Kolloquium Römische Legionslager
Verfasst: 15.02.2007 10:51
Nuclei spätantik-frühmittelalterlichen Lebens?
Datum, Ort: 28.03.2007-30.03.2007, Bayerische Akademie der Wissenschaften, Sitzungssaal der Phil.-hist. Klasse
Veranstalter: PD Dr. Michaela Konrad, Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München
Prof. Dr. Christian Witschel, Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg, München
Der Übergang von der römischen Herrschaft zu den frühmittelalterlichen Nachfolge-?Staaten? in den Grenzprovinzen des Imperium Romanum ist seit langem ein zentrales Thema der historisch-archäologisch ausgerichteten Forschung. Auch aktuell wird diese als ?Kontinuitätsfrage? bekannte Debatte über Fach- und Ländergrenzen hinweg intensiv und vielstimmig geführt.
Die aus der Kaiserzeit übernommenen oder in der Spätantike neu errichteten Legionslager wurden jedoch bislang nur unzureichend als Studienobjekt für die Kontinuitätsproblematik berücksichtigt: Von einer rein militärischen Einrichtung wandelten sie sich im Laufe des 4. Jhs. vielerorts zu einem Siedlungszentrum mit zentralörtlichen Funktionen und großer Strahlkraft auf das umgebende Grenzvorland. In ihrer militärischen wie auch zunehmend zivilen Bedeutung stellen die Legionslager daher einen zentralen Bezugspunkt für den Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter dar. Besonders aufschlussreich für den gesamten Komplex der Kontinuitätsfrage erscheint die Situation der spätantiken Legionslager in den Grenzprovinzen zwischen Rheinmündung und Donauknie: Für diese Region sind Städte-, Siedel- und Befestigungswesen wissenschaftlich weitgehend aufgearbeitet, ferner ist auch ihr Denkmälerbestand gut erforscht. Die eingehende, systematische Untersuchung der Legionslager in den nordwestlichen Provinzen verspricht daher nicht nur wichtige Einblicke in die zugrundeliegenden Entwicklungen, sondern auch eine dringend notwendige Erweiterung des Untersuchungshorizonts der Kontinuitätsdebatte. In die Betrachtungen einzubeziehen ist dabei auch der siedlungsgeographische Kontext der Legionslager und ihr weiteres Umfeld als romanisch-germanischer Kontakt- und Koexistenzraum.
Auf dem Kolloquium werden sich Forscher aus dem In- und Ausland disziplinenübergreifend dem Beitrag spätrömischer Legionslager zur Kontinuität zwischen Antike und Mittelalter in den Rhein- und Donauprovinzen widmen. Dabei werden die Verhältnisse sowohl während als auch nach der Zeit offizieller römischer Militärpräsenz ausgeleuchtet (der zu untersuchende Zeitraum erstreckt sich vom späten 3. bis in das 6. Jh. n. Chr.). Aufbauend auf einer kritischen Sichtung des neuesten Forschungsstandes werden die Referate zu den einzelnen Fallbeispielen in regional gegliederte Themenblöcke zusammengefasst, um einen systematischen Vergleich zwischen den einzelnen Regionen bzw. Legionslagern zu ermöglichen.
Programm unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de ... order=down
Datum, Ort: 28.03.2007-30.03.2007, Bayerische Akademie der Wissenschaften, Sitzungssaal der Phil.-hist. Klasse
Veranstalter: PD Dr. Michaela Konrad, Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München
Prof. Dr. Christian Witschel, Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg, München
Der Übergang von der römischen Herrschaft zu den frühmittelalterlichen Nachfolge-?Staaten? in den Grenzprovinzen des Imperium Romanum ist seit langem ein zentrales Thema der historisch-archäologisch ausgerichteten Forschung. Auch aktuell wird diese als ?Kontinuitätsfrage? bekannte Debatte über Fach- und Ländergrenzen hinweg intensiv und vielstimmig geführt.
Die aus der Kaiserzeit übernommenen oder in der Spätantike neu errichteten Legionslager wurden jedoch bislang nur unzureichend als Studienobjekt für die Kontinuitätsproblematik berücksichtigt: Von einer rein militärischen Einrichtung wandelten sie sich im Laufe des 4. Jhs. vielerorts zu einem Siedlungszentrum mit zentralörtlichen Funktionen und großer Strahlkraft auf das umgebende Grenzvorland. In ihrer militärischen wie auch zunehmend zivilen Bedeutung stellen die Legionslager daher einen zentralen Bezugspunkt für den Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter dar. Besonders aufschlussreich für den gesamten Komplex der Kontinuitätsfrage erscheint die Situation der spätantiken Legionslager in den Grenzprovinzen zwischen Rheinmündung und Donauknie: Für diese Region sind Städte-, Siedel- und Befestigungswesen wissenschaftlich weitgehend aufgearbeitet, ferner ist auch ihr Denkmälerbestand gut erforscht. Die eingehende, systematische Untersuchung der Legionslager in den nordwestlichen Provinzen verspricht daher nicht nur wichtige Einblicke in die zugrundeliegenden Entwicklungen, sondern auch eine dringend notwendige Erweiterung des Untersuchungshorizonts der Kontinuitätsdebatte. In die Betrachtungen einzubeziehen ist dabei auch der siedlungsgeographische Kontext der Legionslager und ihr weiteres Umfeld als romanisch-germanischer Kontakt- und Koexistenzraum.
Auf dem Kolloquium werden sich Forscher aus dem In- und Ausland disziplinenübergreifend dem Beitrag spätrömischer Legionslager zur Kontinuität zwischen Antike und Mittelalter in den Rhein- und Donauprovinzen widmen. Dabei werden die Verhältnisse sowohl während als auch nach der Zeit offizieller römischer Militärpräsenz ausgeleuchtet (der zu untersuchende Zeitraum erstreckt sich vom späten 3. bis in das 6. Jh. n. Chr.). Aufbauend auf einer kritischen Sichtung des neuesten Forschungsstandes werden die Referate zu den einzelnen Fallbeispielen in regional gegliederte Themenblöcke zusammengefasst, um einen systematischen Vergleich zwischen den einzelnen Regionen bzw. Legionslagern zu ermöglichen.
Programm unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de ... order=down