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Verfasst: 28.05.2009 19:50
von Steve Lenz
Eben aus dem Übergangshorizont Ha B3/C1 zurück und mir fliegt hier der Thread entgegen! Habt Ihr keine Arbeit?
@pinguin: Besteht Anlaß, sich einer Vorstellung zu verweigern?
http://www.archaeoforum.de/viewforum.php?f=3
Ich bin zu ungeduscht, zu hungrig und zu müde für lange Postings, ich stelle hier mal - durchaus provokant - eine Frage:
War dieses von Thomas u.a. berichtete offensichtliche Qualitätsgefälle bei den Darstellern Absicht (der Orga)?
Denn was ich - als Hallstatt-Darsteller - 2008 im Pfahlbaumuseum
genießen (sic!) durfte ließ mich eigentlich für 2009 eine Steigerung erwarten. Da ich selbst nicht teilnehmen konnte brannte ich schon auf die Berichte, was ich verpasst haben könnte!!!
Ich geh?jetzt wieder einen Menschen aus mir machen...
Verfasst: 28.05.2009 21:37
von pinguin
Mir beginnt dieses forum langsam Freude zu machen und ich sehe, daß sich verschiedene fruchtbare Ansätze entwickeln. Wenn ein event unter dem Ansatz steht, die ganze Bandbreite zeigen zu wollen, dann gehört eben auch ein weniger entwickeltes oder sogar im Sinne der Authentizität schlechtes Beispiel dazu. Ich will nicht über skandinavische oder italienische Ansätze reden, aber durchaus mitteilen, daß es innerhalb der Museen gewaltige Unterschiede gibt, die es für eine Qualitätsdiskussion mit Lernwert für alle zu ventilieren gilt. Die Mittelalterszene ist inzwischen eine problematische und wir haben heftig mit Ulrich Mehler (ex pax et gaudium) in unserem Team die Darstellungen diskutiert. Er ist sicher bereit, Euch seinen Standpunkt mitzuteilen. Schweinshaxen sind kein Mittelalter, Musik die es damals nicht gab, genausowenig wie Reiterhosen und Motorradstiefel. Vermittlungsseitig sind aber manche Gruppen stärker, als Selbstdarsteller, denen es nicht um Bildungsaufträge geht. Wissenschaftliche Gruppen werden in diesem Forum geschätzt und verehrt. Auf dem set ziehen sie manchmal nicht die Wurst vom Wecken oder das Kind in Bann. Es ist eine Dialektik in jedem Auftritt und deswegen reicht ein zwei Stunden Besuch vielleicht noch nicht aus, um Steinzeit bis Mittelalter, 8 Museen, die noch trainieren und ihren Weg finden wollen und ein komplettes Museum zu erfahren. Vor allem weil morgens um 10 die Welt am Bodensee nicht mehr in Ordnung ist. Trotz scouts für die re-enacter von der Juhe aus, waren die Teilnehmer eben nicht vor 11 im Einsatz und schliefen noch die meisten Besucher. Das bemängelte Junkelmann, der vor zuwenig Publikum spielte und das war auch uns vom orgateam nicht recht und spielte sich erst mit der Zeit ein. Man frühstückt eben länger, um das Mittagessen zu sparen. Was macht man, wenn das geplante Wikingerschiff von den Lofoten nicht kommen kann, weil niemand die 6000 Euro für den Container zahlen will und die Norweger zwei Wochen vorher absagen, und dennoch Wikinger für Kinderfahrten kommuniziert und angefragt sind ? Eintrittspreise kann man diskutieren, vor allem Familien. Kultur muß aber auch kosten dürfen, das ist kein Verbrechen. 6 Euro für ein Kind/Tageskarte sind die Hälfte des sealife Konstanz, das 12 Euro für Kind verlangt. Kino 9, Schiffahrt plus Mainau 20. Die Preisdiskussion ist eine tägliche. Davon lassen wir uns als nichtstaatliches Museum ohne öffentliche Mittel nicht erschüttern. Sie ist nicht entscheidend. Und wir haben keinen Cent verdient. Bei uns wurde jeder bezahlt oder entlohnt. Man kann wählen zwischen Ausbeutung der Darsteller (ein Römer kostet 49 Euro mit ryanair und Wurstbrot). Das wollen wir zumindest nicht. Inhaltlich kann man bemängeln dass zu wenig Schilder da waren, gut. Unsere Erfahrung zeigt, dass auch viele Schilder manchmal wenig nützen. Ein Geländeplan wurde mit allen Eintrittskarten ausgegeben, der halbe Kinderclub und Freiwillige mit infos standen an den Wegkreuzungen ab 10. Unser größtes logistisches Problem war die nicht zusammenhängende Spielfläche. Wir mußten auf 3 Flächen, unterbrochen durch Naturschutzgebiet und öffentliche Bedarfsflächen planen. Gerne hätten wir alles beieinander gehabt. Aber darauf arbeiten wir trotz Widerständen in der Standortgemeinde noch hin. Zeitschienen sind in der Museumsdidaktik out und es geht mehr thematisch und unsere features mit Bild, Inhalt und Gruppenvorstellungen, konnte selbst die geneigte Presse, trotz langer Inforunden nicht auseinander halten. Das liegt nicht an uns und auch die swr Reihe ist unabhängig von uns mit 3 Fernsehteams im Format Reise und Unterhaltung entstanden. Es gibt sie eben noch die Freiheit der Presse und die tun einfach das von dem sie glauben das es verfängt. Sollen wir das verbieten? Ich weiß nur, dass ein team das Schilfboot, das nächste die Gruppen und das dritte alles aus Frauensicht dokumentieren sollte. Übrigens auch einmal ein spannendes Thema .Bin selber gespannt was da kommen wird - aber wir haben schon die erste Forumstimme die anhand der Bilderleiste weiß, was für ein Höllenzeug da in Unteruhldingen produziert wurde. Wir wollten bewußt viel und durcheinander. Es ging um das Konterkarieren der Plastikfraktion, das Erkennen von Qualität, das Erreichen eines großen Publikums, es waren 5500 und natürlich das Aufzeigen der Vielfalt von Steinzeit Britta bis Podiumsdiskussion mit EU-Abgeordneter und open-air. Die Wertungen sind zahlreich, widersprüchlich und gewaltig. Ein event ballyhoo war es nicht und auch nichts kommerzielles und irgendwie ist es auch tröstlich, daß die gewohnten Reflexe einer hochmotivierten und manchmal auch enttäuschten Szene kamen. Aber dies ist auch ein Warnsignal, da wesentliche Fakten der Besucherorientierung nicht mehr wahrgenommen wurden. Wir sind schon seriös, sonst hätten wir nicht selber ein Jahr geplant, sondern abgegeben. Wir stehen nicht auf Böller oder Kampfgetöse, sind aber auch keine Veranstaltung für Fachleute, sondern müßen versuchen vielleicht 50 oder 70 Prozent zu erreichen. Aber bitte das ist auch eine Binnensicht. Lasst doch einfach mal eine Fremdevaluation zu und konfrontiert das mit Eurer Kritik. Ihr kocht nämlich schon ganz nett in Euerem Saft und seht das Gesamtgemälde nicht mehr.
So jetzt kümmere ich mich mal um einen avatar für das nächste Mal.
Verfasst: 28.05.2009 22:09
von Steve Lenz
Ihr kocht nämlich schon ganz nett in Euerem Saft und seht das Gesamtgemälde nicht mehr.
Worauf nun bezogen? Auf die Bedürfnisse der Veranstalter? Auf die der Besucher? Auf die der "Szene"?
In einem Punkt liegt pinguin richtig:
Wir verheddern uns tatsächlich in unserem Bestreben, der Geschichte gerecht zu werden und geben uns Mühe für einen Auftraggeber, der entweder gar nicht an diesem Niveau interessiert ist (sic), selbiges nicht mal voraussetzt oder der uns nicht sagt, was er haben will und schlicht billigt, was wir dem Besucher - dem eigentlichen Endabnehmer - ohne vorgeschalteten museumseigenen Filter vermitteln.
Wir halten das vorrangig den Auftraggebern vor, aber mittlerweile kreise ich um dem Trichter, dass wir dabei tatsächlich über Dinge spekulieren, welche schlichtweg nicht bedenkenswert sind. Und dabei irreviel Zeit, Geld, Aufwand und Nerven vertüddeln.
Man könnte dies jedoch seitens potenziellem Auftraggeber verhindern! Und zwar, indem man uns potenziellen Auftragnehmern sagt, was man gerne von ihnen hätte! Kleines Pflichtenheft, multiple choice, was man locker aufbringen oder gerade mal so hinbiegen könnte und beide Parteien sind sich darüber im Klaren, wo der Konsens zügig zu finden ist!
Um?s mit Ditsche zu sagen:
"Networking" issas Stichwort!"
Korrespondenz mit den anvisierten Gruppen, evtl. sogar Einbindung in die Planung. A propos "Planung": Plan B ist immer gut! Steigt eine Gruppe aus sollte noch genügend Zeit für Ersatzbeschaffung vorhanden sein. Setzt längerwierig vorausschauendes Planen voraus, ist aber für die richtige Crew zu stemmen! Gibt doch Leute, die nach Möglichkeit gerne einspringen - und das nicht mal aus Prunksucht, sondern Freundlichkeit und Solidarität.
Manus manum lavat! Die muss man nur erkennen! Dann kann man getrost auf Notausweichmanöver o.ä. verzichten und sich teilwese entspannt zurücklehnen.
Ein kluger Mann ließ mal das Wort "Patenschaft" fallen: Ein Team, gebildet aus Museum und Darstellergruppen, welche der Natur und dem Anliegen des Museums entsprechen, resp. entgegenkommen. Das ist m.E. mal ein Konzept, das Erfolg zwar nicht garantiert, aber die Chancen darauf maximiert.
Denn:
Auch die Museen köcheln vor sich hin und jeder hält den Deckel auf seinem Topf, damit die anderen chefs de cuisine nicht reingucken können!
Und gemeinsame Nenner haben den Vorteil, möglicher Weise eine Basis zu sein.
In diesem Sinne, ich muss noch in die Werkstatt, das Gestänge für?s Grabungszelt reparieren, und morgen um 05:15 bin ich schon wieder auf dem Weg in die Vergangenheit, welche in Scherben liegt.
Gute Nacht!
Verfasst: 28.05.2009 22:32
von Dago
Was mich interesieren würde, unter welchen Gesichtspunkten wurden die Akteure eingeladen, und welches Konzept war vorgesehen.
Verfasst: 29.05.2009 06:35
von S. Crumbach
Der Standpunkt von Ulrich Mehler (ex pax et gaudium) würde mich sehr interessieren. Ich habe einige Jahre für die P&G geschrieben und mußte mich zum Teil von anderen Darstellern dafür heftig angehen lassen. In der Zeit habe ich wirklich gelernt und (und reflektieren gelernt) die unterschiedlichen Ansätze zu sehen. Und eben nciht nur zu sehen , sondern auch die Beweggründe zu hinterfragen und zu akzeptieren. Natürlich ist mir auch klar, wo für mich und meine Arbeit die Grenzen liegen.
Steve, das Stichwort "Patenschaft" ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Mein Mann und ich haben schon sehr viel ohne monetäte Vergütung gearbeitet - aber nicht umsonst sozusagen. Ich persönlich sehe es als sehr wichtig an in Netzwerken tätig zu sein und ein festen Partnerschaften tätig zu sein. Das bringt die eigene Arbeit weiter und schafft neue Möglichkeiten in der "Machbarkeit" von LH- Auftritten. (Kultursponsoring durch ehrenamtl. Arbeit gegen "Fachinfo-Ausstausch")'
Auf den Punkt bin ich in diesem Artikel schon mal eingegangen:
http://chronico.de/erleben/menschenorte/0000466/
.
Verfasst: 29.05.2009 07:27
von Stefan Deuble
Hallo Pinguin, der Moderatorhinweis "dass wir uns hier in Gesicht sehen" bezog sich nicht auf ein fehlendes Avatarbild, sondern auf den Namen. Genügt, wenn Du im Vorstellungsthread kurz sagst, wer Du bist, und in der Signatur wenigstens den Vornamen nennst. So will es hier der Brauch.
So, nun zum Thema. Ich war dabei, was bedeutet, dass ich nicht die Zeit hatte, mir alles anzuschauen. Ich kann Kanonendonner nicht leiden, seit mir deswegen mal ein junger Hund meilenweit abgehauen ist, mehr habe ich vom Seehaufen nicht mitbekommen, das Wikingerschiff sah ich nur unter Segel irgendwo auf dem See, usw. Meine Eindrücke sind also beschränkt.
Zuallererst, aus Darstellersicht: wie letztes Jahr hat die Crew des Pfahlbaumuseums absolutes Lob verdient, wir wurden von Anfang bis Ende betreut und versorgt und haben immer ein offenes Ohr gefunden. Gemessen an der Gesamtheit der Veranstalter, die ich in den letzten 10 Jahren kennenlernen durfte, ganz, ganz weit oben anzusiedeln.
Kritikpunkte: sehr zurückhaltende Präsentationen einiger internationaler Teilnehmer (klar, Transportproblem), Schaukampf als tragendes Element finde ich einfallslos, ein weitläufigeres Gelände mit Flechtzäunen hätte mir besser gefallen, bezahlen hätte ich es aber auch nicht mögen. Rytterturnyre? Kein Kommentar. Mich öden sie an, für den unvoreingenommenen Besucher mögen sie ganz unterhaltsam sein.
Ein bewusst installiertes Qualitätsgefälle? Ihr habt Ideen. Mit einem Schild vor dem Lager der Gruppe XY "Hier sehen Sie ein Beispiel grauenhafter Geschichtsverzerrung und Darstellung auf billigstem Niveau"? Wäre das praktikabel?
Veranstaltungsbeginn um 10:00? Wir haben Samstag pünktlich um 10:30 Modenschau und Waffenerklärung vor vier Zuschauern durchgeführt. Sonntag haben wir's um 10:30 angekündigt und 15 Minuten später angefangen und hatten immerhin 40 Zuschauer.
Selbstkritik: Immer noch ist die lange Tafel der Lagermittelpunkt. Was für ein Schwachsinn. Die Ausstattung ist nach wie vor ausbaufähig, zum Teil auch furchtbar. Ich hab am Samstag, es war heiß und mein Akku leer, die Bestattungsszene unmoderiert stehen lassen. Sonntag war ich gut: kurzer Abriss über Änderungen der Bestattungssitten, zur Einleitung der Spielszene " was Sie gleich sehen, soll eine Vorstellung davon geben, wie die Gegenstände ins Grab kamen, ist hoffentlich unterhaltsam und ganz bestimmt nicht wahr." Zwischendurch Einfrieren der Szene, Rumzeigen und Erklären der Grabbeigaben. Abmoderation mit Einladung zum Nachfragen.
Was mir an der eigenen Show auch nicht gefallen hat: einige von uns (Mütter mit Kindern) haben unterm Tag viel Zeit mit Baden und Einbaumfahren verbracht. Wir waren zwar mehr Leute als gebucht, aber trotzdem macht das keinen guten Eindruck, wenn die VA als Urlaubsparadies mißbraucht wird.
Was könnten wir noch besser machen? Ein Schild am Lager, das kurz erklärt, wer und was bei uns zu sehen ist. Für das Publikum waren wir oft nicht von den Carnyx zu trennen.
Eintrittspreis: 12 Euro ist viel, Gemecker an den Kassen hab ich oft mitbekommen. Andererseits bin ich aus Schwaben, da gibt es Gemecker auch bei 2,50 Euro.
SWR-Reportage aus Frauensicht: bin ich mal gespannt. Die interviewten Frauen meiner Gruppe haben sich mißbraucht gefühlt, die Reporterin habe alle Fragen so hingedreht, dass das Bild entsteht, die Frauen im Hobby wären reaktionär, würden im Hobby gerne in überholte Rollenklischees versinken und ihre Männer bekochen. Das, was ihnen wirklich Spass macht, wollte sie irgendwie nicht hören.
Grüße,
Stefan (Die Ulfinger)
Verfasst: 29.05.2009 10:03
von Mela
Danke für die vielfältige "Besprechung" des Events - leider konnte ich nicht kommen.
(Da wir aber auch schon des Öfteren für Uhldingen gearbeitet haben, hätte ich mir die Sache gerne angeschaut...)
Lieber Pinguin, auch ich würde mich freuen, wenn Du Dich vorstellst (vor allem, da ich unterdessen aufgrund der Schreibe einen dringend Verdacht habe
)
Liebe Grüsse
Mela (von ExperimentA - Bronzeguss)
Verfasst: 30.05.2009 10:04
von pinguin
Das Ziel der Veranstaltung innerhalb der Serie liveArch war es (
www.livearch.eu) möglichst viele Menschen im Rahmen eines "final event" zu erreichen und die 8 beteiligten Museen durch eigene Beiträge an das Thema heranzuführen. Konzeptionell sollten möglichst viele Zeitfenster und Präsentationsformen enthalten sein. Daher gab es auch ein Open Air kostenlos (damit war auch der Preis nicht übertrieben) eine Podiumsdiskussion mit Europaverantwortlichen und eine Fachtagung vorab.
Alle 8 europäischen Freilichtmuseen lernen noch wie Experimentelle Archäologie und Living history mit ihren verschiedenen Präsentationsformen als archäologische und pädagogische Methoden am besten in die Museumspräsentationen eingebunden werden können. Das Ziel war nicht, die perfektesten Gruppen zusammenzubringen, sondern jedem Land die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren. Dabei wollten die Veranstalter nicht eingreifen. Wir haben viel voneinander gelernt. Der Diskussionsprozeß und die Suche nach besseren Umsetzungen geht weiter.
Jetzt habe ich endlich einen passenden Avatar gefunden.
Viele Grüße aus dem sonnigen Unteruhldingen.
Dr. Gunter Schöbel
Museumsdirektor
Pfahlbaumuseum Unteruhldingen
Verfasst: 30.05.2009 10:17
von Steve Lenz
Dr. Gunter Schöbel
Museumsdirektor
Pfahlbaumuseum Unteruhldingen
Und all das hätte man herausfinden können, wenn man den E-Mail-Button im Profil oder einem der Einträge mal angeklickt hätte.
Zum Eintrittspreis:
12 Euro halte ich nicht für zuviel, den Rahmen betrachtet. Kinotickets kosten mehr, man bekommt meist weniger und das Popcorn kostet auch extra! Zum Vergleich: Dorstadt kostete 7 Euro, 700 Akteure hohen darstellerischen Niveaus, Schlachtdarbietungen mit Pyro-Effekten, Picknick-Option,...
Die Natur des Anlasses, das Anliegen des Ausrichters sollte hier schon berücksichtigt werden, wie auch die einleitende Kritik (konstruktiv=wohlwollend) zulässig ist.
Ist nun mal so:
Wenn man an einen Ort kommt, den man kennt und wo?s einem gefällt und man deshalb Erwartungen hegt, welche dann
nach eigener Auffassung "in die Tonne gekloppt" werden, dann ist man nun mal gleich doppelt enttäuscht.
Auf der einen Seite profitieren die Ausrichter und können neue Modelle für zukünftige Veranstaltungen konzipieren. Wenn man dabei auf der einen Seite das (z.T. Fach-)Publikum als Probanden hernimmt, darf man sich auf der anderen Seite über negative "Peaks" im "Experiment" nicht wundern!
Verfasst: 02.06.2009 22:18
von Mela
Hab ich's doch geahnt - richtig geraten.
Schön, Dich zu lesen, Gunter!
Wie gesagt, zur Veranstaltung selber kann ich leider nix sagen, weil ich ja nicht kommen konnte...
Aber zum Preis:
Ich bin da immer etwas zwiegespalten...
Einerseits, ich weiss, andere "Unterhalter" für Familien haben auch ihre Preise und ja, die sind oft auch gesalzen.
Andererseits, Museen haben eben noch andere Ansprüche und Ziele - und ich finde es immer wieder schade, wenn Familien sich solche Ausflüge doppelt überlegen müssen... (mit Anreise und Verpflegung sind da schnell mal 100 Euronen weg - für uns ist das als Familie hart an der Grenze)
Aber ich weiss, es ist ein schwieriges Thema - und ich bin mir durchaus bewusst, dass wir hier in der Schweiz was Museumsfinanzierungen ziemlich privilegiert sind.
*seufz*
Liebe Grüsse
Mela
Verfasst: 03.06.2009 07:47
von Turms Kreutzfeldt
Halten wir fest:
Es war keine insgesamt gelungene Veranstaltung, sondern ein Versuch, an dem es einiges zu kritisieren gab (siehe oben) und bei dem der Veranstalter und die beteiligten Museen sich anschauen können, wie sie es stimmiger, kompetenter und attraktiver machen können. Es war immerhin ein gelungener Beginn mit einigen schönen Höhepunkten, an dem weiterzuarbeiten und zu verbessern hoffentlich die Chance besteht, damit Öffentlichkeit und Publikum weiter auf Veranstaltungen dieser Art und auf Freilichtmuseen, wie wir sie lieben, aufmerksam werden.
Deshalb trotz der Kritikpunkte herzlichen Glückwunsch und weiter so...
in Aufbaustimmung der Turms
Verfasst: 03.06.2009 08:19
von Roeland Paardekooper
komme gerne naechstes Jahr wieder vorbei, falls es wieder statt findet.
Verfasst: 07.06.2009 18:28
von pinguin
Hallo Mela,
Familien werden wir wenn es ein nächstes Mal gibt sicher vergünstigen. Das hat uns unsere die erste Auswertung gezeigt. Am Sonntag haben unsere Kassiererinnen und Kassierer die Kinder bei zwei zahlenden Eltern umsonst hinein gelassen, wenn sie es für nötig hielten. Aber man sollte trotzdem berücksichtigen, dass gerademal 50 Prozent von dem fällig waren, was die sealife centers oder auch die Thermalbäder für 2 Stunden verlangen. Mittelalter Spectaculum refinanziert sich durch Standgebühren und Kulinarik, was wir nicht wollten. Wir machen zukünftig gerne ein sehr günstiges Vorzeit Spectaculum wenn die Gruppen auf Gagen verzichten, Freibier und Freiapfelsaftschorle und Vesper und die Ehre es gut gemacht zu haben reichen aber nicht mehr allen aus. Wir denken aber immer noch an Verbesserungen herum. Vielleicht gibt es ja ein update
Verfasst: 07.06.2009 19:14
von Steve Lenz
Wir machen zukünftig gerne ein sehr günstiges Vorzeit Spectaculum wenn die Gruppen auf Gagen verzichten, Freibier und Freiapfelsaftschorle und Vesper und die Ehre es gut gemacht zu haben reichen aber nicht mehr allen aus.
Solange das dann nicht tatsächlich unter dem Label "Vorzeit Spectaculum" stattfindet!!!
Das ist nun mal die Krux: Leider fahren Autos oder die Bahn nicht kostenlos, das beschneidet manchmal den Idealismus durchaus.
Und dann sind da noch diverse professionelle Agenturen, welche den "reinen Hobbysten" Dumping und Konkurrenz vorwerfen.
Man muss halt sehen, was man haben will: Den Fließband-BMW mit allen Schikanen oder aber das liebevoll mit Herzblut gepflegte Unikat mit Ecken und Kanten.
Wir denken aber immer noch an Verbesserungen herum. Vielleicht gibt es ja ein update
Ist halt die Frage:
Nimmt man - um Raum zu füllen - auch Gruppen rein, welche von der Darstellung eher nicht passen (z.B. Römer in Pfahlbaukontext gesetzt) oder aber puristisch Darsteller mit adäquater Zeitstellung. "Uhldi" passt, ist aber wohl nicht so besuchermagnetisch wie Junkelmann.
Will man bei seinen Leisten bleiben oder zieht man sich Schuhe an, die nicht wirklich passen, aber toll aussehen?!
Verfasst: 08.06.2009 12:35
von S. Crumbach
Ich mag "Epochenübergreifende" Projekte und Aktionen sehr (solange die Epochen sich nicht in einer Person vereinen ...)
Warum nicht eine Bandbreite zeigen? Das ergibt auch die Möglichkeit Präsentationen zu Entwicklungslinien zu zeigen. Wir haben .... ähm ist schon länger her ... im Gustav Lübbke Museum in Hamm die Zuschauer durch 2000 Jahre Mode moderiert. Das kam wirklich gut an.