Domestikation des Rindes - Grössenentwicklung
Verfasst: 20.06.2008 21:36
aus: "Der Mensch und seine Haustiere" Norbert Benecke, Köln 2001
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Bei Vergleichzahlen aus dem Frühmittelalter in Norddeutschland ist in dem Zusammenhang bemerkenswert, dass Pferde und Rinder auf den Wurtensiedlungen größer sind als auf der Geest.Ragnar hat geschrieben:Bei Pferden sieht es mit der "verzwergung" um diese Zeit recht ähnlich aus.
Wüsste mal gerne, wie man das deutet. Futtermangel?
Das stimmt nun so nicht. die kleineren Rinder haben auch Vorteile, v.a. in der Haltung. Sie brauchen nicht so viel Futter um sie durch den Winter zu bringen. Gekonnt hätten es die 'Kelten' und 'Germanen' wohl schon, blöd waren sie auch nicht. Es ist anzunehmen, daß als Haltungsform der Waldweidebetrieb vorherrschend war - mangels größerer Stallungen - sprich: man trib die Rindviecher Tagsüber in den Wald damit sie sich dort sattfressen (bewacht von Hütehunden - gibt auch ne Stelle bei van den Driesch glaub ich mit eingetretenen Hundeschädeln, als Folge der 'Bewachung') natürlich wurden dort im Wald auch ab und zu Kühe von Wildrindern gedeckt, es kam also sicher zu Einkreuzungen, die man aber wohl nicht weiter gezielt herbeiführte.Ich kann nur zu dem Schluss kommen, dass die Römer in der Viehzucht einfach deutlich mehr draufhatten als Kelten und Germanen. Wahrscheinlich bedarf es schon eines römischen Landgutes mit entsprechender Stückzahl um ordentliche Linienzucht zu betreiben.