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Verfasst: 02.03.2008 09:52
von Trebron
Die Schlaufe für den hinteren Schaftteil war größer, ich habe sie mit etwas von der Schnur abgebunden, ich kann sie jederzeit wieder größer machen. Es ist ohnehin die Frage, wie weit die Schlinge vom hinteren Ende entfernt sein muss. Wenn ich dort einen kleinen Absatz einschleife, rutscht die Schlaufe auch nicht mehr Richtung Federn, aber da muss ich wissen, wie weit der Schaft in die Schlaufe soll.
In einem der Videoclips habe ich gesehen, dass dort, wo der Schaft vorne im Seil liegt ein Lederläppchen zur besseren Auflage angebracht wurde. Das habe ich nachträglich auch angebracht. Mir ist beim Einlegen des Pfeils die Schlaufe immer in Richtung Federn gerutscht, jetzt aber nicht mehr.
Wenn ich nächstes mal auf den Bogenplatz komme, werde ich das System mal ausprobieren.

Trebron

Verfasst: 02.03.2008 12:19
von Ragnar
Geh einfach nach dem Minimalprinzip vor und nehm ein scharfes Messer mit. :D
Bin auf die Resultate gespannt.

Verfasst: 02.03.2008 12:45
von Steve Lenz
Soweit schöne Arbeit, Trebron, aber ich schließe mich meinen Vorrednern an, dass die Schlinge den Pfeil fangen wird (und er so zu einem relativ unangenehmen Bumerang werden könnte).

Des weiteren sehe die die Federn als zu weich an, ich würde - als Alternative zum Holz - Rohhaut nehmen, welche naß gepresst und während der Trocknung Hitze ausgesetzt wird. Habe das für einen paläolithischen Schleuderspeer als Reko-Vorschlag gemacht und hierbei Brettchen mit einem Heißluftfön flächig erhitzt, während die Rohhaut (schon in Form geschnitten) dazwischen klemmte. Es geht auch, wenn man die "Presslinge" direkt neben ein Feuer oder in die Glut legt (und rechtzeitig wieder rausnimmt). Wenn man die Rohhaut dann noch wachst hat man witterungsunempfindliche Stabis.

Ich habe dann den Speerschaft hinten gespalten, die Platte eingeschoben und vorne und hinten mit Sehne gesichert. Am Schaftende hat die Sehne den Spalt so eng zusammengezogen, dass ich übrigens problemlos die Kuhle für den Schleuderhaken einschneiden konnte. Der Speer ist hölleschnell, obwohl er mit Vorschaft und 6cm-Geweihspitze über 230cm lang ist.

Deine nächsten Schleuder-Bolzen würde ich im vorderen Drittel des Schaftes etwas dicker gestalten. Ähnlich eines Armbrust-Bolzens.

Verfasst: 03.03.2008 07:34
von Trebron
Danke für die Komentare und Tips, werde ich beherzigen.
An den Bumerang - Effekt habe ich auch schon gedacht :shock:
Ich werde jedenfalls die Videoclips nochmal studieren und eben beim Versuch vorsichtig sein.
Werde weiter berichten.

Gruß

Trebron

Verfasst: 11.03.2008 14:06
von Trebron
Habe mitlerweile noch eine solche
http://www.slinging.org/articleimages/2 ... _sling.jpg
geflochten.
:evil: da kriegscht die Krämpf in die Finger :evil:

Trebron

Verfasst: 17.04.2008 23:05
von David
Ziehe den Hut!
:shock:
Saubere Arbeit!

Verfasst: 29.05.2008 13:06
von Turms Kreutzfeldt
Zurück zu Kelten und Schleudern:

Zufällig gefunden:
Caesar
Dar gallische Krieg und zwar in Liber V 34 -36
... der Legat Lucius Cotta wird, dem Feinde zugewandt, im Gesicht von einem Schleuderstein verwundet, während er alle Kohorten und Zenturien aufmuntert.

In dem Text gibt es noch weitere Hinweise auf Geschosse, lohnt sich also mal die Stellen dieser Schlacht (wo die ?ömer eins drauf kriegen) mal nachzulesen.
Saludos del Celtibero

Verfasst: 29.05.2008 13:13
von Steve Lenz
Stelle ich mir echt bildlich vor:

"Römer, Freunde,...."

<POK> :glauberger:

Verfasst: 29.05.2008 13:18
von Turms Kreutzfeldt
Und danach:
Wer war das ?

Der hier:
http://www.atuatuca.de

hat eine ganze Seite zu der Sache gemacht. Die abgeb. Schleuder bei ihm ist allerdings ein Scherz, meine ich.

Pok, hihi, super, Steve

Dein Tur...pok ...ms

Verfasst: 29.05.2008 13:37
von Steve Lenz
Blumammu goes celtic?! Cool!

Verfasst: 06.06.2008 13:10
von Turms Kreutzfeldt
Dank Ulfr aufmerksamen Lesen ist es gut möglich, dass das Material für iberische Schleudern hieraus bestand:
http://de.wikipedia.org/wiki/Halfagras
Müßte ausprobiert werden.

freu, freu, muito alegria pra Turms

Re: Pfeilschleuder / Schleuderpfeil fertig

Verfasst: 30.07.2008 16:47
von Trebron


Nachdem ich mir mal eine Testspitze ( Form, wie die mittelalterlich runden Bodkins ) von 110 Gramm gedreht hatte, habe ich heute mal ein paar Würfe gewagt. Gesamtgewicht des Bolzens: 152 Gramm.
Gröte erreichte Weite:ca 45 Meter.
Mit mehr Übung ist da mehr drin

Diese Schwergewichtsspitze werde ich mir noch in Bronze :guss:

Trebron

Re: Schleudern

Verfasst: 23.03.2011 20:34
von Jaegoor
Hi Leuts,

die Runde ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte sie gerne etwas beleben.
Ich hab gelesen das die Schleuder als Kriegswaffe angezweifelt wird.
Also Bilder im Kampfeinsatz gibt es selbst heute noch. Darüberhinaus machen Geschosse aus Metall wie Blei, Bronze und auch Eisen keinen Sinn gegen Tiere. Ein Stein und selbst angeschrüter Ton reichen völlig aus. Ich erlegte mitte der 90iger in Kasachstan ein kleines Reh. Ich traf es aus gut 25-30m Entfernung am Hals. Das Tier war sofort tot.
In der Bibel liest man nicht nur von David und Goliath. David selbst erzählt vor dem Kampf, das er schon viele junge Löwen getötet habe welche in seine Herde einbrechen wollten. Er kannte also die Wirkung seiner Hirtenwaffe sehr genau. Und deshalb hatte er wohl keine Angst.
Oft höre ich das Argument das eine Schleuder gegen Rüstung wirkungslos sein.
Dann hab ich hier was für Euch. http://www.youtube.com/watch?v=oNZ_yuq3rGA.
So würde es sich etwa anhören wenn ein Stein einen Helm trifft.
Das Zentrum der Scheibe ist aus 5,5mm Stahlblech. Letztes Jahr haben wir es zweimal kaputt geschossen. (Typischer Fall von Kaltverformung das war) Und ich schieße nur mit Stein. Ein Geschoss aus Metall hat nochmal eine ganz andere Wirkung.
:mammut2: es grüßt Euch der Jaegoor

Re: Schleudern

Verfasst: 23.03.2011 21:54
von Steve Lenz
Ich fand vor zwei Jahren in einem spätbronzezeitlichen Befund nahe Fürstenfeldbruck eine keramische Kugel von 30mm Durchmesser. Mein allererster Gedanke war: Davon will ich nicht getroffen werden. Gemeines Kaliber.

Re: Schleudern

Verfasst: 23.03.2011 23:14
von Jaegoor
Da hast du wohl recht. Ich habe mal in Tonkugeln scharfe Feuersteinsplitter hineingeknetet. Das ganze dann an einem Lagerfeuer gebacken. Geschossen hab ich auf Holzplatten. Die Feuersteinsplitter drangen zum Teil so tief ein, das sie an der hinter Seite wieder austraten.
Guckst Du mal hier. http://www.youtube.com/watch?v=LBa1G12K ... re=related. Du findest die Szene welche ich meine bei 4:29. :hirsch: