Verfasst: 02.02.2009 19:24
Das Tempern ("Heat Treatment") kann je nach Rohmaterial sehr kompliziert sein und verschiedene Trocknungs- und Aufheizungs- und langsame Abkühlungszyklen bedingen.
Für nordischen Flint kann ich folgendes als selbst erprobt benennen:
Flint in einen mit Katzenstreu gefüllten großen Bräter in den Ofen, mittlere Schiene.
8 Stunden bei 60 ° trocknen, dann langsam je Std. in 20° Schritten Temperatur auf 190 -200° bringen, 3 Std. so lassen und dann in 30° Schritten langsam runterdimmen. Ofen geschlossen lassen bis er wirklich abgekühlt ist!!! Ich konnte damals beim ersten mal nicht abwarten und habe nach dem Öffnen ein leises "Klingbling" gehört. Alles war in kleine Würfel / Tetraeder von schätzungsweise 5cm kantenlänge zerbröselt. Das Material war deutlich glasiger und leichter bearbeitbar geworden. Beim zweiten mal hatte ich dann Geduld und es hat geklappt. Leider ist auch das Blech unseres Backofens ins Wellen und Werfen gekommen, mit teilweise erschütterndem Sound. Also größte Vorsicht, handelsübliche Backöfen sind ungeeignet!
Nach Untersuchungen von D. Olausson und L. Larsson an wenigen Dolch - und Beilbruchstücken ist der Flint damals im Norden nicht getempert worden, zumindest nicht die untersuchten Stücke (Heat Treatment of Flint in the Scandinavian Stone Age? In: Meddellanden fran Lunds Historiska Museum 1981-82, Vol. 4. S.5-24)
Peter Kelterborn hat mit seinem Measurable Flintknapping - Apparat die Verbesserungsrate nordischen Flints exakt gemessen, ich habs nicht im Kopf, wars etwa 24%? Kurt, hast Du`s zur Hand?
Marquardt
Für nordischen Flint kann ich folgendes als selbst erprobt benennen:
Flint in einen mit Katzenstreu gefüllten großen Bräter in den Ofen, mittlere Schiene.
8 Stunden bei 60 ° trocknen, dann langsam je Std. in 20° Schritten Temperatur auf 190 -200° bringen, 3 Std. so lassen und dann in 30° Schritten langsam runterdimmen. Ofen geschlossen lassen bis er wirklich abgekühlt ist!!! Ich konnte damals beim ersten mal nicht abwarten und habe nach dem Öffnen ein leises "Klingbling" gehört. Alles war in kleine Würfel / Tetraeder von schätzungsweise 5cm kantenlänge zerbröselt. Das Material war deutlich glasiger und leichter bearbeitbar geworden. Beim zweiten mal hatte ich dann Geduld und es hat geklappt. Leider ist auch das Blech unseres Backofens ins Wellen und Werfen gekommen, mit teilweise erschütterndem Sound. Also größte Vorsicht, handelsübliche Backöfen sind ungeeignet!
Nach Untersuchungen von D. Olausson und L. Larsson an wenigen Dolch - und Beilbruchstücken ist der Flint damals im Norden nicht getempert worden, zumindest nicht die untersuchten Stücke (Heat Treatment of Flint in the Scandinavian Stone Age? In: Meddellanden fran Lunds Historiska Museum 1981-82, Vol. 4. S.5-24)
Peter Kelterborn hat mit seinem Measurable Flintknapping - Apparat die Verbesserungsrate nordischen Flints exakt gemessen, ich habs nicht im Kopf, wars etwa 24%? Kurt, hast Du`s zur Hand?
Marquardt