Fallenbau

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Zaunreiter

Fallenbau

Beitrag von Zaunreiter »

Moin Moin,

neben der "Bewaffnung" der Jäger über alle Epochen hinweg, interessiert mich, welche Techniken des Fallenbaus aus Funden und Textquellen bekannt sind. Welche Techniken und Konstruktionen sind bekannt? Die Zeit ist mir nicht so wichtig, obwohl ich stark das Mesolithikum favorisiere :oops:

Ich möchte hier eine kleine Sammlung zu diesem Thema beginnen.

Viele Grüße,

Bernhard
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Davon bleibt naturgemäß wenig übrig, als "Falle" im Sinne passiven Jagdgerätes fällt mir für?s Mesolithum mal die Querangel (evtl. ausgelegt und regelmäßig zwecks Überprüfung eingezogen) und die Reuse ein.

Ich persönlich kenne eine Menge aus Naturprodukten fertigbarer Fallentypen, aber es gibt keinen Hinweis auf deren Verwendung im Mesolithikum.

Was ziemlich gut belegt werden konnte ist die Pirschjagd zu Lande und das Harpunenfischen zu Wasser.
Aus den Augen - aus dem Sinn.
Zaunreiter

Beitrag von Zaunreiter »

Steve L. hat geschrieben:Was ziemlich gut belegt werden konnte ist die Pirschjagd zu Lande und das Harpunenfischen zu Wasser.
Oh, wo kann ich da Details abrufen?

Bernhard
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Trebron
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Falle

Beitrag von Trebron »

Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
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ulfr
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Beitrag von ulfr »

Hier meine neueste Holzbasteley: Eine sog. Tret- oder Klappenfalle. Entstand nach dem historischen Vorbild der Funde von Rägelin (Brandenburg), datiert ins Slawische um 944 n.Chr. (Fälldatum) und wäre damit off ArchäoforumTime, wären da nicht ähnliche Funde aus der Bronzezeit in Dänemark und Felszeichnungen aus der Stein- und Bronzezeit aus Skandinavien. Dort werden sie als Hirschfallen bezeichnet, die Dimensionen sprechen dafür. Der Holzkasten ist aus Eiche, LBH = 800 x 230 x 90 mm. Die Falle ist ohne Metallteile nur aus Holz gefertigt, zum Bau reichen ein Beil, ein Stemmeisen und ein Bohrer.
Die beiden Klappen werden mittels zweier "Federn" aus Eibe, im Prinzip kleinen Bögen, gespannt, eine kleine Berührung reicht aus, der Holzklotz in der Mitte springt heraus und die Falle schnappt zu.

Um es klarzustellen: ich bin weder Jäger noch Trapper und halte vom Fallenstellen nicht sehr viel (weil ich Fleisch und Klamotten im Supermarkt kaufen kann...), mich hat nur die Bauart fasziniert. Wäre das Holz nicht im Moor konserviert worden, hätte man nichts davon finden können, eine weitere Anregung, öfter mal über den Tellerrand der Funde hinauszuspekulieren, auf dem Boden der Tatsachen zwar, aber mit geschärftem Blick.

Bild

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Die Falle wird umgedreht aufgestellt und mit Laub o.ä. getarnt


Die Falle in Funktion

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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Interessantes Konzept. Soweit zu "so einfach wie möglich".

Trau?mich gar nicht zu loben...
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Bullenwächter
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Beitrag von Bullenwächter »

.. dann mach ich es

Toll

Wie halten die beiden Klappen in dem Scharnier? Sind sie einfach eingesteckt oder sind sie im Scharnier noch weiter fixiert?
Zuletzt geändert von Bullenwächter am 29.08.2008 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
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ulfr
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Beitrag von ulfr »

Dangeschöön!

Die Klappen sind nur eingelegt und werden durch die Spannung der Bügel in Position gehalten. Bei bronzezeitlichen scheinen sie zusätzlich im Scharnier durch Holzstifte, die von der Aussenseite aus eingesteckt wurden, gesichert worden zu sein.

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Claudia
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Beitrag von Claudia »

Sehr cooles Teil!

Sowas müßte man auch mal für Slawens bauen - wußte noch gar nicht, daß es da Funde gibt.
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