Seite 4 von 8

hm, ....

Verfasst: 02.03.2009 20:44
von Joze
ich war auch tendiert und provozierend in der Richtung 'UNI-Revier&Fachegoismus-Label' Debatte... :)

Verfasst: 02.03.2009 20:52
von Stanislav
Aber Skepsis und eine gesunde Hinterfragung der Thematik hat doch gar nichts mit Ablehnung oder gar Revierkämpfen zu tun.

Verfasst: 02.03.2009 21:25
von Joze
DAS stimmt! :) Doch müssen Argumente&Gegenargumente dieskutiert werden! :)

Verfasst: 02.03.2009 21:58
von Stanislav
Diskutieren schon Joze, nur aber nicht gleich dabei den Teufel an die Wand zu malen bzw. in einer kritischen Betrachtung gleich das schlimmste Vermuten (denn leider ist Internet so Emotions- und Gestenlos). :lol:

Verfasst: 02.03.2009 22:40
von DcMartns
zu aller erst ist es von studierenden für studierende gemacht. deshalb versteh ich die vielen "gegenargumente" gar nicht. aber ich bin ja auch studierender. :D

Verfasst: 03.03.2009 00:32
von Mark77
hier noch ein link mit etwas mehr Infos:

http://www.fachschaft-vfg-mainz.de/archaeworks.htm

und nur kurz ein Aspekt zu "Scheinen und Co.":

Wir haben bekannterweise bei uns am Institut in Tübingen einen Ausbildungsplatz (2 Plätze) als Archäotechniker(in). Und obwohl diese Ausbildung schon seit mehr als 16 Jahren besteht ist sie trotzdem nicht staatlich anerkannt. Bislang kenn ich nur einen Absolventen, der es geschafft hat eine Ausblidung als "Grabungstechniker" dranzuhängen und die vorige Ausbildung dafür anerkennen zu lassen. *seufz*
Soviel zum Thema "typisch Scheine in Deutschland" von meinerseite.

Verfasst: 03.03.2009 07:56
von S. Crumbach
Auch der Begriff "Revierstreitigkeiten" muß nicht nur negativ gesehen werden!

Wenn z.B. Steve sich etwas erarbeitet, dann ist das Ergebniss mit Fug und Recht sein Revier. Wenn er jemanden dort schnuppern lasen soll, dann kommt es sehr auf die Ansprache an.
(Sorry für die Vergleiche aus dem Tierreich ...)
Aber eine große Anzahl von schlechten Erfahrungen prägen maßgeblich die Reaktion auf den Wunsch nach Kontaktaufnahme. Das Einladungsschreiben zu der Veranstaltung hat es übrigens nicht einfacher gemacht zu reagieren.

Ich setze große Hoffnungen in die diversen Tagung in diesem Jahr - ein Aufeinanderzugehen sollte in jeden Fall zum Erfolg der Messe beitragen, wenn dies bereits im Vorfeld geschieht.

Das sehe ich allerdings nicht, da schon seit mehrenen Jahren auf Fachtagungen gegenseitiges Unverständnis kultiviert wird. Das läßt die Gemüter hochkochen - und dafür bitte ich um Verständnis.

Hier ein Beispiel aus 2008:
http://www.rete-amicorum.de/publikation ... keberg.pdf
veröffentlicht von einer professionellen Agentur

Hier ein persönliches Beipiel für die unreflektierte Nutzung von "Dilettanten können wichtige Anregungen liefern" ... (sehr frei nach Max Weber)

ukbal.at/UFG/Eisenzeit/BestUebFEZeit/TextilienFEzeitTexte.doc
hier "zitierte" sich die http://www.univie.ac.at/
für die sciense week 2002 ohne Nachricht
Ich könnte jetzt sehr stolz sein, ob der Anerkennung. Klar.
Aber wer hat die Arbeit geprüft? Wer hat sich vergewissert, ob ich nicht kompletten Unfug geschrieben habe?
Ein Nachricht wäre ebenfalls höflich gewesen, denn die Präsentation der "Ergebnisse" - leider nicht mehr on-line - geschah natürlich ohne mich.

Mark77 und DcMartn, wie würdet ihr euch fühlen?

Stolz oder "ausgenutzt"? Einfach nur unhöflich behandelt?

Auf Nachfrage war im übrigen nicht herauszufinden wer das ganze on-linegesetzt, geschweige dessen zusammengestellt hat.

Doppel unerfreulich ist, daß ich die Illustrationen zwar zur freien Nutzung erworben habe, die Zeichnerin aber nicht genannt wird ... um ein paar weitere Punkte anzusprechen.

Verfasst: 03.03.2009 08:10
von Turms Kreutzfeldt
Moin,
ich glaube, die Studierenden können manche Empfindlichkeiten, die aus Verletzungen und schlechten Erfahrungen herrühren, gar nicht verstehen. Ich habe auch miese Erfahrungen gemacht, aber meine Meinung wird hier auch im Amt gehört (soweit ich erfahre) und ich habe sehr, sehr gute Freunde unter Archäologen und Restauratoren.
Ich bin mein Leben lang Menschen offen gegenübergetreten und werde es auch zukünftig tun, auch mit der Gefahr, verletzt zu werden. Ich stelle niemanden von vornherein unter Pauschalverdacht, wobei gewisse Vorsichtsmaßnahmen von Partnern in Zukunft akzeptiert werden müssen. Ich mache das aus Hobby, möchte aber nicht ständig ausgenutzt werden. Trotz krauser Haare schätze ich die "Mohrenrolle" nicht wesentlich. Wir haben Respekt vor den Archäologen (nicht vor allen !), aber sie sollten auch Respekt vor uns haben. Uns nur als Klamauktruppen für einen Nachmittag mit Weinverkostung anzusehen (als Beispiel, übrigens aus der Wirklichkeit) tut schon weh und ist verletzend.
"Und sie wissen nicht, was sie tun", denke ich manchmal. Aber der Mensch ist lernfähig und genau das sollten wir auch den Archäologen, zumal den angehenden, denen ungewisse Berufsaussichten und auch so manche Verletzung bevorstehen, auch zugestehen.
So, und jetzt gehe ich zurück in den "Kindergarten", mi Esteve y Capitanl !

Verfasst: 03.03.2009 08:20
von S. Crumbach
Danke Turms.

Verfasst: 03.03.2009 08:58
von Joze
Turms und Sylvia: danke euch beiden! Alles stimmt!
Also: meine allgemeine Lebenserfahrungen haben mir auch schon einiges beigebracht: dass ich mehr vorsichtig und skeptisch, aber nicht geschlossen und erstarrt geworden bin, aber nicht mistraurisch. Man muss stets an Selbstvertrauen und Fach-Qualität arbeiten, dass man sich durch solche Dylemen oder Misverständnisse, wie die Sylvia die beschreibt und belegt, klar und positiv durchkämpft. Solche "Anstrengungen" sind aber meistens "den Status-Ausgebildeten" ersparrt! DAS ist auch Tatsache!
Eins muss aber auch noch klar sein: beide: UNI-Ausgebildete und Hobysten können (fachlich) gut oder schlecht sein und sind es auch! Und wenn die Studierende sich dabei nur "auf Papier-Status" orientieren als einen "Fachlich-Entscheidenden Grund für gute Qualität" - dann habe ich für zukunftige Fach-Qualität und LH Angst.

Gruss, Joze

Verfasst: 03.03.2009 10:33
von R. Schumann
Ums von meiner Seite nochmal abzuschließen:

Ich verstehe zurückhalten und vorsicht in der Hinsicht ganz gut. Ich wollte nicht den Archäologen als solches pauschal in Schutz nehmen. Aber hier entwickelte sich kürzest aus einer ankündigung einer studentischen veranstaltung eine diskussion über die haltung "der Archäologen" gegenüber LH und Archäotechnikern. Das fand ich einfach etwas befremdlich, da es sich um eine studentische Veranstaltung handelt und ich die Pauschalisierung "Archäologen" oder "Studierte" in dem kontext zu Pauschal finde. So haben Uniprofs denen nur Forschung am Herzen liegt eine andere Vorstellung von LH als Museumsleiter, die an einem Nachmittag möglichst viele Besucher mit lustigen Kampfspektakeln locken wollen oder auch wirklich fundierte Arbeiten präsentieren wollen. Und ich denke der Student als solches ist (oder sollte) noch deutlich offener gegenüber "Laien" sein als Herr Prof. Prof. Dr. Dr. hc mult und andersrum sollte es doch dann genauso sein. Diese Pauschalisierung als "Studierte" entspricht etwa der Pauschalisierung als "Reenacter", die wir hier wohl alle guten Gewissens ablehnen können und wollen, oder? :)

Ich war schlicht ob der Reaktionen verwundert, die teils in eine ähnliche Richtung geht, wie die der "schlechten Archäologen", denen man auch oft eine ungesunde Revierverteidigung bis zum letzten zusprechen darf und muss. Ansonsten geh ich schon halbwegs d?accord mit den vorgebrachten Meinungen.

MfG

Verfasst: 03.03.2009 10:50
von Steve Lenz
Ich versuch?s noch genau ein Mal:

Ich bin durch sowas nicht zu verletzen.
Meine Reaktionen basieren nicht auf Schmollen.

Um bei mir strikte Reaktion zu bewirken braucht es allerdings nicht viel im Falle entsprechender Thematik. Sowas wie tendenziell hohe bis überhöhte Erwartungshaltung reichen da schon. Und in genau diese Kerbe schlägt Archaeoworks so wie die Initiatoren aktuell auftreten.

Man ist offensichtlich der Meinung, dass man nur eine Messe zu organisieren braucht, Einladungen in breiter Streuung auzugeben, um unterm Strich wenigstens einen Prozentsatz vor Ort zu bekommen, wobei man schon bei der Wahl der Adressaten kaum oder gar nicht vorfiltert. Dies anstatt sich explizit denjenigen zuzuwenden, welche sich aufgrund wissenschaftlichen Vorgehens und durch Publikationen sinngemäß verdient gemacht haben und auch schon seitens diverser Akademiker anerkannt werden.

Hier hat man bereits die erste Chance einer für beide Seiten vorteilhaften Beziehung meiner Meinung nach verbrannt. Und von Ernsthaftigkeit kann ich (!) hier auch noch nichts spüren! Was man spürt ist die Neigung zum Konsum. Und ein wenig Politik, die Nutzung aktueller Situationen zur Unterstreichung der (vermeintlichen) Notwendigkeit des Handelns. (Und ich bin kein Freund von Schnellschüssen!)

Und da ich solches in den vergangenen 5 Jahren schon des öfteren zu spüren bekam reagiere ich nun mal dem entsprechend und gebe Feedback. Nicht mehr, nicht weniger.

Verfasst: 03.03.2009 11:38
von Joze
Steve - für mich ist das was du schreibst und denkst, sowieso selbstverständlich und darum hast du von meiner Seite volle Unterstützung!
Nur so am Rand: was ich oben geschrieben habe über meine Erfahrungen (Arbeit an Selbstvertrauen, etc) war bei mir in Vergangenheit seit den Studium Jahren an in Spiel (wichtig) und in konkreten Lebenserfahrungen (wozu natürlich in meinem Fall nicht Archeoworks passt, es waren andere Situationen=Leute und dessen Handlungen).
Also: ja, hast recht!! :wink:

Gruss!

Joze

Verfasst: 03.03.2009 12:00
von DcMartns
S. Crumbach hat geschrieben:Mark77 und DcMartn, wie würdet ihr euch fühlen?

Stolz oder "ausgenutzt"? Einfach nur unhöflich behandelt?


ich glaube, die Studierenden können manche Empfindlichkeiten, die aus Verletzungen und schlechten Erfahrungen herrühren, gar nicht verstehen.
genau so gehts mir.

S. Crumbach hat geschrieben:Auf Nachfrage war im übrigen nicht herauszufinden wer das ganze on-linegesetzt, geschweige dessen zusammengestellt hat.


ich kann dir nur sagen, dass auch unsere fachschaft, in der ich auch selber bin (aber in einem anderen bereich tätig), daran beteiligt ist, das ganze zu organisieren. wer da jetzt aber die oberhand hat und die webseite pflegt weiss ich nicht. informationen dazu könnte ich aber sicher beschaffen.

insgesamt verstehe ich das immer noch so, dass die meisten von euch das ganze als eine großes übel ansehen. dabei ist es doch nur eine informationsveranstaltung für uns arme studenten. :(

Verfasst: 03.03.2009 12:19
von Steve Lenz
insgesamt verstehe ich das immer noch so, dass die meisten von euch das ganze als eine großes übel ansehen. dabei ist es doch nur eine informationsveranstaltung für uns arme studenten.


Jetzt gebe ich?s endgültig auf! :argh: