Archaeoforum.de

Das Thema Kieselsäure und Patinabildung ist sehr interessant. Ich denke mir, sofern im Steinmaterial auf irgendeine Art und Weise gelöste Kieselsäure in "liquider" Form gewirkt haben könnte (kann ich aktuell nicht beurteilen), dann hätte doch auch die Schwerkraft eine Rolle bei der Bildung von bestimmten Zusammenhängen spielen können, die sich eventuell auch an Patina zeigen könnte. Das würde - falls chemisch und physikalisch möglich - im Umkerhschluss bedeuten, dass man anhand bestimmter Patina-Bildungen etwas über die Fundlagerung aussagen könnte (tendenziell, in bestimmten Fällen).
Aber das ist bisher reine Spekulation, weil ich mich in das Thema Kieselsäure noch einlesen muss.

Hier zum Vergleich noch einige Makros von einer abgerollten Flint-Oberfläche mit ihrem völlig anderen Erscheinungsbild im Vergleich zu der Oberfläche von Klopfsteinen. Danach folgend einige Makros zum Vergleich (siehe Abbildungsbeschreibungen). In dem Reigen fehlt nun noch eine Makro von einer mit einem Klopfstein aus Flint bearbeiteten Oberfläche (z.B. an Granit oder an MAterialien die typisch für die Beilherstellung im Neolithikum waren). Diese reiche ich nach, sobald sie vorliegt, das kann aber nächstes Jahr werden, denn diese Art von Steinbearbeitung ist ja bekannterweise extrem laut und braucht deshalb ein geeignetes Arbeitsumfeld.

Sculpteur hat geschrieben:Was für ein Gerät mit welcher Auflösung hast Du für die Aufnahmen verwendet?

Bild 1 die normale Nikon, die anderen beiden ein normales kleines USB-Mikroskop, Vergrößerung weiß ich nicht mehr genau

Sculpteur hat geschrieben: fehlt nun noch eine Makro von einer mit einem Klopfstein aus Flint bearbeiteten Oberfläche

Kommt morgen, jetzt ist zu spät und zu dunkel

Bilder vom rezenten Klopfstein, Länge 10 cm, aus einem Restkern wie viele Originale. Hat jetzt einige Hundert Schläge hinter sich, vielleicht Tausend, nicht gezählt weil Vorversuch. Man sieht sehr schön, wie der irreguläre Block sofort alle Kanten verliert und Kugelform annimmt. Obendrauf mehrere Schlagaugen, allerdings nicht im Schärfebereich. Detailaufnahmen - gut zu erkennen, dass der Flint in viele kleine Bröckchen mit scharfen Kanten zerlegt wird, die dann irgendwann rausfallen, wenn sie die Bindung zum Kern verlieren, und durch neue, scharfe ersetzt werden Bild 5: Das zugehörige rezente Beil, Länge 21,5 cm, Gesteinsart unbekannt, da aus Südkorea, Lesefund aus einem Flussbett. Schön hart und zäh. Links die frisch gepickte neue Fläche. Bild 6: verwitterte alte Oberfläche Bild 7 Übergang zwischen abgerollter alter und gepickter neuer Fläche Bilder 8 und 9 gepickte Fläche Bild 10 zeigt den farblichen Unterschied zwischen einem Abschlagnegativ (ich habe den Rohling im künftigen Schneidenbereich zurechtgeschlagen), in der Farbe dunkler, und der danach überpickten, helleren Fläche. Fotografiert mit dem 50er Nikon und drei Makro-Zwischenringen 36, 20 und 12 mm, Ausschnitte und Vergrößerungen im Bildprogramm

Hochinteressant Ulfr! Sehr vielsagend und aufschlussreich.
Spannend, dass das Teil um die halbe Welt gereist ist.
Danke auch für die technischen Informationen.
.