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Sandstein
Verfasst: 15.09.2008 10:00
von Trebron
Nach einigen PM`s mit Ulfr und daraus resultierenden Recherchen, möchte ich Euch auf eine Veranstaltung aufmerksam machen, die vor allem die interessieren wird, die Sandsteine als Schleifsteine verwenden !!!
Wichtig ist ja in diesem Zusammenhang der Quarzgehalt im Stein !
http://www.picard-natursteinwerk.de/dow ... tage08.pdf
Auch allgemeine Infos zum Sandstein:
http://www.picard-natursteinwerk.de/quarzsandstein.html
Gruß
Trebron
Verfasst: 15.09.2008 12:49
von Fridolin
Trebron, Werbebroschüren enthalten nicht unbedingt die Informationen, die man braucht.
Der Quarzgehalt eines Sandsteins sagt herzlich wenig über die Brauchbarkeit eines Sandsteins als Schleifstein aus. Wichtiger ist die ?Härte? des Gesteins, die im wesentlichen durch die Kornbindung verursacht wird. Bei geringer Kornbindung zerbröselt auch ein aus 100% Quarz bestehender Sandstein innerhalb kurzer Zeit. Ist das Bindemittel kieselig (d.h. es besteht ebenfalls aus Quarz) ist die Chance gut, dass er als Schleifstein brauchbar ist. Kieseliges Bindemittel kommt in zweierlei Form vor: Zum einen können die Quarzkörner zu kleinen Quarzkristallen weiterwachsen, dann sind die Kristallflächen an ihrer Lichtreflexion (?Glitzern?) zu erkennen (nicht mit weißen Glimmern verwechseln, die aber in der Schichtung eingeregelt sind). Oder das trüb-weiße Bindemittel sitzt in den Zwickeln und Poren. Wichtig ist eine gewisse Porosität. Ein völlig dicht verkieselter Sandstein (Quarzit) ist sehr hart, aber als Schleifstein nicht zu gebrauchen. Und wie beim Sandpapier ist die Korngröße wichtig. Grobschliff, Feinschliff....
Im Aufschluss kann sich die Qualität des Sandsteins von Schicht zu Schicht dramatisch ändern. Und man sieht den Steinen nicht auf den ersten Blick an, wozu sie taugen. Deshalb würde ich nicht in den Steinbruch gehen sondern in Bächen mit Sandsteinen im Liefergebiet nach geeigneten Geröllen und Blöcken suchen. Warum? Es ist die ?natürliche Auslese?: Die Transportbeanspruchung zerlegt die zu weichen, unbrauchbaren Sandsteine zuerst. Außerdem zerbrechen Steine mit feinen Haarrissen recht bald. (Das betrifft auch andere Gesteine, z.B. Amphibolite !) Und Steine aus Bachbetten kosten nichts...
Viele Grüße
Fridolin
Verfasst: 15.09.2008 13:26
von Claudia
Danke, Fridolin, das ist ein guter Tip!
Wir hatten bisher auch schon nach natürlich vorkommenden geeigneten Steinen gesucht, weil viele der Funde so verrundete Ecken haben, daß ich häufig einen natürlich vorkommenden Gesteinsbrocken der passenden Form angenommen habe. Deine Erklärung liefert jetzt noch die logische Argumentation dazu
Verfasst: 15.09.2008 13:42
von Trebron
Ja, danke für die weitere Aufklärung Friedolin.
Ich hatte zwar gerade ein interessantes Gespräch mit der Firma, aber was Du da gerade geschrieben hast, kam da nicht zum Ausdruck !!!
Die Quadratmeterpreise liegen bei Sägeabschnitten um 15,--¤ pro qm+Steuer, bei so genannten Krustenplatten bei 60,--¤ per qm.
Und das Gewicht erst
96 Kg bei einer Platte von 100x50x8 cm
Gruß
Trebron
Verfasst: 15.09.2008 13:59
von Fridolin
Trebron, es geht immer auch mal eine Platte kaputt. Man muss nur herausfinden, wo das Zeug entsorgt wird. Oft sind es Abraumhalden in den Steinbrüchen....
Gruß
Fridolin
Verfasst: 19.09.2008 17:24
von Trebron
So, komme gerade von oben verlinkter Veranstaltung.
Auf Grund Fridolins Hinweisen habe ich natürlich den Stein anders angeschaut als sonst einen Stein.
Der Stein in dem Besagten Werk sieht tatsächlich etwas anders aus, als der Sandstein in meinem Garten, er glitzert MEHR. Unter dem Vergrößerungsglas sieht man auch warum, der Anteil an Glitzersteinchen ist höher, was immer das alles ist, Glimmer, Quarz....
Auf dem Weg dort hin, fahre ich durch das Elmsteiner Tal, wo ab Lambrecht die alten Häuser fast ausschließlich aus rotem Sandstein gebaut sind. Auch außerhalb der Ortschaften sind die Straßenbegrenzung Hang seitig aus diesem Gestein aufgesetzt. Schon da sieht man Unterschiede in der Steinqualität. Manche Steine bröseln richtig weg und der Stein daneben sieht aus, als wäre er erst gestern gesetzt.
Ich habe mir mal aus dem "guten Tal" ein paar "Steinchen" mitgebraucht und werde da mal einige Versuche machen. Hoher Quarzanteil sieht man schon.
Demnächst werde ich mal mit einem kleinen Anhänger nochmal hinfahren. Wegen der Veranstaltung konnte ich nicht bis zum Werksgelände fahren, sondern mußte weit außerhalb parken.
Aber eine Platte von 60x45x5 cm habe ich auf den Schultern zum Auto geschleppt.
Trebron
Verfasst: 14.10.2008 12:13
von Trebron
Fridolin hat geschrieben:Trebron, Werbebroschüren enthalten nicht unbedingt die Informationen, die man braucht.
Im Aufschluss kann sich die Qualität des Sandsteins von Schicht zu Schicht dramatisch ändern. Und man sieht den Steinen nicht auf den ersten Blick an, wozu sie taugen. Deshalb würde ich nicht in den Steinbruch gehen sondern in Bächen mit Sandsteinen im Liefergebiet nach geeigneten Geröllen und Blöcken suchen. Warum? Es ist die ?natürliche Auslese?: Die Transportbeanspruchung zerlegt die zu weichen, unbrauchbaren Sandsteine zuerst. Außerdem zerbrechen Steine mit feinen Haarrissen recht bald. (Das betrifft auch andere Gesteine, z.B. Amphibolite !) Und Steine aus Bachbetten kosten nichts...
Viele Grüße
Fridolin
Dann sollte ja der Sand in den Bachbetten der dortigen Umgebung relativ hoch quarzhaltiger Sand sein ?
Ich sehe, ich muß dort mal wieder spazieren gehen und eine Schubkarre mitnehmen
Die oben erwähnte Platte ist übrigens
sehrgut im Vergleich zu anderen Sandsteinen aus meinem Garten.
Gruß
Trebron