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Asymmetrischer Komposit-Reflexbogen (Bogenbau)

Verfasst: 09.01.2008 22:33
von David
Hier noch einige Bilder vom Bogenbau.
(Kein Fieberglaskern,nur Holz, Tiersehnen, Horn, Knochen und Fischleim).

Tiersehnen.
http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6030.jpg

Knochenplatten unter der Flachs oder Hanfwicklung.

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6486.jpg

Knochen.

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6027.jpg

Tiersehnen mit Birkenrinde oder Ziegenleder überzogen.

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6051.jpg

Der fertige Bogen.

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6078.jpg

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6068.jpg


Gruss David
Legio Tertiani Italica

Verfasst: 09.01.2008 22:51
von Steve Lenz
Ich habe David?s Bogen in Konstanz in der Hand gehabt: Wahnsinnig tolle Stücke!

Verfasst: 09.01.2008 22:58
von David
Danke Steve

Bin aber immer noch am bauen und lernen, bauen und lernen usw.



Gruss David
Legio Tertiani Italica

Verfasst: 10.01.2008 00:05
von Steve Lenz
Deswegen sägst Du Deine Schmuckstücke auch in Segmente, gell??

Verfasst: 10.01.2008 14:37
von David
Hier noch Bilder: Der asymmetrische Hunnenbogen mit Knochenendplatten, Bogentasche mit Schlaufen für Ersatzbogen, auswechselbarem Pfeilköcher mit Deckel.


http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6104.jpg

Hier mit Ersatzbogen.

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6119.jpg

Gruss David
Legio Tertiani Italica

Verfasst: 10.01.2008 15:16
von David
Für einen römischen Bogen:

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6348.jpg

Mit Pfeilen aus Dura-Europos (Syrien).

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6464.jpg

oder das ganze mit gemalten Ornamenten.

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6444.jpg

http://img.photobucket.com/albums/v666/ ... G_6445.jpg

Vorlage für den Pfeilköcher sind Wandbilder berittener Bogenschützen aus
Dura-Europos (Syrien).

Gruss David
Legio Tertiani Italica

Verfasst: 10.01.2008 17:59
von Nils B.
Schöne Arbeit, wirklich.
Habe von Pfeil und Bogen zwar keine Ahnung, aber dennoch eine Frage. Was für Farben benutzt Du? :)

Verfasst: 12.01.2008 19:19
von David
Mehr zum Thema bei Färberei & Bemalung






Gruss David
Legio Tertiani Italica

Verfasst: 18.01.2008 19:31
von Martin
Hallo David!

wunderbare Arbeit! Ich hoffe wir haben dieses Jahr mal wieder Gelegenheit uns irgendwo zu sehen!

Martin (der "roemisch Schusternde" ;-))

Verfasst: 30.01.2008 16:25
von The Sarmatian
Leutz kann mir jemand sagen ob es einen Unterschied gibt zwischen Reflex und Recurvebogen und ob er groß ist?
Haben die Skythen und Assyrer nicht eigentlich Reflexbögen hergestellt und Römer iwie eher Recurvebögen??

Verfasst: 30.01.2008 16:38
von Steve Lenz
Reflex beschreibt die Form der Wurfarme nahe des Griffs, Recurve die nahe der Wurfarmenden.

Verfasst: 30.01.2008 16:48
von Hans T.
Ein Reflexbogen bedeutet, dass im abgespannten Zustand der Bogen eine Krümmung entgegen die Zugrichtung hat. Dieser 'Gegenbogen' wird als Reflex bezeichnet. Ein 'normaler' Bogen wäre ein Deflexbogen.

Ein Recurve ( wörtlich Gegenkurve) hat am Bogenende, da wo die Sehne befestigt ist, eine Kurve gegen die Bogenkurve. Sowas kann ein Reflexbogen haben, aber auch ein Deflexbogen (ist aber ungewöhnlich). Der Reflexbogen muss es aber nicht haben, geht auch ohne.

Der klassische Amorbogen ist also ein Reflexbogen mit Recurves am Ende.

Die skythischen Bögen zB auf den Goldtassen sind auch Reflex mit Recurves. Nachdem das umgangssprachlich umständlich ist, spricht man eigentlich nur von Recurves, weil das eh (fast) immer reflexe Bögen sind.

Die römischen Bögen können auch Reflexbögen mit Endversteifungen sein. Diese Endversteifungen sind nicht so 'eingerollt' wie die Recurves, sondern sind lange und steif, sie machen die reflexe Bewegung nicht mit. Aber sie bilden eine hervorragende Hebelwirkung beim Spannen. Diese Endversteifungen im römischen Auxiliarbereich sind auch das, was man archäologisch nachweisen kann, sie sind oft aus Knochen und die findet man ( zB Museum Regensburg). Dargestellt sind bei Römers auch Recurves, aber als Nachweis-Fan würde ich für Römers in unserer Gegend einen Reflexbogen mit Endversteifung bevorzugen.

Die Bauweise dürfte in allen Fällen eine Kompositbauweise aus den üblichen Materialien Holz, Sehne, Horn gewesen sein.

H

Verfasst: 30.01.2008 16:49
von The Sarmatian
Gut, dann wäre so ein Hunnenbogen mit Endversteifungen also ein Recurvebogen?

Ich dachte der Sinn eines Reflexbogens wäre, dass die Holzform entgegen ihrer natürlichen Krümmung gebogen ist und bespannt in ständiger Spannung ist. Nun lese ich an einer Stelle aber "Skythischer Reflexbogen" und an anderer "typische Recurvebögen waren etwa der skythische Reiterbogen". Was mich verwirrt und ausserdem hab ich von der Herstellungsweise eines Bogens wenig Ahnung, wenns nicht grad um Materialien geht...

Verfasst: 30.01.2008 16:50
von Hans T.
Nee, lies noch mal meinen Beitrag. Ein echter Recurve und ein Bogen mit Endversteifung sind zwei Paar Stiefel.

Und noch eins: Ein 'normaler' Bogen (also kein Reföexbogen. Ich mein jetzt einen Robin-Hood-Bogen. Holz. Lang) hat keine 'natürliche' Krümmung. Er ist steckengerade. Das muss so sein wegen der Maserung.

H

Verfasst: 31.01.2008 22:33
von The Sarmatian
Der Amorbogen ist dann auch ein Kompositbogen?
Btw. so ein Bogen muss doch verdammt stark sein oder.