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flexibler Allesfresser
Verfasst: 07.05.2008 17:52
von Fridolin
Ein Blick zurück in graue Vorzeiten
Der Mensch als äusserst flexibler Allesfresser
Was hat der Mensch ursprünglich gegessen? Über diese Frage lässt sich trefflich spekulieren, denn man weiss nur wenig. Die Erkenntnisse der Forscher deuten aber darauf hin, dass wir Allesfresser sind und unsere Kost über die Jahrmillionen immer vielfältiger wurde.
http://www.nzz.ch/nachrichten/wissensch ... 27429.html
Keine Veränderung
Verfasst: 08.05.2008 12:35
von Trebron
Na da hat sich ja nix geändert !
wir kriegens nur anders vorgesetzt
und müssen es uns nicht selber suchen !
Komme gerade aus der Mittagspause. Wir waren in der Domhof-Brauerei-Biergarten. Da wurde heute Schweinshaxe serviert: Teller, Sauhaxe drauf, Messer reingesteckt -der Rest mit den Fingern
bon apetit
Trebron
Verfasst: 09.05.2008 21:14
von Ragnar
Das ist weniger eine Frage an die Archeologie, sondern an die Biologie.
Da wir ein Allesfresser-Gebiss haben, ist dass nicht sonderlich spektakulär. Auch die Primaten haben kein Pflanzenfresser-Gebiss, obwohl sie sich hauptsächlich von Pflanzen ernähren. Aber pflanzliche Nahrung ist leicht und
gefahrlos zu beschaffen, so das eine Jagd auf Tiere nicht notwendig ist. Obwohl das auch schon mal vorkommt.
Verfasst: 10.05.2008 04:01
von Mark77
Hmm, dem würd ich zum Teil widersprechen. Verschieden Primatentaxa haben auch verschieden Zahnmorphologien. Es gibt solche für eher frugivore, solche für eher herbivore oder solche für eher insectivore Nahrungsspektren.
So einfach ist das leider nicht zu erklären. *seufz*
Ein guter Ansatz wäre die Schiene über die fakultative Carnivorie einiger hoher Primaten wie zum Beispiel unserem nähesten Verwandten, dem Schimpansen.
Verfasst: 10.05.2008 09:09
von Fredewulf
Die Gebissentwicklung bei Primaten ist auch eine Frage des Werkzeuggebrauchs. Wenn man erstmal anfängt Fleisch und andere zähe Produkte mit Steinwerkzeugen zu zerlegen und ab Homo erectus vielleicht noch weich zu kochen, schwindet ja der evolutionäre Druck auf das Gebiss und kleinere Zähne haben wieder eine Chance sich durchzusetzen.
Wenn Paviane kämpfen benutzen sie ihre Eckzähne, Homo hat ja auch andere Methoden gefunden Nebenbuhler aus dem Weg zu räumen.
Verfasst: 10.05.2008 10:15
von Steve Lenz
Fredewulf hat geschrieben:
Wenn Paviane kämpfen benutzen sie ihre Eckzähne, Homo hat ja auch andere Methoden gefunden Nebenbuhler aus dem Weg zu räumen.
Nicht nur Paviane, alle Primaten.
Und sogar Menschenkinder neigen zu beissen, das verliert sich mit dem "Erwachsenwerden". Meistens. Ich selbst habe in SV-Situationen auch schon zugebissen.
So gesehen auch kein Beispiel für einen Unterschied.
Verfasst: 10.05.2008 12:58
von Ragnar
Auch Wir haben, wenn auch in geringem Maße Eckzähne.
Es gibt, so wie ich gehört habe, auch bei uns rassebedingte Unterschiede.
Die Inuit, sollen im Vergleich, breite Zähne haben, was auf harte Nahrung schließen lässt. Da Sie aber hauptsächlich rohes Fleisch und Fisch gegessen haben, kann man davon ausgehen, das so eine Entwicklung lange dauern kann. ( Wenn das stimmt, was ich gehört hab!)
Verfasst: 11.05.2008 12:01
von Steve Lenz
Bei den Inuit resultiert dies nicht (ausschließlich) von der Nahrung, sondern eher vom Gebrauch der Zähne als Werkzeug ("Schaber", "Schraubstockbacken) her.
Viele Subgruppen der Gattung Homo, welche bis in die heutige Zeit die Kiefer als "3.Hand" verwenden, verfügen über ein Gebiß mit außergewöhnlich kräftig geformten Zähnen.
Verfasst: 13.05.2008 15:42
von Mela
Ich habe noch ein paar hübsche Eckzähnchen vorzuweisen, die durchaus noch die Primatenverwandtschaft bestätigen...
Liebe Grüsse
Mela
Verfasst: 13.05.2008 15:58
von Steve Lenz
Rat mal, wer noch, Mela!
Breite Schneidezähne, ausgeprägte Eckzähne, massive Backenzähne. Um?s mit Wolf Larssen aus "Der Seewolf" zu halten: "Die Natur hat mich mit mehr zum Überleben ausgestattet, als dass sie solches für andere Menschen getan hat."
Verfasst: 13.05.2008 16:00
von Mela
Mhmhm... und ich hatte das bisher immer auf die sizilianische Verwandtschaft geschoben... (doch etwas mehr Berglerisches?)
Grinsende Grüsse
Mela
Verfasst: 13.05.2008 16:41
von Nils B.
Ich bin mit einem Gebiß ausgestattet, welches an einen ausgewachsenen Berggorilla gemahnt - und offenbar habe ich auch etwas von dessen Verdauungssystem abbkommen, denn ich habe mich 12 Jahre lang vegetarisch ernährt und es dennoch geschafft einen ordentlichen Muskel- und Gewichtsaufbau zu betreiben. Letzteres etwas zu erfolgreich
Zum Thema: der Gorilla ist ein Primat, welcher sich rein vegetarisch ernährt, was zur Folge hatte, daß sich sein Darmtrakt - im Verhältnis zu anderen hochstehenden Affengattungen, um eine gute Strecke verlängert hat. Da sowas untergebracht werden will, wirken Gorillas auch immer so, als hätten sie eine Wampe, obwohl sie eigentlich - für ihre Art - 'gertenschlank' sind.
Unwissenschaftliches Fazit: Je dünner, desto Carnivore...
Verfasst: 13.05.2008 16:49
von Steve Lenz
Man nennt sowas Athletenplautze, Nils! Bei Gorillas sieht das mitunter echt witzig aus, habe aber auch schon einen mit einem Sixpack gesehen.
Rein vegetarisch ernähren die sich aber auch nicht, es wurden schon Fälle von Aasfresserei und Kannibalismus beobachtet (bemerkenswerter Weise ausschließlich bei männlichen Einzelgängern).
Verfasst: 13.05.2008 16:59
von Nils B.
Steve L. hat geschrieben:Rein vegetarisch ernähren die sich aber auch nicht, es wurden schon Fälle von Aasfresserei und Kannibalismus beobachtet (bemerkenswerter Weise ausschließlich bei männlichen Einzelgängern).
Ich meine, das wäre nur bei den umherstreifenden Flachland-Gorillas beobachtet worden, nicht bei den ortstreuen Berggorillas. Letztere ernähren sich, so viel ich weiß, ausschließlich von Blättern, Trieben und bisweilen auch Früchten.
Verfasst: 13.05.2008 17:13
von Steve Lenz
D. Fossey hat einen jungen Einzelgänger mit Frischaas (Vogel) beobachten können. Später dann nochmal, diesmal wieder mit totem Vogel. Und das war ein Berggorilla.
Ich mag ja auch Broiler!