Seite 7 von 7
Verfasst: 06.03.2009 11:13
von ulfr
Blattspitze hat geschrieben: die Klappe war wunderbar sphärisch gebogen
Das scheint mir auch der Grund der Bänder zu sein!
Thomas, eine der anfälligsten Stellen an Pfeilen des Typs "Ötzi" ist der untere Beginn der Wicklung der Befiederung. Ab hier ist auf der Länge der Federn ein halber mm umlaufend Material weggenommen worden, damit das Pech nicht so aufträgt. Um den Absatz zu schaffen, musst du erst mal mit der Flintklinge ringsum schneiden, und genau an dieser Stelle brechen die Pfeile gern. Ich hab mal auf einem Turnier innerhaln eines Tages 8 Pfeile verloren, die genauso hergestellt waren wie die Ötzi-Pfeile, und 6 davon sind an dieser schwachen Übergangsstelle gebrochen, teilweise schon beim Abschuss. Wenn die Pfeile nun oben 5 cm über den Haselstab hinausstehen, schließt die Klappe nicht mehr richtig und verliert ihren Sinn (s.o.), und der Beginn der Wicklung kommt auf halber Höhe Klappe zu liegen. Wenn dann die überstehenden Pfeile sich irgendwo verhaken, machts im Köcher knack...
ULFR
Verfasst: 06.03.2009 11:26
von Fridolin
Frage: Können Holz und Leder im Laufe der Zeit und als Folge der unterschiedlichsten Einflüsse (z.B. Zersetzung, Konservierung) schwinden bzw. "eingehen"? Wenn ja könnte man die unpassenden Größenverhältnisse bei den Pfeilen und dem Köcher bzw. der Kappe erklären. Ich hab echt keine Ahnung..
Danke schon mal
Fridolin
Verfasst: 06.03.2009 11:31
von ulfr
Fridolin, beide Materialien können und tun das, wobei Holz (bei Leder bin ich auch nicht so fit) jedoch in Faserrichtung je nach Holzart nicht mehr als 0,1 - 0,3 % arbeitet. Das würde also als Erklärung für die unterschiedlichen Längen nicht taugen.
ULFR
Verfasst: 07.03.2009 13:14
von Fridolin
Danke Ulfr,
ich muss zugeben, ich habe Ötzis Köcher mit dem Rindenköcher vom Schnidejoch verwechselt, peinlich......
Ich ging davon aus, dass sich das Holz etwas zersetzt haben könnte und je nach Art der Konservierung kann es Volumenänderungen beim Holz geben. Es gibt nämlich sehr gefräßige Pilze, die Holz sprichwörtlich über Nacht zersetzen. Wir konnten den Fall beobachten, dass eine große moderne Holzkiste aus Weichholz, die jahrelang bei -20 Grad eingefroren war, nach dem Auftauen über Nacht ?lebendig? wurde: Die gesamte Kiste war von Pilzgeflecht überzogen, stellenweise bis 5 cm dick, teils wie Watte, teils fleischig, absolut gespenstisch! Das vom Pilz befreite Holz aber war stellenweise weich wie ein Badeschwamm. Es gibt ja Berichte, dass Ötzi dank der unsachgemäßen Lagerung unmittelbar nach der Bergung sofort zu ?schimmeln? anfing...
Im Netz findet man den Hinweis, dass das Ausmaß des Schrumpfens von (modernem) Leder beim Waschen von der Art des Leders und der Art der Gerbung abhängt, aber was heißt das schon bei neolithischem Leder...., hier brauchts den Fachmann !
Viele Grüße
Fridolin
Verfasst: 01.02.2010 11:27
von ulfr
Chüstern heff ek in´n book över de nordamerikånschn inniåners ´n bild fun´n, dat mi liekers an den köker vun den olen lütten ismann chemaahnt hett:
ut: Kulturen der nordamerikanischen Indianer.
Mowachaht-Mann, Nootka, Kanada
John Webber 1778, aquarellierte Federzeichnung. The Peabody-Museum, Harvard Universitiy
So much de ole ötzi sin köker ok drågn hebbn.
Verfasst: 01.02.2010 11:45
von Nils B.
Es d'r Kösche us 'n janze Balch jenieht, met et neckisch Stätz unge dran?
Ist der Köcher aus einem kompletten Balg genäht, inklusive des auffälligen Schwanzes am unteren Ende?
Verfasst: 01.02.2010 12:12
von Trebron
Jo, blos war de Ötzi net naggisch unnerm Umhang
Verfasst: 01.02.2010 12:49
von ulfr
In dat book steiht nix dorvon, wo de köker måkt is, jüst: Fellköcher. Süht ut, as wenn de ut een fell måkt is, den steert hett man so låten as he weer un hett em ünnen bummeln låten.
De lütte ismann is wohl liekers ok midm blanken mors ünner sin öwertrecker rümloopen, jüst as de inniåner op den bild. Ob dat doore chras-chetüdel een mannel weer, weet man noch ni chanz chenau, ik meen jümmers noch, dat weer ´n ole matt west un keen mannel.
Verfasst: 01.02.2010 13:43
von Thomas Trauner
Wos der Köcher halt aaa hot, is a Bändel. Genau dou, wou I eeh die gannse Zeit soch, wou er (der Bändel) hie mou. Am Hooslschteggen. Wos ? Na am Schteggen aus´m, Hooselstrauch an dem der Köcher zamgnäht is....
Nachm Studium vom neier Buuch ausm Ergezettemm maan I, dass des mit dem Mandel doch anner wor. Walll nämlich doch a boor Abnäher drin sinn, im „Mandel“.
Dhomas
Verfasst: 02.02.2010 08:06
von Manu
Kurze Frage:
Was denkt ihr, aus welchem Material könnte der Hut sein?
Verfasst: 02.02.2010 10:19
von ulfr
Verfasst: 02.02.2010 12:18
von Trebron
Ob der auch zwischen 3500 und 9000 $ bezahlt hat ?
Schöne Sammlerstücke !
Verfasst: 26.08.2010 08:26
von Fridolin
Archäologie: Ötzi starb nicht am Berg
„Der Eismann wurde auf niederer Seehöhe in einem Streit getötet, die Leiche eingelagert ... Monate später wurde sie auf den Pass gebracht und dort bestattet“, sagt Wissenschafter Alessandro Vanzetti.
http://diepresse.com/home/science/59007 ... e/index.do
Oetzi the Iceman may have been buried, says team
Oetzi was killed by an arrow wound to the shoulder an autopsy suggests
Oetzi, the 5,000 year old "Iceman" found in the Italian Alps, may have been ceremonially buried, archaeologists claim. An autopsy showed that Oetzi had been murdered, dying of an arrow wound. While this is not disputed, a new study suggests that months after his death, Oetzi's corpse was carried to the high mountain pass where it was found. The discovery site therefore may not be a murder scene after all, but a burial ground.
http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-11086027
Verfasst: 26.08.2010 08:44
von Hans T.
Summer-Hole
Verfasst: 26.08.2010 08:53
von Thomas Trauner
Sekundärbestattung......hmm.
Dass die Leiche leicht verlagert wurde, wird auch in der neuesten Publikation RGZM festgestellt.
Wird erklärt sich Alessandro Vanzetti denn die Haltung der Arme ?
Diese kommt wohl nicht erst nach dem Mumifizierungsprozeß zustande....
O______
I III
I III
I III
I I
I I OHMAS