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Re: Feuerstähle/Nydam
Verfasst: 12.01.2009 10:44
von Claudia
Christian S. hat geschrieben:
Die Form im allgemeinen verwundert mich sehr! Wie muss ich mir den Umgang mit diesen Feuerstählen vorstellen? Sie erscheinen mir sehr filligran, und das Loch in den Griffen weiß ich ebenfalls nicht zu deuten.
So filigran sind die gar nicht. Durchmesser an der Spitze der "Ahle sind 2,5 - 3 mm, wenn ich mich recht erinnere. Man nimmt sie halt am Griff und schlägt in Längsrichtung der "Ahle" auf den Feuerstein.
Was für ein Loch in den Griffen meinst Du? Ich habe außer dem Loch, in dem die "Ahle" sitzt, in den Griffen kein weiteres bemerkt.
Fotos kannst Du gern von mir bekommen, ich hab in Kopenhagen einiges fotografiert.
Verfasst: 12.01.2009 23:33
von Christian S.
Salut, Claudia und Danke für das Angebot!
Fotos würden mich sehr interessieren!
Handelt es sich bei diesen Formen um nordische ''Sonderformen'' oder ist diese Art Feuerstahl weiter verbreitet?
Die Löcher (eher ein Kanal) in den Griffen der Nydamfeuerstähle befinden sich im oberen drittel des Griffes, und auf dem oberen Kopfende (stirnseitig).
Zumindest interpretiere ich die Zeichnungen dementsprechend.
Beste Grüße aus Hattersheim
und vielen Dank
Christian Sch.
Feuerstähle
Verfasst: 13.01.2009 23:15
von Bertho
Christian S. hat geschrieben:......Es geht mir im Speziellen um die ''ahlenförmigen'' Feuerstähle, welche als solche beschrieben im Nydamkomplex Erwähnung finden.
(Der Opferplatz von Nydam. Die Funde aus den älteren Grabungen, Nydam-I und Nydam-II. Archäologisches Landesmuseum Schleswig. Wachholtz, Neumünster 1998)
Im Katalog auf Tafel 23 sind diese Ahlen zu sehen.
Solche Feuerstähle sind mir bis jetzt noch nie begegnet....
Daran bin ich auch sehr interessiert. Ich schmiede immer mal wieder verschiedene Feuerstähle, aber einen in Form einer Ahle kann ich mir so recht nicht vorstellen! Eine Ahle ist ja ein Pfriem, also ein Nähdorn. Hättest Du vielleicht mal ein Foto?
Du meinst nicht etwa so einen lang-rechteckigen mit einem dünn ausgeschmiedeten und zur Öse gebogenen Ende?
Freundliche Grüße
Bertho
Verfasst: 14.01.2009 12:04
von Christian S.
Hallo, Bertho!
Die Feuerstähle, um die es mir geht stammen aus dem Nydam-Komplex und sind mir sonst noch nicht begegnet. Sie besitzen einen Griff, aus Holz, oder Geweih. Sie sehen insgesamt eher aus wie Ahlen. Fotos habe ich leider keine, und mein Scanner streikt.
Du schmiedest auch? Das freut mich, und noch dazu direkt um die Ecke.
Verfasst: 14.01.2009 16:19
von Claudia
Wer Fotos will, schicke mir eine PM mit seiner Emailadresse.
Re: Feuerstähle
Verfasst: 14.01.2009 21:18
von jsachers
Bertho hat geschrieben:Du meinst nicht etwa so einen lang-rechteckigen mit einem dünn ausgeschmiedeten und zur Öse gebogenen Ende?
Einen solchen habe ich gerade auf einer Abbildung in einem Buch über die Geschichte der Beleuchtung entdeckt. Dort wurde er zusammen mit anderen, gewöhnlicheren Formen gezeigt und ins Mittelalter datiert.
Was hat es mit dieser besonderen Form auf sich? War sie weit verbreitet? Mir war sie bislang nicht bekannt.
Danke für Hinweise,
Jan
Verfasst: 14.01.2009 21:54
von Claudia
Nach dem, was ich weiß, müssen sie in Skandinavien üblich gewesen sein - aber ich bin da kein Experte.
Feuerstähle
Verfasst: 14.01.2009 22:26
von Bertho
jsachers hat geschrieben:.....Einen solchen habe ich gerade auf einer Abbildung in einem Buch über die Geschichte der Beleuchtung entdeckt. Dort wurde er zusammen mit anderen, gewöhnlicheren Formen gezeigt und ins Mittelalter datiert. Was hat es mit dieser besonderen Form auf sich? War sie weit verbreitet? ....
Ich kann keine Belege vorweisen, habe aber irgendwo einen Hinweis gelesen, dass diese Form bis ins 4. Jhdt. bei den Wikingern vorkam. Ob sie häufig war, weiß ich nicht.
Die Funktion ist bei meinen selbstgeschmiedeten Exemplaren einwandfrei, es bedarf aber einiger Übung.
Freundlichen Gruß
Bertho
Verfasst: 15.01.2009 21:48
von XorX
Nydam hat auch nix mit Wikingern zu tun...
XorX
Ahlenförmiger Feurschläger
Verfasst: 30.01.2009 10:30
von Bertho
So, nun habe ich mal so ein Gerät aus einer Feile geschmiedet; Claudia war so freundlich, mir Abbildungen zu überlassen, nach denen ich mich gerichtet habe.
Bei allen solchen Werkzeugen ist einige Erfahrung in der Handhabung nötig, daher will ich mal nicht behaupten, dass es nicht funktioniert. Aber nachdem ich mit anderen Feuerschlägern niemals Probleme bei der Erzeugung von schönen Funken hatte, muss ich doch sagen, dass es mir mit diesem etwas ungewohnt filigranen Teil deutlich schwerer fällt. Ich kann wohl ab und zu Funken schlagen, aber es ist deutlich weniger "vorhersagbar", und die Funken sind viel kleiner.
Falls einer der Experten hier Versuche machen möchte: das Gerät steht zur Verfügung, und weitere sind nicht so schwer zu machen.
Freundliche Grüße
Bertho
Verfasst: 25.01.2011 13:06
von ulfr
Re: Feuerstähle der vorrömischen Eisenzeit
Verfasst: 17.03.2011 18:01
von Damastschmied
Christian S. hat geschrieben:Hallo, Bertho!
Die Feuerstähle, um die es mir geht stammen aus dem Nydam-Komplex und sind mir sonst noch nicht begegnet. Sie besitzen einen Griff, aus Holz, oder Geweih. Sie sehen insgesamt eher aus wie Ahlen. Fotos habe ich leider keine, und mein Scanner streikt.
Du schmiedest auch? Das freut mich, und noch dazu direkt um die Ecke.
Hallöchen
Kann es sein das es sich um die runden Stäben mit Holz oder Horn handelt die es auf MA-Märkten zu kaufen gibt,das sind keine Feuerstähle,das sind Stäbe aus seltenen Erden,sozusagen Feuerstähle für unbeholfene und sind Modern.
Gruß Maik
Re: Feuerstähle der vorrömischen Eisenzeit
Verfasst: 17.03.2011 18:55
von ulfr
Damastschmied hat geschrieben:das sind Stäbe aus seltenen Erden
Diese Stäbe sind aus Magnesium. Christian schreibt vom Nydam-Komplex, nicht von GroMi-firestrikern.
Re: Feuerstähle der vorrömischen Eisenzeit
Verfasst: 17.03.2011 20:06
von FLAVIVS
Meint ihr diese??
- Feuerschläger.JPG (196.02 KiB) 36305 mal betrachtet
Re: Feuerstähle der vorrömischen Eisenzeit
Verfasst: 17.03.2011 20:10
von Damastschmied
Wie schlägt man damit ?
Gruß Maik