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Verfasst: 23.02.2007 07:39
von Turms Kreutzfeldt
Wenn ich die Knochen noch richtig in Erinnerung habe, war das Kind (fast) noch ein Säugling. Ich denke, die Beigaben waren der Frau zuzuordnen und so haben auch die Bearbeiter in Halle entschieden.
Verfasst: 23.02.2007 07:40
von S. Crumbach
Ich halte das auch für sinn voll, Turms.
Wobei fast die Idee aufkommen könnte, daß es sich bei dem Kind um eine "Beigabe" handel könnte .... Das hätte im Grab von Egdveg, DK, eine Paralle (BZ).
Verfasst: 23.02.2007 10:34
von Steve Lenz
Ein Kind wird auch als Beigabe des frühbronzezeitlichen Grabes von Leibingen angesprochen.
Verfasst: 23.02.2007 10:41
von Turms Kreutzfeldt
Und über DNA wird man nichts mehr herausbekommen (hat keine Ergebnisse gebracht), ob Verwandtschaft bestand, daher wird die Frage ungelöst bleiben. Beigabe ? Das wäre schon interessant.
Verfasst: 23.02.2007 14:59
von S. Crumbach
Verfasst: 26.02.2007 22:11
von Claudia
Sylvia, die mesolithischen Funde, die ich meine, sind keine Drehergewebe wie auf dem Link, sondern Nadelbindearbeiten. Nichts Geflochtenes, sondern eindeutig genäht.
schamanin
Verfasst: 25.06.2007 15:10
von alpenueberquerer
moin moin
@ alle
also nach der schwarzweiß fotographie auf der 1. seite dieses thread könnte das auch einfach ne schmuckherstellerin oder so was gewesen sein. ich will ja nicht schon wieder anfangen, aber seltsamer weise werden immer schamanen oder schamaninen gefunde (ötzi).
ich zähle auf dem foto 21 werkzeug oder werkzeugähnliche gegenstände.
die schildkrötenpanzer können auch schalenähnliche behälter sein, die muscheln rohlinge für amulette oder so.
so schön die farbzeichnung auch ist und wie ich den männlichen bemerkungen entnehme wirkt das, mit dem wahrscheinlich wolfpelz, schon ziemlich mesoerotisch.
unbenommen ist das eine sehr schöne ausstattung an schmuckund werkzeug.
die medizinischen befunde stehen natürlich für die theorie der schamanin.
jetzt würde mich interessieren wie das nun mit den federn ist.
ob diese als schmuck überhaupt, in auch nur einer ausgrabung in europa, auch belegt sind.
weil ich das argument alles was praktisch und schön war auch genutzt wurde, mir doch etwas sehr allgemein ist.
außerdem bin ich strikt dagegen die meso- und neolithiker mit indianeren gleich zusetzten.
denn die indianer haben sich ja vor ca. 15000 (ist mein letzter wissensstand) von der europäischen urbevölkerung im solutreen abgespalten und sind einen anderen, einen eignen, weg gegangen.
sicherlich mag es in den unterschiedlichen kulturen in bestimmten fällen ahnliche oder gleiche entwicklungen gegeben haben( wie steve l. so schön sagt: "geist ist geil") was aber nicht bedeutet das alles auch immer gleich war. schmücken sich die australischen ureinwohner mit federn????? oder die lappen und samen. ??????
iin diesem sinne
Verfasst: 26.06.2007 08:41
von Thomas Trauner
Ingo - du denkst im Prinzip in die richtige Richtung. Völkerkundliche Vergleiche sind ein Urübel in der Interpretation der Archäologie.
In der Rekonstruktionsarbeit sollten auch Bilder, die Assoziationen zu anderen, subrezenten oder rezenten Kulturen wecken, vermieten werden.
Aber:
Schau dir nochmal die Fakten zu der Dame an. Sie wird NICHT aufgrund der Beigaben, sondern aufgrund ihrers medizinischen Befundes als "Schamanin" angesprochen. Wird auch weiter oben entsprechend dargestellt.
Jedenfalls hatte sie eine Anomalie an der Verbindung des Schädels mit dem Rückgrad, das Hinterhauptsloch war seitlich eingeengt. Damit war auf einer Seite die Blutzufuhr in Gehirn eingeengt. Bei einer Bewegung ihres Schädels zu einer Seite wurde die Blutzufuhr ins Gehirn unterbrochen, Anfälle oder Ohnmachtsanfälle wurden ausgelöst.
Das passt mit den üblichen Beschreibungen von Schamanismus zusammen, hier verstärkt durch die Beigaben.
Natürlich ist das Ganze nur eine Theorie, darüber ist sich jeder klar. Man/frau könnte auch in Richtung "geschützte Kranke" oder so in etwa denken. Schamanin ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Jedenfalls ist die Frau der bislang überzeugenste Hinweis in diese Richtung.
Und was die Federn angeht. Nur um jede Assoziation mit "Indianern" auszuschließen, sollte man sie auch nicht krampfhaft weglassen. Natürlich wurden sie auch in Europa verwendet, was spricht, aus unserem Bild, denn dagegen ?
und zum Schluß: Bewerte den einen Fund aus den USA, den Schädel mit "europiden" Merkmalen nicht über. Hieraus eine neue "Abstammungstheorie" der Ur-Amerikaner zu entwickeln, basiert auf praktisch keinen Fakten. Auch jede Diskussion auf Verwandschaft mit europäischer Sachkultur ist reine Spekulation.
Wenngleich die Idee der "Atlantik"-Überquerung in den Eiszeiten natürlich reizvoll ist....
Thomas
Verfasst: 26.06.2007 11:33
von alpenueberquerer
moin moin
wie gesagt die auststattung ist wunderschön, die medizinische diagnose spricht natürlich für sich. ich will da auch gar nichts irgendwie kritisieren.
@amerika:
ich dacht eigentlich schon das die vorfahren der "indianer" einmal über die beringstrasse und das anderemal vielleicht von der polynesische inselwelt nach amerika gekommen sind.
auf jeden fall sprechen bestimmte werkzeuge sehr für das solutreen.
während des solutreen ist ja die beringstrasse gefroren und es wäre für zb. eskimos überhaupt kein problem gewesen dort an der eisküste entlang
bis nach amerika zu gelangen.
wie dem auch sei was für mich noch nicht ausreichend geklärt ist wie das mit den federn nun wirklich aussah, ob es da beispiele für europa gibt. und zwar aus dokumentierten ausgrabungen.
das würde mich wirklich interessieren.
in diesem sinne
Verfasst: 26.06.2007 17:44
von Claudia
öhm, die Beringstrasse befindet sich aber zwischen Amerika und Asien, nicht Europa!
Verfasst: 27.06.2007 07:17
von alpenueberquerer
hi claudia
oh la la, ein echter fauxpas.
so geht es einem weltbürger, der sich über kontinentalplatten keine gedanken macht. sorry
natürlich meine ich die eurasische urbevölkerung.
in diesem sinne