Archaeoforum.de

Hans T. hat geschrieben:'Luftschläuche' in Form Y-förmiger ausgehöhlter Äste gibts im Original zB in Dänemark in Kopenhagen zu sehen, nordische Bronzezeit, genaue Datierung hab ich nicht im Kopf.

H.

Ich weiß was Du meinst Hans, habe sie schon mal auf Abbildungen gesehen.
Wie lang sind diese Y-Stücke? (Die waren recht kurz oder?)

Es muß doch aus 2000 Jahren Metallverarbeitung mehr als ein paar Y-Stücke und ein paar Tondüsen für die Luftzufuhr übrig geblieben sein, evtl. weitere Abbildungen?

Ich kenn die Dinger auch nur ausm Museum und von diesem bzw einem eigenen Foto. Vermessen konnte ich sie nicht. Aber sie sind kurz, recht kurz. Völkerkundliche Vergleichsstücke hab ich im eigenen Museum, Afrika, 1980er Jahre, Länge ca 1 Meter, nicht mehr.

Was da ist, sind Düsen, die berühmten Knickdüsen und Einzeldüsen, die auf gezielte Luftzufuhr durch Pusten hindeuten. Es ist schon so wie Fridolin schreibt, es hängt ganz stark von der Zeitstellung ab.

Ich hab jetzt erst verstanden, dass es dir eigentlich um Bronzeguss geht und nicht um Kupferverhüttung. Und auch hier: Fridolin hat es schon geschrieben: Nach Befundlage wurde in unseren Breiten zum Bronzeguss nur die Tiegelschmelze im offenen Holzkohlenfeuer, Belüftung durch Blasebalg und Knickdüse/gezielte Belüftung durch Pusterohr eingesetzt. Das reicht für alle die Objekte in unseren Breiten völlig aus. Grosse Schmelzöfen = ab in den Süden, der Sonne hinterher.

Hans

Jetzt kapiere ich auch erst, dass es Dir nicht um Bronzeherstellung, sondern um B.-Schmelzen geht.

Na ja, dann wäre die Fragestellung eigentlich klar:
Funktioniert es ? Wie hoch ist der Aufwand ?
Da sollte dann in die Frageliste: Arbeitszeit.

Wobei: Meine Fragen sind natürlich nur Vorschläge und "typische"....

Thomas Tr.

Es ist immer gut wen anderen ein Licht auf geht, aber ich glaube das war gerade das falsche Licht

Ja, ich schmelze Bronze
Ja, ich schmelze Kupfer und Zinn und legiere sie selber zu Bronze
Ja, ich schmiede die fertige Bronze
Nein, ich verhütte (noch) keine Erze
Ja, ich beschäftige mich mit der gesamten Bronzeherstellung und -verarbeitung ohne Begrenzung von Zeit (bis zur Zeitwende) und Region (innerhalb Europas).

Aber was um alles in der Welt hat das nun mit der Frage nach den Schläuchen bzw. Y-Stücken zu tun?

Sei nicht so grantig -zefix. Du hast mit Windöfen angefangen. Wenn ich da gewusst hätte, dass es dir nicht um Verhüttung, sondern um 'Schmelze' geht, hätte ich dir gleich sagen können, dass es schlicht keine 'Schmelzöfen' gibt. Und schon gar nicht Windöfen. Sondern eben offene Herdfeuer mit Beutelbelüftung. Nach Befund, nach Funden, nach Darstellung (Griechenland), nach Experiment.

Hohe gemauerte Öfen dienen der Verhüttung von Kupfer. Das sind zwei paar Schuhe, oder?

H.

Tschuldigung, wollte nur alle Klarheiten beseitigen , keinem auf den Schlipps treten und eigentlich nur Informationen haben.
Weiterer Komentar im "Windofen"!

Gibt es tatsächliche keine weiteren Belege oder Abbildunge zu Leder-, Stoff-, Ton-, Holz- oder wasweißichwassonstnochmöglichwäre-Luftzuleitungen ?

Nein, zumindest mir nicht. Habens auch bei unserer eigenen statischen Installation im Museum so gemacht - weil wir nix anderes gefunden haben: Y-Rohr, Knickdüsen. Wie gesagt, auf irgendeiner griechischen Vase sieht man noch, das die Blasebälge tatsächlich zwei waren und das diese Tierform haben, aber ich finde das Bild jetzt auf die Schnelle nicht.

H.

Tschuldigung, wollte nur alle Klarheiten beseitigen , keinem auf den Schlipps treten und eigentlich nur Informationen haben.
Weiterer Komentar im "Windofen"!

Gibt es tatsächliche keine weiteren Belege oder Abbildunge zu Leder-, Stoff-, Ton-, Holz- oder wasweißichwassonstnochmöglichwäre-Luftzuleitungen ?

Meine halbe Antwort dazu steht schon in den Windöfen!

(Blasebälge - unpubliziert - aus Leder, Typ "griechische Vase" gibt es seit einigen Jahren auch aus einem dänischen Moor).

Ansonsten: ich finde es irgendwie ziemlich logisch, dass uns Holzteile meist fehlen - auch bei anderen Handwerkszweigen.
Das Zeug wird verbrannt wenn's unbrauchbar ist!

Liebe Grüsse

Mela

Zusammen mit dem Nydamboot sind vier Randleisten für Blasebälge und ein Y-Verbindungsstück gefunden worden.

freundliche Grüße: Klaus Haller