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Metallbarren

Verfasst: 02.09.2007 19:17
von Bullenwächter
Hallo Leute!

Gibt es Regelmäßigkeiten der Formen von Metallbarren in der Römischen Kaiserzeit, der Völkerwandungszeit und der Merowingerzeit im germanischen Raum? Eisenbarren sind ja durchgängig viekantig und zu den Ecken spitzkonisch ausgeschmiedet, wie sieht es mit anderen Metallen aus?

Ich denke hier an die Formen von Barren von:

Kupfer
Zinn
Bronze
Blei
Silber

Verfasst: 27.01.2008 19:55
von XorX
Servus!

Keine Ahnung, wie es mit besagten Buntmetallen aussieht, aber die Form der Eisenbarren ergibt sich aus der Herstellung derselben und ist ein Qualitätsmerkmal: Während die anderen Metalle in Formen gegossen werden Konnten, war das bei Eisen nicht der Fall; die Barren wurden aus Luppenmaterial verschweißt. Je dünner und länger sich aus so einem Patchworkbarren eine Spitze schmieden läßt, ohne zu delaminieren, desto homogener ist der Barren.

der XorX

Verfasst: 27.01.2008 20:53
von Bullenwächter
Hallo XorX!
Danke für Deine Antwort, das wusste ich aber schon...
aber wie sahen die anderen Barren aus?

Irgendwo hab ich mal scheibenförmige Bronzebarren gesehen, weiß aber nicht mehr aus welcher Zeit.

Verfasst: 27.01.2008 20:57
von Nils B.
Du meinst jetzt aber nicht die antiken, chinesischen Barren, aus denen sich dann die Lochmünzen entwickelt haben, oder?

Verfasst: 27.01.2008 21:07
von Dago
Ist zwar etwas später als Merowinger Zeit, aber mir sind aus dem 9. Jhr. Silberbarren in der Form von kurzen Stäben bekannt.

Verfasst: 27.01.2008 21:07
von Steve Lenz
Oder meinst Du die Keftiu-"Tierhaut"-Barren, wie sie beispielsweise aus dem Wrack von Uluburun geborgen wurden:

http://www.uluburun.de

Verfasst: 27.01.2008 21:14
von Hans T.
Jede Zeit hatte ihre Form beim Buntmetall. Zinn ist mir allerdings für die VG in der Handelsform nicht bekannt. Reines Zinn hätte auch Schwierigkeiten, sich zu erhalten.

H

Verfasst: 27.01.2008 21:41
von Claudia
Hans, auf dem Schiff von Uluburun gabs aber Zinnbarren. Die tierhautförmigen Barren waren Kupfer, die Zinnbarren waren runde "Kuchen". Also ist Zinn in der VG zumindest zeitweise (fast) rein gehandelt worden.

Für die RKZ weiß ich allerdings leider auch nix Genaueres. Für die Germania Magna weiß ich nur, daß ich mal wo gelesen habe, daß zu großen Teilen römisches "Altmetall" verwendet wurde. Ich würde da also kaum Funde von geregeltem Handelsgut erwarten.

Verfasst: 27.01.2008 22:22
von Fredewulf
Aus Nordhessen gibt es auch einen dünnen, scheibenförmigen Eisenbarren, La-Téne D?.
Und gleich vier gleichmäßige, "schwertförmige" Barren, ebenfalls La-Téne D, allerdings sicherer datiert. :wink:

Verfasst: 27.01.2008 22:48
von Hans T.
Claudia, ist aber der einzige Fund.
Ich hab immer mein Problem, aus Einzelfunden, noch dazu von 'weit weg', auf das Allgemeine zu schliessen. Nördlich der Alpen, was gibts denn da? Das ist jetzt keine rhetorische Frage, mir ist einfach nix geläufig. Bronze und Kupfer in vielfältigen Formen, aber kein Zinn.

H

Verfasst: 28.01.2008 10:47
von Mela
Mir fällt da auch nur der Zinnanhänger aus irgendeiner Seeufersiedlung ein - und die Zinnapplikationen (beides Spätbronzezeit) - das sind die wenigen Schweizer Zinnfunde, die ich kenne.

Wie Hans sagt, wohl hauptsächlich ein Erhaltungsproblem.

Liebe Grüsse

Mela

Verfasst: 28.01.2008 11:09
von Fridolin
In Bayern gibt es ein FBZ-Grab mit einigen Zinnperlen, mehr kenne ich auch nicht.
Beste Grüße Fridolin

Verfasst: 28.01.2008 11:51
von Trebron
Steve L. hat geschrieben:Oder meinst Du die Keftiu-"Tierhaut"-Barren, wie sie beispielsweise aus dem Wrack von Uluburun geborgen wurden:

http://www.uluburun.de


Über diese Story war Samstag und Sonntag Doku auf Arte. Hat das zufällig jemand aufgezeichnet ?
Das Bronzekartell und ....Hepaistos ?
Ich hätte da Interesse dran.

Dank im Voraus

Trebron

Verfasst: 28.01.2008 13:53
von ulfr
Habs teilweise gesehen, war aber leider zu spät zum Aufzeichnen. Könnte aber bei Lothar nachfragen, der hat den Einbaum gefahren, vielleicht hat er vom Sender einen Mitschnitt bekommen.
LG
ULFR

Verfasst: 28.01.2008 14:12
von Trebron
Hi Ulfr,

ich wäre echt dankbar. Entstehende Unkosten würden selbstverständlich erstattet.

Gruß

Trebron