Fort Schritte ;-)
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
Ende der Weihnachtsferien und Zeit den Thread zu seinem (vorläufigen) Ende zu bringen. Die letzten paar Paar habe ich ja hier schon in anderen Threads vorgestellt, hier also die Links ins 4. Jh.
Campagi (zumindest vermutet man, dass das der Name dieses Schuhwerks im 4. Jh. war):
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=2325
und, da nicht genau zeitlich einzuordnen, aber möglicherweise aus dem römisch beherrschten Ägypten des 2.-4. Jhs. (wo man wohl zu viel Gold hatte):
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=2367
das Ganze war natürlich ein sehr sprunghafter Spaziergang durch einige Jahrhunderte antiker Schuhgeschichte, der sich einfach an dem meisten orientierte, was ich bisher so an Nachbauten zuwege gebracht habe. Bemerkenswert erscheint mir immer wieder, dass in dieser Zeit und in unseren Breiten Techniken existierten, die danach für fast 1000 Jahre entweder ganz verschwinden oder doch wenigstens äußerst selten angewendet worden zu sein scheinen, wie etwa der mehrteilige Schuhaufbau mit mehrlagigen Sohlen auf rechts über einem Leisten, der neuzeitlichem Schuhwerk schon recht nahe kommt. Ebenso die weitverbreitete Benagelung der Sohlen, die, denkt man an die Abermillionen von Nägeln, die jährlich verarbeitet worden sein müssen, auch von erstaunlicher Wirtschaftskraft und Logistik künden (man muss schon eine Menge Eisen vor der Hütte haben, um es an Schuhsohlen verschwenden zu können )
Wie auch immer, ich hoffe es hat Spaß gemacht (mir jedenfalls ) und wer Lust bekommen hat ... Schuhe machen ist gar nicht so schwer
Campagi (zumindest vermutet man, dass das der Name dieses Schuhwerks im 4. Jh. war):
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=2325
und, da nicht genau zeitlich einzuordnen, aber möglicherweise aus dem römisch beherrschten Ägypten des 2.-4. Jhs. (wo man wohl zu viel Gold hatte):
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=2367
das Ganze war natürlich ein sehr sprunghafter Spaziergang durch einige Jahrhunderte antiker Schuhgeschichte, der sich einfach an dem meisten orientierte, was ich bisher so an Nachbauten zuwege gebracht habe. Bemerkenswert erscheint mir immer wieder, dass in dieser Zeit und in unseren Breiten Techniken existierten, die danach für fast 1000 Jahre entweder ganz verschwinden oder doch wenigstens äußerst selten angewendet worden zu sein scheinen, wie etwa der mehrteilige Schuhaufbau mit mehrlagigen Sohlen auf rechts über einem Leisten, der neuzeitlichem Schuhwerk schon recht nahe kommt. Ebenso die weitverbreitete Benagelung der Sohlen, die, denkt man an die Abermillionen von Nägeln, die jährlich verarbeitet worden sein müssen, auch von erstaunlicher Wirtschaftskraft und Logistik künden (man muss schon eine Menge Eisen vor der Hütte haben, um es an Schuhsohlen verschwenden zu können )
Wie auch immer, ich hoffe es hat Spaß gemacht (mir jedenfalls ) und wer Lust bekommen hat ... Schuhe machen ist gar nicht so schwer
Viele Grüße,
Martin
Martin
Hier noch ein Nachtrag zum 2. Jh., ein Schuh, der in Hardknott / Mediobogdum gefunden wurde. Typisch die Halbschuhform und die insgesamt relativ große Fläche, wo das Oberleder den Blick auf den Fuß freigibt.
zum Vergleich die zeichnerische Rekonstruktion aus Charlesworth, Dorothy, J.H. Thornton. Leather Found in Mediobogdum, the Roman Fort of Hardknott. Britannia IV 1973, S. 143:
zum Vergleich die zeichnerische Rekonstruktion aus Charlesworth, Dorothy, J.H. Thornton. Leather Found in Mediobogdum, the Roman Fort of Hardknott. Britannia IV 1973, S. 143:
Viele Grüße,
Martin
Martin
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Kleiner Nachtrag:
Hier noch eine Variante des für das 3. Jh. n. typischen calceus mit integrierter Schnürung. Diesmal etwas niedriger geschnitten und nur mit je 2 Laschen. Nach einem Schnittmuster aus Stepping Through Time von van Driel nach einem Fund aus Vindolanda (den ich leider nicht kenne ).
Oberleder und Verstärkungen Ziege, Fersenkappe und Sohlen Rind.
Von oben und von unten, mit typischem Benagelungsmuster des 3.Jhs. (nach einem Fund aus Valkenburg)
Ansicht der eingnähten Verstärkungen und der Fersenkappe
Hier noch eine Variante des für das 3. Jh. n. typischen calceus mit integrierter Schnürung. Diesmal etwas niedriger geschnitten und nur mit je 2 Laschen. Nach einem Schnittmuster aus Stepping Through Time von van Driel nach einem Fund aus Vindolanda (den ich leider nicht kenne ).
Oberleder und Verstärkungen Ziege, Fersenkappe und Sohlen Rind.
Von oben und von unten, mit typischem Benagelungsmuster des 3.Jhs. (nach einem Fund aus Valkenburg)
Ansicht der eingnähten Verstärkungen und der Fersenkappe
Viele Grüße,
Martin
Martin