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Gräberfeld aus der Völkerwanderungszeit bei Halle

Verfasst: 27.02.2007 09:22
von Turms Kreutzfeldt
So, nun ist endlich der Schleier gelüftet und man kann darüber erzählen:
http://www.halleforum.de/article.php?sid=7568

Ich habe auch noch ein paar Detailfotos von Fibeln aus den "Grabkisten", wer Interesse hat.

Verfasst: 27.02.2007 20:16
von thomas
Wunderbare Funde. Besonders auf die Glasperlen und das (die?) Textilrest(e) darf man gespannt sein. Wirklich erfreulich.
Etwas erstaunt bin ich über das "Broilerthema". Huhn und Hahn sind eigentlich schon seit spätestens C2 (was `n Zufall!) in Mitteldeutschland in Gräbern bekannt. Literaturempfehlung (u.a.): Walther Schulz: Leuna - Ein germanischer Bestattungsplatz der spätrömischen Kaiserzeit. Akademie-Verlag, Berlin 1953; insbesondere S.44f (Kap. "Tierbeigaben im Grabe"), weitere Literatur drängt sich dann zwanglos auf.
Vielleicht legt sich dann das Erstaunen.

Mit freundlichen Grüßen nach Halle
thomas

Verfasst: 28.02.2007 07:35
von Turms Kreutzfeldt
Ich legs ihm mal aufn Nachttisch, Thomas, danke für die Info nach dem Motto : Da staunt der Laie (ich) und der Fachmann wundert sich oder verwundert oder ... auf jeden Fall sich :lol: :lol: :lol:

Verfasst: 28.02.2007 08:24
von S. Crumbach
Da darf man/frau wirklich gespannt sein ......

Verfasst: 28.02.2007 09:14
von Thomas Trauner
Eine tolle Sache, bestimmt.

Aber, irgendwas ist ja immer:
Zitat:
Dies sei vor allem interessant, weil erst um diese Zeit die Hühner erstmals aufkamen und von den Römern importiert wurden. "Salopp gesagt: wir haben Mitteldeutschlands frühesten Broiler gefunden", sagte Christian-Heinrich Wunderlich, Chef der Restaurierungswerkstatt im Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege, dem Halleforum.
Das wundert mich, ob seiner scheinbar absoluten Aussage schon ein wenig.
Das Hühnervolk taucht schon in der Hallstattzeit auf.
(in Bayern frühester Fund: HA D-Siedlung Zirndorf, nähe Fürth/Bayern)
Kein römischer Import.

So ist das vermutlich mit der Presse. Da wird schnell aus einem Huhn eine Ente... :D

Thomas

Verfasst: 28.02.2007 10:04
von Turms Kreutzfeldt
Wer zaubert noch ein Huhn, äh Broiler, aus dem Hut ? :cowboy:

Verfasst: 28.02.2007 21:02
von thomas
Hallo Thomas,

in Mitteldeutschland wird das gemeine Haushuhn wirklich mit der Romanisierung des Barbaricum in Verbindung gebracht. Frühe "germanische" Funde wüßte ich jetzt gerade nicht. Geht dann wirklich heftig los nach 250 n.Chr., vor allem in den reicheren Gräbern mit römischen Exporten. Gibts Theorien ohne Ende. Tierbeigabe häufig: Fisch+Geflügel+Vierbeiner (Kulttt! Wasser+Luft+Land und viele andere Theorien); wobei oft auch nur Geflügel+Vierbeiner beobachtet wurden, was weiter nicht wundert. In reicheren Gräbern ist Geflügel meißt Huhn/Hahn. Von den absoluten "Spitzengräbern" hat nur eines kein Huhn erbracht - Gommern. Aber außer einigen Schädelresten des Verstorbenen hat Gommern keine Knochen (Erhaltungsbedingungen).

Soweit zu dieser eigentlich recht nebensächlichen Debatte. Viel mehr freu ich mich das in Halle der Weitblick zur Blockbergung der Gräber wieder einmal obsiegt hat. In den Händen kundiger Restauratoren können wir uns bestimmt auf einige Überraschungen freuen.

thomas

Verfasst: 01.03.2007 08:23
von Thomas Trauner
thomas - ich wollte wirklich nicht auf diesem Randthema herumreiten. :)

Ich hab?halt manchmal speziell im Forum das Gefühl, dass solche "Ein-Satz-Informationen" hängen bleiben und dann alle z.b. hier denken, wir verdanken den Broiler nur den Römern.
Dass die Grabung wieder mal eine Glanzleistung der Hallensischen Arch. ist, steht ausser Frage !

Thomas
PS: Heißt Cesar?s salad deswegen so ? :D :D

Verfasst: 11.04.2007 10:45
von Turms Kreutzfeldt
Ich habe inzwischen einen Broilerartikel zugeschickt bekommen ... aber jetzt endlich Fotos, leider habe ich bei den Brakteaten vor Ehrfurcht erstarrt nicht fotografiert:
http://de.pg.photos.yahoo.com/ph/bibina ... /my_photos