Verfasst: 26.01.2011 20:01
Gibts denn Aussagen zur Tiefe der Pfostenlöcher?aufgrund irgendwelcher Fakten?
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Gibts denn Aussagen zur Tiefe der Pfostenlöcher?aufgrund irgendwelcher Fakten?
Zum Hintergrund: Der ehemalige hessische Landesarchäologe Dr. Fritz-Rudolf Herrmann wertet seit rund vier Jahren die Ergebnisse der Grabungsbefunde aus den 1990er Jahren auf dem Glauberg aus. Seine Erkenntnisse ergeben völlig neue Interpretationsansätze bezüglich der Pfostenanlage am Grabhügel eins. Das sogenannte Kalenderbauwerk war auch Thema des »Runden Tischs«, bei dem eine hochkarätig besetzte Expertenrunde sich mit der Bedeutung der Pfähle befasste.
Prof. Harald Meller, Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt, erklärte, dass 16 Pfosten am Glauberg nachgewiesen wurden, deren Tiefe man aber nicht kannte. Sicher ist: Sie waren nicht gleich hoch. Bei den Pfosten des Getreidespeichers geht Meller zum Beispiel von einer Höhe von drei Metern aus. Die jetzigen, acht Meter hohen Pfosten »verunklaren« laut Meller den Grabhügel, der eigentlich im Vordergrund stehen müsste. Daher schlug er vor, die Pfosten auf ein wahrscheinliches Maß zu kürzen und sie als Stelen aus Cortenstahl zu errichten. Eine Höhe von drei Metern reiche aus.
Als richtig bezeichnete er die astronomischen Beobachtungen von Prof. Bruno Deiss, dem Wissenschaftlichen Direktor des Physikalischen Vereins in Frankfurt. Demnach habe die große Prozessionsstraße eine archäoastronomische Ausrichtung in Richtung Mondwende. »Ob die Pfosten und der Grabhügel damit in Zusammenhang stehen, scheint mir jedoch zweifelhaft«, sagte Meller.
Deiss gab zu, dass man nach den neuesten Erkenntnissen nicht mehr von einem einheitlichen Kalenderbauwerk sprechen könne, sondern von einem Pfostenbauwerk, das von heutigen, modernen Menschen als Kalenderbauwerk interpretiert werden könne. Die Pfosten seien eine Konstruktion, keine Rekonstruktion aus keltischer Zeit. »Es ist eine Befundlage, kein Relikt der Kelten«, betonte Deiss.
Diese Passage hat mich irritiert. Wenn ich die Tiefe der Pfosten(löcher) nicht kenne, wie kann ich dann schließen, dass sie nicht alle gleich hoch waren?Prof. Harald Meller, Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt, erklärte, dass 16 Pfosten am Glauberg nachgewiesen wurden, deren Tiefe man aber nicht kannte. Sicher ist: Sie waren nicht gleich hoch.