Brandanschlag im AZH (Archäologisches Zentrum Hitzacker)

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Blattspitze
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Brandanschlag im AZH (Archäologisches Zentrum Hitzacker)

Beitrag von Blattspitze »

Im AZH (Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen) ist Ende August eine der bronzezeitl. Gebäuderekonstruktionen von drei böswilligen Bagaluten abgebrannt worden. Die drei waren schon seit Tagen marodierend durch den Landkreis gezogen. Sie sind aber erwischt worden.
Das in Flammen stehende Haus (mit Reetdach) wurde von der Feuerwehr mit großen Mengen Löschwasser gelöscht. Somit entspricht dieses Bild

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wohl kaum einem etwaigen archäologischen Befund.
Interessant, wie die Mahlsteine im Haus gelitten haben.

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Dieser Feuerlöscher kam leider nicht mehr zum Einsatz.

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Aber bei meinem Besuch gab`s auch einen Lichtblick. Virginija Rimkute aus Vilnius in Litauen bot Ihre Waren feil. Sie wandelt auf Anne Reichert`s Spuren.

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Eine Ötzi-Dolchscheide und dieses extrem stabile Säckchen aus Brennnessel ähnlicher Machart aber ohne konkretes Original-Vorbild hatten es mir angetan und mussten mit zu mir nach Hause.

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Marquardt
Blaubär

Beitrag von Blaubär »

Was bringt einen dazu Gebäuderekonstruktionen anzuzünden? Vandalismus finde ich schon eine sehr komische Art der Freizeitbeschäftigung. Hab ich nie verstanden. Ich schüttel nur den Kopf!

Grüße
Blaubär
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Bullenwächter
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Beitrag von Bullenwächter »

Das ist eine echte Schande. Leider sind in der Vergangenheit schon öfters Freilichtmuseen Opfer solcher Spinner geworden. Glücklicherweise ist der Feuerlöscher auf dem dritten Bild nicht geplatzt, das hätte für die Einesatzkräfte eine ernste Gefahr werden können. Nicht nur, dass sie Sachwerte zerstören, sie gefährden auch Menschenleben.

Virginija Rimkute habe ich schon mehrfach auf Tagungen getroffen und sie hat wirklich interessante Versuche mit planzlichen "Textilien" gemacht. In Litauen hat sie das große Glück, dass sich viele dieser Handwerkstechniken noch bis in die jüngere Gegenwart erhalten haben.
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Vladislawa

Beitrag von Vladislawa »

Damit war es dann das dritte oder vierte Mal dass dort ein Haus abgebrannt ist.... *oh mann* Da fehlen einem die Worte.
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Nils B.
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Beitrag von Nils B. »

Das Säckchen und auch all die anderen Flechtwaren sehen wirklich sehr ansprechend aus. Muß mich für die BZ sowieso mal auch auf diesem Gebiete umtun.

Ansonsten kann ich mich nur Blaubär anschließen. Das Konzept des 'Vandalismus' (nix gegen die historischen Vandalen) hat sich mir nicht mal als Kind erschlossen und ich finde es widerlich.
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ulfr
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Beitrag von ulfr »

Ketzermodus an:

Das Löschen wurde wahrscheinlich nur deshalb durchgeführt, um die anderen Häuser vor ähnlichem Schicksal zu bewahren. Ich hätte das Haus vollständig niederbrennen lassen, denn zu retten ist jetzt auch nichts mehr. Dann hätte man zumindest den Befund archäologisch nutzen können.

Ketzermodus aus.

Ansonsten würde ich aus pädagogischen Gründen das Haus von den Schadensverursachern wieder aufbauen lassen, sie würden nie wieder eins anzünden.
Oder besser noch potentielle und bereits auffällig gewordene "Vandalen" zu solchen allgemeinnützigen, mit körperlichen Aktivitäten verbundenen Aktionen verpflichten, Buswartehäuschen aufstellen, Kinderspielplätze bauen und pflegen, Wanderhütten errichten zu reparieren etc. Ich glaube, die Probleme entstehen in erster Linie dadurch, dass es an sinnvoller Beschäftigung mangelt, was wiederum an fehlenden finanziellen Mitteln für die Jugendarbeit liegt. Aber solange finanzielle Gewinne personalisiert, Verluste aber sozialisiert und in Amerika und sonstwo maroden Banken und ihren verzockten Managern deutsche Steuergelder in Milliardenhöhe mit Platinröhrchen in den Allerwertesten geblasen werden, kann man froh sein, dass es immer noch so relativ ruhig ist...
Bevor ich mich wieder aufrege.....schade und traurig!

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magali

Beitrag von magali »

ulfr hat geschrieben: Ansonsten würde ich aus pädagogischen Gründen das Haus von den Schadensverursachern wieder aufbauen lassen, sie würden nie wieder eins anzünden.
Oder besser noch potentielle und bereits auffällig gewordene "Vandalen" zu solchen allgemeinnützigen, mit körperlichen Aktivitäten verbundenen Aktionen verpflichten, Buswartehäuschen aufstellen, Kinderspielplätze bauen und pflegen, Wanderhütten errichten zu reparieren etc. Ich glaube, die Probleme entstehen in erster Linie dadurch, dass es an sinnvoller Beschäftigung mangelt..........
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Ebenso an "sinnvoller" Hirnmasse, wage ich hinzuzufuegen!
Wenn all diejenigen, die sich ganz fuerchterlich langweilen, "Vandalismus" als Hobby betreiben wuerden, bliebe - wie in diesem Fall - wenig von Freilichtmuseen und aehnlichen Anlagen uebrig...
:argh:
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Nils B.
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Beitrag von Nils B. »

ulfr hat geschrieben:Ich hätte das Haus vollständig niederbrennen lassen, denn zu retten ist jetzt auch nichts mehr. Dann hätte man zumindest den Befund archäologisch nutzen können.
Ketzerisch finde ich den Einwand nicht. Hatte ich mir selbst schon überlegt.
Allerdings hat Andi da absolut recht, betreffs des verbliebenen Feuerlöschers, der u.U. selbst zu einer explosiven Gefahrenquelle wird. Das hätte, denke ich, gegebenenfalls nicht nur angrenzende Bauten umgemäht.

Wie gesagt: Häuser kann man immer wieder aufbauen. Das echte Verbrechen hier ist die Gefahr, welcher man andere Lebewesen ausetzt.
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Brandangriff

Beitrag von Bettina »

Eine Freundin von mir arbeitet im Landkreis bei der Polizei und sagte, dass in einem Nebengebäude Kinder geschlafen hätten. :shock:

Brandstifter kann man eigentlich gar nicht stark genug bestrafen, da sie nicht nur Sachwerte, sondern auch Menschenleben gefährden bzw. dies in Kauf nehmen.

Traurigerweise sind das oft echte Psychopathen, denen auf gut deutsch einer abgeht, wenn es brennt. Denen ist mit Vernunft wohl kaum beizukommen.

Wie wäre es mit einem Spendenaufruf für das AZH? Wenn jeder der hier regelmäßig Lesenden nur 10 EUR spenden würde, kämen sicherlich so um die 1000 EUR oder mehr zusammen. Klar, immer noch ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber ein deutliches Signal.

Was meint Ihr?

Bettina
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Trebron
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Beitrag von Trebron »

ulfr hat geschrieben:Ketzermodus an:

Ansonsten würde ich aus pädagogischen Gründen das Haus von den Schadensverursachern wieder aufbauen lassen, sie würden nie wieder eins anzünden.
Oder besser noch potentielle und bereits auffällig gewordene "Vandalen" zu solchen allgemeinnützigen, mit körperlichen Aktivitäten verbundenen Aktionen verpflichten, Buswartehäuschen aufstellen, Kinderspielplätze bauen und pflegen, Wanderhütten errichten zu reparieren etc. Ich glaube, die Probleme entstehen in erster Linie dadurch, dass es an sinnvoller Beschäftigung mangelt, was wiederum an fehlenden finanziellen Mitteln für die Jugendarbeit liegt. Aber solange finanzielle Gewinne personalisiert, Verluste aber sozialisiert und in Amerika und sonstwo maroden Banken und ihren verzockten Managern deutsche Steuergelder in Milliardenhöhe mit Platinröhrchen in den Allerwertesten geblasen werden, kann man froh sein, dass es immer noch so relativ ruhig ist...
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Re: Brandangriff

Beitrag von ulfr »

Bettina hat geschrieben: 10 EUR spenden
Die Idee ist gut, gibts ein Spendenkonto?
Vielleicht könnte man ja auch tatkräftige Unterstützung leisten. Machen wir einfach das nächste Treffen in Hitzacker und bauen derweil das Haus ein bisschen wieder auf (das meine ich NICHT ironisch) Wenn Holz da ist - aufgestellt sind die Pfosten bald.

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Vladislawa

Beitrag von Vladislawa »

Da würd ich sogar mitmachen wollen! Ich war dort oft zu Gast und hab mich des Winters auch mal eingemietet.

Hat jemand direkten Kontakt zum Museum? Ich nur zu Yogi Sattler... aber er dürfte auch Ansprechpartner sein.
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Blattspitze
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Beitrag von Blattspitze »

Also, ich kenne Uli und Kai vom Museum, alte Studi-Kumpels.
Ich kann mich mal umhören. Ich glaube übrigens, dass die Hütte versichert war. Aber Geld wird vielleicht bald nur noch seinen Wert an sich haben, den bedruckten Papiers!
Marquardt
Bettina
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Museum Hitzacker

Beitrag von Bettina »

Hallöle,

ich rufe heute mal dort an - als Selbstständige kann ich es immer mal zwischendurch probieren, ohne dass ein Chef mich garstig beäugt (der garstige Chef bin ich selbst ;) ).

Es gibt einen Förderverein, der auch gerne Spenden nimmt. Ich versuche zu klären, wie man das am sinnvollsten organisieren kann, ohne dass der Förderverein für jeden Einzelnen eine Spendenbescheinigung ausstellen muss -> gleich wieder massig Arbeit hat. Vielleicht geht das im Rahmen einer Liste, wo Namen/Beträge aufgeführt sind. Überweisen und über die Spendenhöhe entscheiden sollte dann jeder selbst - im Zeitalter des Onlinebankings dürfte das ja kein Akt sein.

Ich denke, die Versicherung zahlt lediglich den Sachwert (Versicherungen und Banken sind n i c h t unsere Freunde! Vermutlich steckt ein nicht unerheblicher Teil des Wertes in haufenweise ehrenamtlicher Arbeit.

Was freiwillige Helfer betrifft, so werde ich auch das ansprechen. Wenn Hilfe gewünscht ist, hat die zuständige Person sicher nichts gegen eine Veröffentlichung der Kontaktdaten hier, und für einige Leute aus dem Großraum HH/Niedersachsen/Schleswig-Holstein wäre es eine nette Gelegenheit, sich außerhalb der Hauptveranstaltungssaison kennen zu lernen und an einem Projekt mitzuwirken.

Ich melde mich, sobald ich Näheres weiß.

Bettina
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Bullenwächter
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Beitrag von Bullenwächter »

Wenn Vorsatz und Mutwilligkeit vorliegen und dazu die Täter auch noch gefasst sind, leisten Versicherungen dann überhaupt Schadenersatz?

Ich bin mir hier nicht so gan sicher, ob die Versicherung den Schaden übernehmen wird. Auf jeden Fall wird das ganze nicht ihne juristische Spielereien ablaufen.
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