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Verfasst: 02.03.2009 12:39
von Steve Lenz
Das lief bei mir gerade unter: "Auch Ratschläge können Schläge sein!"
Verfasst: 02.03.2009 12:41
von Turms Kreutzfeldt
Du weißt doch, wie das ist: Ein wohlgemeinter Tritt in den Allerwertesten bringt einen manchmal auf die richtige Spur zurück.
freundschaftlich, Turms
Verfasst: 02.03.2009 12:43
von Steve Lenz
Ich sehe mich aber auf der richtigen Spur, Turms. Wenn dann Arschtritte kommen, neige ich zur Unleidlichkeit!
Verfasst: 02.03.2009 12:50
von R. Schumann
Hm interessante Diskussion hier... ich versteh nur nicht so genau worum es wirklich geht. Es ist doch ganz natürlich, dass sich die Studierenden auch irgendwie Berufsfelder erschließen möchten. Das dies natürlich auch auf eure Tätigkeitsbereiche ausgreift ist in Anbetracht der immer weiter eingegrenzten Berufsoptionen nur verständlich. Aber bloß weil der DASV schreibt sie sähen das als eine möglichkeit Bachelor-Arbeitsplätze zu schaffen sind doch die "Nicht-studierten" nicht weg vom fenster? Nach dem Bachelor bräucht ein "Archäologe" doch genauso lang um das Wissen und die Fähigkeiten zu erlangen wie euereins ohne Studium? Das eine Studentenveranstaltung VEranstalter einlädt um zu zeigen was alles geht, ist doch nicht verwerflich und als fiese Konkurrenz a la "wir profitieren so lange von euch bis wirs auch können und dannhaun wir euch weg" anzusehen, oder?
p.s.: Ferro, was sagst du den dazu, ich mach ja nur das eine, du bist da ja genau die Schnittmenge, die das trifft
MfG
Verfasst: 02.03.2009 12:51
von Turms Kreutzfeldt
Dennoch kann man dem Treter nicht den guten Willen absprechen. Der Tritt war wohlgemeint, auch wenn der Hintern weh tut. Merke: Auch ein Tritt in Freundschaft kann weh tun. Vielleicht können wir Hans künftig zu leichten Nackenschlägen überreden
Turms, der von Steve auch leichte Nackenschläge nicht bekommen will ... wegduck
Verfasst: 02.03.2009 12:56
von Steve Lenz
Sorry Turms, aber mir ist in dieser Sache nicht nach Kindergarten.
Verfasst: 02.03.2009 13:14
von ulfr
Nanana, nu kriegt Euch mal wieder ein. In gewisser Weise hat Hans recht, ich habe ja neulich mal was ganz Ähnliches geschrieben. Wir sollten uns unserer Position und unseres Status? bewußt sein, der ist besser als wir manchmal denken. Zum anderen stimme ich aber auch Steve und Sylvia zu: Es gibt Strömungen innerhalb der Archäologie, die meinen, sie müssten da einen Trennstrich zwischen Profis und Laien ziehen. Natürlich werden aus uns niemals Archäologen werden, es sei denn, wir würden studieren, was ich persönlich mir abschminken kann, denn dazu reichte die Zeit bis jetzt nicht und ab jetzt wird sie erst recht nicht mehr reichen. Das ist aber auch gar nicht nötig, weil der Großteil der "Profis" unsere Arbeit anerkennt und eine Zusammenarbeit mit anerkannten Praktikern gerne in Anspruch nimmt.
Ich werde mich jedoch - mit Sylvia und Steve - gegen Bestrebungen wehren, die Erlaubnis zur LH einfach an einen akademischen Titel binden zu wollen und damit eine Reduzierung der Qualifikation zur kompetenten Geschichtsdarstellung auf den Bätscheler vorzunehmen. Nichts, auch und erst recht KEIN akademischer Titel in der Archäologie oder sonstwo kann einen Menschen per se dazu berechtigen, als Darsteller/Handwerker/Erbeerklärer auf Museumsbesucher losgelassen zu werden. Dazu gehört weit mehr. Ich habe aber auch schon geschrieben, dass ich eine Erweiterung des Studiums in diese Richtung - für die dies wollen - unterstützen würde, denn dann stimmt zumindest der wissenschaftliche Hintergrund (oder sollte zumindest stimmen
)
ULFR
*kocht heiß, isst warm und bleibt kühl*
Verfasst: 02.03.2009 13:29
von Steve Lenz
So, ich habe nun was gegessen, mein Puls ist wieder im grün-orangen Bereich. Sorry Hans, kennst mich ja. Dein Posting war halt so heiss und trocken, dass es bei mir die Lunte angefacht hat.
Zu Schumi?s Frage:
Eine Angst, dass mir mein geliebtes Hobby von zertifizierten Fachleuten weggenommen werden könnte, hege ich nicht! Im Gegenteil: Auch ich bin ein Befürworter einer von Wulf erträumten Facherweiterung. Ich erleb?s bei meinem Auftritten an der LMU ja live, dass dies positiv und interessiert aufgenommen wird. O-Ton einer Professorin: "Bislang klafft da einfach ein Loch, wo man Rekonstruktionen nicht ansehen kann - man kann nur mit korrodiertem Material arbeiten und es wenigstens als Schwert ansprechen, aber nicht anfassen. Das ist keineswegs zufrieden stellend!"
Und ich werde auch weiterhin gerne meine Ausstattung und Erfahrung der LMU (und auch anderen Lehr-Instituten) zur Verfügung stellen. Ich kriege hierfür zwar kein Geld, aber dafür etwas, was viel mehr wert ist: Zugang zu Wissen! Es findet ein für beide Parteien rentabler Austausch statt!
Es ist also nicht die Thematik, welche mich zweifeln lässt, sondern das derzeitige Vorgehen diverser akademischer Elemente. Momentan sieht es für mich so aus, als ob man sich was bestellt, besieht und dann zurückgehen lässt. Eine Bestrebung einer Zusammenarbeit ist nach meinem Dafürhalten bislang nicht spürbar.
Des weiteren ist die Verwendung von "Living History" unter Berufung auf "die aktuelle Diskussion", also das Hernehmen der LH als "Gefahr" in Händen von Laien, eher ein Nasenstüber denn eine dargebotene Hand.
Das sind meine persönlichen Eindrücke. Der DASV kann sich diesbezüglich gerne positiv abheben von bisherigen Aktionen - die Chance hat Herr Horlemann und diese Chance sollte er auch nutzen!
Verfasst: 02.03.2009 14:45
von Joze
Hallo Leute!
Diskussion ist sehr gut - mag wenn sich verschiedene Meinungen auskristalisieren! Keiner hat bis jetzt so allgemeine oder breite Stellungen&Überlegunen aufgeschrieben, dass wurde damit alles fix und fertig gesagt. Also: es gibt immer noch weitere und neue Aspekte und ja - natürlich, Steve denkt und schreibt genau so in die Richtung: sehr breit und praktisch, objektiv und "fachlich sehr gut begründet" - dass kann ich dazu (zum Thema) eigentlich gar nix mehr sagen...
Mehr: genau in so produktiven "Denk&Diskussion&Schreib-Dialog, welchen er geht, kann man seine eigene (positive) fachliche Stärke und Qualität finden. Hier liegt Antwort, wie mit allen möglichen "provokativen" oder wie auch immer genannten Leuten bzw. dessen "akademischen" Stellungen (diesmal über uns, über LH und Hobisten-Etikettierung, etc) umzugehen. Was dass alles konkret und praktisch bedeutet, hat Steve klar aufgeschrieben - eine produktive Zusammenarbeit - welche können die LH-Hobisten oder Profis, von Titule eigentlich egal, zusammen mit Akademisten anbauen. Und dass geht sicher nicht mit "jammern" oder "schwarzem" kritisierenden Knurren in Gang bringen. Dass ist die Realität und wenn die so ist - muss man einfacht die so nehmen wie die ist und ab hier weiter zubauen.
Wie sagt man schon einen Spruch: lieber skeptisch aber neugierig und offen sein, als dumm und "egozentrisch-geschlossen" sein (und so bleiben).
Gruss, Joze[/b]
Verfasst: 02.03.2009 17:54
von Karkanas
Während meiner aktiven Vorlesungszeit hat ein Prof von mir mal zwei Sachen gesagt die ich meiner Frau immer wieder gerne unter die Nase reibe
1) (als im Vorlesungssaal mal wieder die spätpubertierende Unruhe tobte:) "Meine Damen und Herren, die Vorlesung ist ein rudimentäres Überbleibsel aus der Zeit als der Buchdruck noch nicht erfunden wurde. Sie können gerne den Vorlesungssaal verlasen und alles in der Bibliothek oder Zuhause ausarbeiten!"
2) "Studieren kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie "sich bemühen um!""
Leider muß ich trotzdem konstantieren das, gerade in den Geisteswissenschaften die Haltung vorhanden ist in den Elfenbeinturm mit den guten Verdienstmöglichkeiten nur Leute mit dem eigenen Stallgeruch hereinzulassen. Bemerkungen von "Fachleuten" zu "Laien" im Rahmen einer Fernsehdoku das die Laien doch nur darauf warten würden sich im Fernsehen profilieren zu dürfen sind da nur ein großer Stolperstein in meiner "Laienlaufbahn".
Das mir andere "Fachleute" in einer Diskussion zu einen brisanten Thema arrogant entgegenschleudern das diese ja wohl nicht zeitlich in der Lage wären die Ausrüstung von Reenakters zu begutachten und daher auf Referenzen von Kollegen angewiesen seien ein anderer.
Das in der ganzen Diskussion die Warnrufe von anderen "Laien" als Konkurrenzneid abgetan werden ist da schon fast folgerichtig.
Daher: Ich sehe die Tagung in der alten Tradition des abzocken- verdrängen- rauswerfen.
Vielleicht unbewußt- aber dem einen oder anderen wird diese Meinung schon kommen.
Und Hans- dann hilft die beste Arbeit nichts. Dann bist Du halt nur wieder
Laie.
Nein ich sehe das ganze nicht zu pessimistisch- eher zu optimistisch!
Verfasst: 02.03.2009 18:24
von R. Schumann
Wow... nennt mich blauäugig, aber ich habe noch keinen Archäologen ernsthaft so schlecht über Rekonstrukteure/Archäotechniker/usw. reden hören wie jeden einzelnen der hier schreit über Archäologen und ich habe schon mit dem ein oder anderem Exemplar beider Gattungen über Museumspäd/Vermittlung/usw. und ähnliches geredet.
Und am Ende wird sich Qualität ja doch durchsetzen... zumindest... irgendwann
*verblüfft ob dieser Revierstreitigkeiten*
Verfasst: 02.03.2009 18:42
von DcMartns
hmmm... Grüße aus Berlin!
Ich/Wir als "Studierende" sehen diese Messe eigentlich als eine Chance, einmal in alle Tätigkeitsbereiche des Archäologen schauen zu können. Im Studium selbst sieht man neben Theorie, Grabung (ob Forschungsgrabung vom Institut oder bei Grabungsfirmen), Museumsarbeit und Workshops meist nicht viel mehr. Nicht jeder studiert mit einer ganz bestimmten Berufsvorstellung, sondern eben nur aus Interesse und entlang seiner Interessen. Ich/Wir "Studierende" freuen uns über die Möglichkeit, einmal ein möglichst breites Feld vor Augen geführt zu bekommen.
Ich würd mich auf jeden Fall freuen, wenn ihr alle zahlreich zu uns ins schöne Dahlem kommt. Je bunter, desto interessanter.
Verfasst: 02.03.2009 18:58
von Steve Lenz
*verblüfft ob dieser Revierstreitigkeiten*
Ich geb?s auf...
Verfasst: 02.03.2009 19:10
von R. Schumann
Es ist also nicht die Thematik, welche mich zweifeln lässt, sondern das derzeitige Vorgehen diverser akademischer Elemente. Momentan sieht es für mich so aus, als ob man sich was bestellt, besieht und dann zurückgehen lässt. Eine Bestrebung einer Zusammenarbeit ist nach meinem Dafürhalten bislang nicht spürbar.
Steve, genauso lässt einen als angehender Akademiker diese Einstellung etwas zweifeln, wenn es um eine studentische Veranstaltung geht, bei der es darum geht Betätigungsfelder usw kennen zu lernen. So eine Veranstaltung kann man auch Nutzen um diese zukünftigen / und anwesende bereits fertige "Fachleute" auch von Kooperation zu überzeugen und Werbung für die Arbeit unstudierter machen. In diesem Thread sieht man eher von Anfang an ablehnende Haltung. Da kommt für mich der Verdacht eines gewissen Revierkonfliktes einfach durch, ohne dass ich dich jetzt persönlich meinte oder angreifen wollte, es ging mir um die Grundstimmung in diesem Thread.
Verfasst: 02.03.2009 19:22
von DcMartns
R. Schumann hat geschrieben:
Steve, genauso lässt einen als angehender Akademiker diese Einstellung etwas zweifeln, wenn es um eine studentische Veranstaltung geht, bei der es darum geht Betätigungsfelder usw kennen zu lernen. [...] In diesem Thread sieht man eher von Anfang an ablehnende Haltung. Da kommt für mich der Verdacht eines gewissen Revierkonfliktes einfach durch, ohne dass ich dich jetzt persönlich meinte oder angreifen wollte, es ging mir um die Grundstimmung in diesem Thread.
eben.. so kam es mir auch vor.