Seite 4 von 20

Verfasst: 10.11.2010 15:17
von ulfr
Danke, Frido. Blattspitze müsste dann etwas weiter fahren, aber im Steigerwald ist es doch auch wunderschön, und mit Gerste, Hopfen und Wasser wissen die dort umzugehen!

Wir gucken mal, wo sich was tut. Und ich werd schon mal die Flex schwingen ...

Verfasst: 10.11.2010 18:10
von ulfr
In dem Zusammenhang:

bitte um Zusendung von aussagefähigen, vor allem maßstäblichen Zeichnungen von BK-Steinklingen, die Ihr gern im Test sehen möchtet. Ob ich die Gesteinsart bedienen kann, glaub ich nicht, aber ich schau mal im Stoikaschtl, was noch drin ist.


Ein Forum-eigenes echtes Experiment! Hammer!! :mammut2:

Verfasst: 10.11.2010 18:30
von Fridolin
ulfr hat geschrieben:Ob ich die Gesteinsart bedienen kann, glaub ich nicht, aber ich schau mal im Stoikaschtl, was noch drin ist
Rechtzeitig Wünsche anmelden. Evtl. können wir bestimmte Gesteine beschaffen.

Viele Grüße

Fridolin

Verfasst: 10.11.2010 18:46
von rolfpeter1
Da habe ich mit meinen Befürchtungen gründlich daneben gelegen. Es geht doch - und zwar prima!

Maurice Godelier u. José Garanger: Outils de pierre, outils d'acier chez les Baruya de Nouvelle-Guinée. L'Homme, Année 1973, Volume 13, Numéro 3, 187 - 220
Text französisch. Viele Abbildungen von Dechseln, Schäften und vom Bäume fällen.

Die Arbeit kann man sich runterladen.
http://www.persee.fr/web/revues/home/pr ... 3_3_367374

HG
RP

Verfasst: 10.11.2010 20:13
von FlintSource
Fridolin <sorry>html-tags vergessen</sorry>
http://www.archaeologie.sachsen.de/Them ... l/1734.htm

Gleich noch mehr.

Verfasst: 10.11.2010 21:10
von FlintSource
Wunderbar, das erste Wünschkonzert für LBK-Dechselklinge. Da hätte ich noch etwas....

Weil ihr natürlich alle den kompletten Band für 80 EUR bei meinem Brötchengeber bestellen sollt, hier nur für kurze Zeit die Fundmeldung von der Klinge mit Schäftungsresten aus dem Altscherbitzer Brunnen:
http://www.flintsource.net/txgen/ElburgDechsel.pdf
Natürlich nur für den Privatgebrauch im Rahmen dieses Threads.....

Und da wäre noch ein Mini-Schuhleistenkeil, der perfekt in den Bearbeitungsspuren der Konstruktionshölzer passt. Das Stück ist noch komplett unveröffentlicht, deshalb gehen die Zeichnungen direkt an Ulfr.

Das wäre natürlich noch die nächste Fragestellung bei dem Experiment: Wie sehen die Schäftungsspuren nach dem Gebrauch aus und stimmen sie überein mit den archäologisch belegten?

Verfasst: 10.11.2010 22:10
von FlintSource
So, das ist dann auch das letzte Mal für heute, da warten auch noch einige andere Aufgaben.
Ich bin extrem begeistert wie schnell das alles voran geht. Steigerwald klingt ausgesprochen gut, wäre tatsächlich auch aus meiner Ecke nicht so weit (na ja, nur 350 Kilometer). Wenn wir den Stamm tatsächlich mit Feuer ablängen könnten wäre das natürlich perfekt.

@Fridolin: Auch wenn ich bei der Veröffentlichung von der Klinge mit den Schäftungsresten noch unentschlossen war, nehme ich mittlerweile doch Abstand von einer Schäftung als Stechbeitel. Dies wäre dann am ehesten für die „Miniatur-Schuleistenkeile“ zu vermuten, ein extrem gut erhaltenes Exemplar aus dem Brunnen zeigt jedoch Schäftungsspuren die eher auf eine Dechselschäftung schließen lassen.

Wie versprochen einige Gedanken zur Dokumentation: Laserscan wird im Gelände wohl sehr problematisch, ich denke nicht, dass ich den Geländescanner samt bedienendem Personal mal schnell übers Wochenende für einen Einsatz über die Landesgrenzen hinweg ausgeliehen bekomme. Auszuschließen ist aber nichts. Es wäre jedoch ziemlich aufwändig, weil der Baum jeweils von drei oder vier Seiten gescannt werden müsste, was wieder mit Umsetzen und neu einrichten einher geht.

Realistisch sind Normalfotografie (sollte kein Problem darstellen im digitalen Zeitalter), Video (idem), Intervallaufnahmen und Stereofotografie. Video besitze ich nicht, aber das lässt sich organisieren. Mit guten Digitalfotos mit einem Intervall von einer Minute von einer festen Position aus habe ich in den vergangenen beiden Jahren extrem gute Erfahrungen gesammelt. Ich denke, dass damit sehr gut die Entwicklung der Fällkerbe festzuhalten ist.
Stereofotografie wurde sich auch sehr anbieten mit alle halben Stunde (etwa) eine Serie von 3 Stereopaare aus verschiedenen Winkeln, mit fixen Messpunkten am Stamm. Mittels Bündelausgleich kann man daraus richtige Messbilder machen. Habe die Software zwar noch nicht, aber wenn man die Rohdaten hat, wird sich da bestimmt etwas ergeben. Ein reflektorloses Tachy wäre Nett (speziell auch, um die Fixpunkte der Messbilder hochgenau untereinander festzulegen), aber nicht unbedingt notwendig, Maßband, Wasserwaage, Zollstock und ein paar Stückchen Schnur tun es auch. Die Ausrüstung sollte ich relativ problemlos zusammenbekommen, inklusive Stative usw.

Hat jemand da noch zündende Ideen?

Verfasst: 11.11.2010 09:31
von ulfr
Von meiner Seite kämen wie gesagt DSLR-Kamera, einfache Digitalkamera (auch für kleine Filmchen geeignet), Videokamera mit 3-Chip-Technik (macht fernsehtaugliche Bilder), und Stativ.

Verfasst: 11.11.2010 09:55
von Blattspitze
Kann mit analogem Material aushelfen, wenn Bedarf besteht:
-Notizbuch + Bleistift
-Zeichenbrett
Falls irgendwann jemand den Stecker zieht ...

:D

Verfasst: 11.11.2010 11:22
von Chris
Großartig, ein Foren-Experiment :keil:

Da ich vermutlich unter "Grobmotoriker" beim Baumfällen falle, melde ich mich mal mit meiner Kamera-Ausrüstung (analog + digital Spiegelreflex) inkl. Stativ etc. als Teil des Dokumentationsteams. Und mit Messeinrichtungen und Feldbuch kann ich als Vermesserkind auch um :D

Fällen mit der Dechsel

Verfasst: 11.11.2010 20:49
von Eckhard
Leute, Leute! Können wir mal festhalten, dass die LBKler es wohl irgendwie
schafften, ihr benötigtetes Holz zu bekommen -da hilft auch nicht die intellektuelle Hintertür, um dies quasi in Frage zu stellen!

In NeuGuinea und anderswo hat es ja - ohne Diskussion - schon seit langem geklappt.

Vielleicht einfach die Fällkerbe "großzügig" anlegen ....????

Dass Flachbeile auch quer geschäfftet werden können, ist ein alter Hut.

Im Sinne ulfrs:
Nicht diskutieren, AUSPROBIEREN!

Durch Erfahrung wird man klug und dann wird auch die Seele ruhiger.

Verfasst: 11.11.2010 21:48
von FlintSource
Hallo Eckhard,
dass die Bandies gut waren in der Holzverarbeitung und in der Lage waren riesige Mengen Holz zu ernten steht absolut außer Frage. Für die Fähigkeiten im Holzhandwerk gibt es mittlerweile ganz brauchbare Beispiele aus den Brunnen, leider bislang aber noch keine eindeutige Reste die Aufschluss geben über die Fälltechniken. Es geht hier also um den Einsatz von verschiedenen Arten der Klingen, Schäftungen und Schlagtechniken und sicherlich nicht um die Frage, ob es möglich ist mit einer Steindechsel einen Baum zu fällen. Wie großzügig die Fällkerbe genau sein muss unter verschiedenen Bedingungen ist just eins der Fragen die wir nachgehen möchten.
Und übrigens: Ausprobieren ohne diskutieren und ohne Fragestellung ist blinder Aktionismus und bringt außer einer Menge Holzsplitter wenig Neues. :wink:
Grüße,
Rengert

Verfasst: 11.11.2010 23:28
von Fridolin
FlintSource hat geschrieben:Laserscan wird im Gelände wohl sehr problematisch, ich denke nicht, dass ich den Geländescanner samt bedienendem Personal mal schnell übers Wochenende für einen Einsatz über die Landesgrenzen hinweg ausgeliehen bekomme.
Flintsource, man könnte die Stammstücke mit Fällkerben absägen, damit Du sie in Dresden in den Laserscanner geben kannst.

Ulfr, ein weiterer "Feinmotoriker" (Peter W.) hat Interesse gezeigt, zu kommen (damit ist diese Frage geklärt.)

Viele Grüße

Fridolin

Verfasst: 14.11.2010 22:29
von Eckhard
Leute, könnten wir mal festhalten: Die LBKler sind sehr wahrscheinlich an die
erwünschten Hölzer rangekommen.
Will man jetzt den Alten per Neuzeitdiskussion ihre Fähigkeiten absprechen In Neuguinea und auf Borneo hat's doch auch geklappt.... Wie wäre es z.B. mit: Fällkerbe großzügig anlegen?

Mein Wunsch: Statt ewig diskutieren: AUSPROBIEREN

Verfasst: 14.11.2010 22:47
von Eckhard
Sorry, für meine Wiederholung ...hatte meine erste Nachrich einfach nicht im Forum gefunden.

Hallo,FlintSource,
klar, Diskussion ist sehr wichtig. Aber: wenn man weiss, welche Hölzer welche Eigenschaften haben, wenn man weiss, welche Werkzeuge was leisten leisten können, dann muss man raus und probieren um rauszukriegen, was an den Überlegungen richtig und was falsch ist ....
und was hat das bitte mit blinden Aktionismus zu tun?

Experiementelle Archäologie hat ihre Regel!