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Verfasst: 25.05.2007 09:10
von Mela
Nee, nee... Nachbauen muss man nicht mehr - haben wir schon erledigt - an Repliken mangelt es mir nicht
Aber an typologischen Vergleichen, vor allem solchen, die datiert werden können (drei der vier Objekte - Form und Messer) sind nämlich nicht stratifiziert...
Liebe Grüsse
Mela
Verfluchte Ungeduld
Verfasst: 26.05.2007 16:08
von Trebron
Verfluchte Ungeduld
Wollte zumindest einen Teil meine Bronzeschrotts aufschmelzen und den kleinen Dolch giesen.
Den an sich geeignete Tiegel wollte ich dann mit einer Schmiedezange in die Glut setzen und habe mir promt eine Zacke ausgebrochen, bis in die Mitte des Tiegels :wallb: :wallb: :wallb: :wallb:
Habe mir gestern Eselsdung nd Pferdedung besorgt :horseshit: für den Bau derr Tiegel.
Etwas wollte ich aber gießen,also Blumenübertof in die Glut und die etwas mißglückten Dolchabgüsse wieder eingeschmolzenForm ausgerichtet vorgewärmt und gegossen= sehr gut !
Sichelform nicht richtig vorgewärmt = Sche......... :blob6:
Die Meiselform, die ich heute Morgen gemacht habe, nicht vorgewärmt =geht noch ist dick genug gewesen, ist beim Abkühlen aber doch leicht eingezogen.
Das ging aber beim Überarbeiten raus, Hirschgeweihgriff montiert, sieht so ählich aus:
glänzt nur eben silbern
gehe mich jetzt duschen und dan tanzen, damit Frauchen auch was von mir hat
Frage an die Gießfachleute: Wo krieg ich einen fertigen Schmelztiegel für so ca 500 gr. Schmelzgut auf die Schnelle ???
Bis ich jetzt einen geformt hab, der getrocknet und dann eingebrannt ist, vergeht mir zu viel zeit, ihr wißt= Ungeduld !!!!
Hab noch ein paar Bilder gemacht
Dolch, Stechbeitel, Beilklinge als Messer; Schlegel und Steindexel zum bearbeiten der Gießform :
http://archaeoforum.freehost.ag/Userbil ... klein1.JPG
http://archaeoforum.freehost.ag/Userbil ... eitell.JPG
http://archaeoforum.freehost.ag/Userbil ... esser1.JPG
http://archaeoforum.freehost.ag/Userbil ... Dexel1.JPG
http://archaeoforum.freehost.ag/Userbil ... el.jpg.JPG
Gruß
Trebron
Verfasst: 28.05.2007 12:58
von Mela
Tiegel würde ich weiterhin selber machen - ich bezweifle, dass Du (je nach Wohnort) wahnsinnig viel schneller einen Graphittiegel vom Profigiesser bekommst.
(Brennen musst Du die selber gemachten nicht, gut trocknen - je nach Wetter 3-4 Tage - müsste reichen. Wir brennen unsere nur, weil wir sie auch transportieren, im Auto zerfällt sonst immer alles...).
Nur gemach! Das wird schon! Ein bisschen Geduld brauchts schon, um Bronze zu giessen - aber du bist ja schon gut dran!
Liebe Grüsse
Mela
Bronze - DRAHT
Verfasst: 29.05.2007 08:53
von Trebron
Danke Mela, für die info, dann gehe ich mal dran.
Gestern war ja eine schöne Sendung über den "Herrn der Himmelsscheibe", da wurde auch ein bischen was Über Bronzegießen gezeigt, vor allem die auch von Jeroen verwendeten Tiegel.
Die dort verwendeten Ziehharmonika-förmigen Blasebälge haben mir sehr gut gefallen
Habe eine Abbildung einer Bronzefiebel, die ausschaut, wie zwei Lakritzeschnecken, die nebeneinander liegen
Habe mal mit Alu-Schweißdraht nachgebaut, man benötigt ca 1 m Draht
Nun die Frage: Wie hat man so langen Bronze- Kupfer-Draht gemacht ?
Ziehformen gabs ja wohl noch nicht ?
Sind da irgendwelche Gesenke bekannt, in denen dicker gegossene Nadeln durch hämmern langgestreckt wurden ???
Gruß
Trebron
Verfasst: 29.05.2007 09:57
von Mela
Von Gesenken weiss ich nichts, aber es gibt schon die Vermutung (die relativ logisch erscheint), dass Draht erst relativ dick gegossen wurde und dann "lang" gehämmert/getrieben.
(Leider gibt es bis jetzt noch kaum wirklich brauchbare Experimente zum Drahtziehen - es müssen ja nicht zwingend Zieheisen aus Eisen sein
- aber einige unserer "Mädels" sind dran, ich bin gespannt).
*grusel* die Gusssequenz, die auch in der Himmelsscheibenausstellung war? Mit den Aliens in Alufolie
Liebe Grüsse
Mela
Verfasst: 29.05.2007 11:37
von Trebron
Mela hat geschrieben:Von Gesenken weiss ich nichts, aber es gibt schon die Vermutung (die relativ logisch erscheint), dass Draht erst relativ dick gegossen wurde und dann "lang" gehämmert/getrieben.
(Leider gibt es bis jetzt noch kaum wirklich brauchbare Experimente zum Drahtziehen - es müssen ja nicht zwingend Zieheisen aus Eisen sein
- aber einige unserer "Mädels" sind dran, ich bin gespannt).
*grusel* die Gusssequenz, die auch in der Himmelsscheibenausstellung war? Mit den Aliens in Alufolie
Liebe Grüsse
Mela
Da stehe ich jetzt auf einer Leitung
Ich habe da nur auf die technische Ausstattung geachtet,
ansonsten wurde da einiges geäußert, was für mich an den Haaren herbeigezogen war
Auf die Drahtziehgeschichte bin ich auch mal gespannt
Schöne Grüße
Trebron
Verfasst: 29.05.2007 12:06
von Mela
Dann war es wohl eine andere Sequenz: ich schwöre Dir, die Aliens hätten sich in Dein Gedächtnis gebrannt!
In der Ausstellung war ein kurzes Filmchen zu sehen, dass *mhmhm, wie drücke ich das jetzt aus?* etwas lustige Rekonstruktionen verwendete... Dabei wurden auch Laborgüsse gezeigt, bei denen Schutzmasken (und ide erwähnte Alufolie) zum Einsatz kamen - nix gegen Laborgüsse, aber der Zusammenhang war etwas komisch...
Liebe Grüsse
Mela
Kokille und Gießform
Verfasst: 18.06.2007 15:19
von Trebron
So, nach einer Gelenkkapselverletzung am rechten Mittelfinger und Schnittwunde am rechten Zeigefinger mußte ich etwas pausieren.
Habe jetzt mal eine Kokille aus schamottierte Ton und Eselsmist gemacht, ebenso die Hälfte einer Beilform, wenn die trocken ist kommt die 2te Hälfte dran
so ähnlich, nur mehr Masse drumrum.
Sch...arbeit, den Mist unterzukneten
Trebron
Verfasst: 18.06.2007 15:36
von Steve Lenz
Schaut aber gut aus!
....und weiter gehts
Verfasst: 25.07.2007 09:55
von Trebron
So, nachdem ich Gelegenheit hatte, am 22. juli dem Frank Trommer über die Schulter und auf die Finger zu schauen
habe ich mir heute , auf seine Empfehlung hin, einige Graphitschmelztiegel bestellt, die sind recht preiswert
http://www.goldschmiedebedarf.de/catalo ... ts_id=4776
Paralell dazu habe ich noch über den Goldschmied meines Vertrauens
eine andere Sorte geordert.
Den selbstgemachten habe ich aus Zeitmangel noch nicht eingeweiht, den muß ich erst noch anfeuern ( die nächste Grillparty kommt bestimmt ).
Durfte mir die Utensilien zum Bronzeguß von Frank abzeichen ( hatte die Kamera vergessen
) sehr schöne Sachen, da liegt noch viel Arbeit vor mir.
Info über Bronze:
http://www.kupfer-institut.de/bronze/
Soviel für heute
Gruß
Trebron
Verfasst: 26.07.2007 11:37
von Trebron
Auszug von oben:
"Den selbstgemachten habe ich aus Zeitmangel noch nicht eingeweiht, den muß ich erst noch anfeuern ( die nächste Grillparty kommt bestimmt ). "
Habe nicht auf die Grillparty gewartet un die Kokille in einem Keramik-Brennofen mal nach und nach auf ca 900 ° C gebracht
Das hat sie problemlos ausgehalten, ohne zu zerspringen !
Material: Schamottierter Ton, weisbrennend, mit Eselsmist gemagert.
An der gleichzeitig eingesetzten Kokille aus "rotbrennendem" Ton, nur mit Schamotte gemagert, ist der Boden teilweise abgeplatzt. Es ist kein Loch drinnen, ich versuche den Boden plan zu schleifen und für Schmelzen mit niederm Schmelzpunkt zu verwenden.
Gruß
Trebron
Versuch macht kluch, fluch
Verfasst: 27.07.2007 09:33
von Trebron
Versuch macht kluch, fluch
verfluchte Ungeduld
Habe jetzt mal in dem Brennofen Messing und später Bronze geschmolzen und gegossen, mit auf dem Ofen vorgewärmter Form.
Bei Messing zu viele Luftstellen, sieht nicht schön aus, viel Schlacke über der Schmelze.
Bei der Bronze ist es besser, die Temperatur war aber offensichtlich nicht hoch genug, zu zäh geflossen,auch zuviel Schlacke über der Schmelze. Aber man kann was draus machen, im Zweifelsfall wieder einschmelzen.
Meine Vermutung bezüglich der Schlacke:
Da ich in dem Brennofen zwar 1000° C bekomme, das aber lange Zeit in anspruch nimmt und ich keine Sauerstoffreduzierende Atmosphäre habe, bildet sich über der Schmelze eine dicke Schicht mit oxydiertem Material.
Der in der Kokille erkaltete Rest ist schwarz un bröselig.
Ich bitte um die Meinung der Fachleute
Gruß
Trebron
Verfasst: 27.07.2007 09:47
von Mela
Ich denke, Du hast den Punkt schon herausgefunden - oxidierende Atmosphäre. Wenn Du eh im Brennofen schmilzt, kannst Du ja auch "moderne" Hilfsmittel nehmen - wir haben bei unseren Versuchen im Labor eine Glasscherbenschicht über dem Metall gehabt, das klappt wunderbar, die schmilzt, schwimmt aber oben auf und lässt sich mit einem Metallstab leicht durchstossen um zu giessen.
1000 Grad sind wahrscheinlich gerade ein bisschen knapp. Im rekonstruierten Ofen giessen wir so um 1100-1200.
Liebe Grüsse
Mela
Verfasst: 27.07.2007 09:52
von Hans T.
Hmmm, schwierig. Ich kenn' durch teilnehmende Beobachtung drei unterschiedliche Verfahren, bei denen wir Bronze (Zinn-Bronze) geschmolzen haben.
a) die modernste Version: Beim Zahntechniker, im Elektroofen, kein Schutzgas. Temperatur > 1100. Oxidschicht vorhanden, aber dünn und konnte beim Giessen ohne Probleme (aber mit Schweiss auf der Oberlippe) zurückgehalten werden
b) beim Profi-Giesser: Der schmilzt so eine Riesenmenge und einer hält an einem Mordsdrum-Tiegel auch hier die Oxidschicht einfach ab
c) Feldguss mit Blasebalg: Der Tiegel wird komplett mit Holzkohle bedeckt, die direkt angeblasen wird. Es ensteht eine reduzierende Atmosphäre. Oxidschicht ist nicht ganz weg, aber auch hier dünn und gut abzuhalten
H.
Verfasst: 27.07.2007 10:21
von Mela
Zu C: wenn beim Ofenguss noch Oxidschicht entsteht, stimmt irgendwas nicht (zumindest bei "spätbronzezeitlichen" System), das sollte eigentlich nicht sein.
Liebe Grüsse
Mela