakter zugesprochen.
Wir haben es ja schon früh in der Kunst und Bildhauerei mit wesentlichen Qualitätsunterschieden zu tun gehabt haben (fragt sich für mich als Laie natürlich, wie früh und ab wann etwa). Damit will ich sagen, dass ich mir vorstellen kann, dass es zu Zeiten der thematisierten Arbeit auch herausragende Künstler(innen) gegeben haben kann , die in der Lage waren, auch alles weitestgehend anatomisch korrekt darzustellen. Eine Frage des Werkzeugs ist die korrekte Darstellung ja nicht in jedem Fall, wenn auch die Werkzeugqualität das Ergebnis im Hinblick auf Möglichkeiten beeinflussen kann und Werkzeugentwicklung und künstlerisch-qualitativ möglicher Ausdruck ja immer auch ein Stück weit zusammengehören können. Man möge mich als Laie in Bezug auf den Entstehungszeitraum eines besseren belehren.
Ich habe vor langer Zeit selbst einmal versucht, ein Pferdchen mit einem typisch skandinawischen Mehrzweckmesser zu schnitzen. Das war gar nicht leicht für mich. Es ist aber in bildhauerischer Hinsicht tatsächlich die Frage, mit welchen Mitteln und Methoden man so hineinwächst. Ich habe z.B. eher im Bereich der ornamentalen Bildhauerei und des Reliefschnitzens gelernt als im figürlichen Bereich.
@Robert: Robert! Einen von dir geschnitzten Koalabären möchte ich hier eines Tages sehr gerne sehen!!! (Irgendwann fängt jeder mal an und man braucht nicht zu glauben, dass z.B. ein Bildhauermeister immer auch in allen Bereichen auf dem Laufenden ist).
@ulfr: Ich komme seit vielen Jahren eher selten dazu, überhaupt irgendetwas bildhauerisches anzufertigen (eine Zeit lang fehlte mir das auch nicht) - auch, weil ich damals in eine ganz andere Richtung studiert und anschließend gewirkt habe). Es gibt z.Zt. auch nichts mit konkret experimentalarchäologischem Bezug von mir.
Außerdem habe ich einen Großteil meiner damaligen Freizeit lieber auf der Theaterbühne verbracht und Effekte, Kullissen und Puppen angefertigt.
Ich hätte zwar brennend gerne schon längst wieder mal was gemacht, komme aber aufgrund des üblichen Trotts einfach nicht dazu. Allein in Ermangelung einer Werkstatt und entsprechender Materialien habe ich mich in der letzten Zeit auf Herumexperimentieren mit alten Steinbearbeitungsmethoden, historischen Vermessungs- und Gestaltungstechniken und das virtuelle 3D-Gestalten verlegt (noch in den Anfängen).
Es gibt zwar einige bildhauerische Arbeiten von mir hier in der Umgebung, aber viele davon entziehen sich meinem heutigen Verortungswissen, befinden sich außerdem teilweise auf Friedhöfen und Findlingen etc. in der weiteren Umgebung.
Wenn es aber von interesse sein sollte und irgendwie ins Forum passt, kann ich an entsprechender Stelle einmal ein paar Fotos eines von mir angefertigten (individuell interpretierten) "Totempfahls" posten (sofern die Bilder zur Veröffentlichung freigegeben werden).
Herzliche Grüße,
Vinzenz