Hallstatt-D-Dame für das Naturhistorische Museum Nürnberg
Verfasst: 09.11.2008 22:23
Bereits Anfang der 1990er Jahre entstand im Zusammenhang mit einer Sonderausstellung "Schmuck der Kelten" die erste Version einer Vollrekonstruktion eines Befundes aus einem Grabhügelfeld "In der Beckerslohe", in der Nähe von Schnaittach, Mittelfranken. Die damalige Rekonstruktion ist auch durch Veranstaltungen, an denen sich die NHG beteiligt, gut bekannt, denn sie wird seitdem auch 'mobil', meist präsentiert durch Elisabeth D., eingesetzt.
Anläßlich der Neueröffnung des Abschnittes "Eisenzeit" (wohl Anfang 2009) wurde der Fund nochmals von mir komplett bearbeitet. Alle Metallfunde wurden erneut nachgefertigt, bei den Hals- und Armringen kamen die 1990er Formen nochmals zum Einsatz. Die Ausarbeitung erfolgte diesmal ausschließlich aus einer Hand, einem Zahntechnikermeister i.R. Der Gürtel wurde aufgearbeitet und neu verwendet. Die diversen Metallaccessoires am Kopftuch sind teils neu, teils überarbeitet. Völlig neu entwickelt wurden die Kopftuchnadeln (auf dem Foto noch durch vorläufige Exemplare nach dem Muster Magdalenenberg ersetzt), ein Bernsteinanhänger sowie Zierhohlkugeln, die ebenfalls typischerweise in Kopfhöhe gefunden werden. Der Befund stammt aus einer Altgrabung vom Anfang des letzten Jahrhunderts und ist deshalb nicht so exakt, wie man es sich als heutiger Rekonstrukteur wünscht. Die Vergleichsfunde, insbesondere Funde vom Magdalenenberg lassen jedoch hoch plausible Interpretionen zu. Durch die Neubearbeitung konnten einige Fundfragmente, die bislang ohne Zusammenhang blieben, eindeutig der Schmuckausstattung, auch in der technischen Verwendung, zugeordnet werden. Nicht zugeordnet konnte letztlich nur ein kleines Fragment eines schneckenförmig gebogenen Bronzedrahtes, der auch bei intensiver Suche in anderen Befunden ohne Vergleich blieb.
Die Kleidung besteht aus einer leineren Untertunika, einem Woll-Peplos mit sehr kleinem Überschlag und einem wollenen Kopftuch. Die Figur trägt lange Haare, diese reichten jedoch nicht, um die Nadeln etc sicher zu befestigen, wir haben uns deshalb für ein wollenes Haarband entschlossen, an dem mit den Nadeln das Tuch befestigt wird. Dies wurde in praktischen Trageversuchen erprobt und hat sich bewährt. Eine ausschließliche Fixierung durch das Gewicht des Schmuckes und durch Nadeln im Haar empfand die Trägerin als zu unsicher und fühlte sich zu einer zu starren Haltung genötigt. Die Grundidee des Haarbandes basiert auf einen Befund vom Magdalenenberg, bei dem mehr als ein Dutzend von Nadeln am Schädel gefunden wurden.
Das Schuhwerk sind einfache Schnabelschuhe nach dem Muster der allseits bekannten tönernen Leisten.
Dank für die Realisierung an Chris für Beratung und das Kopftuch, Sylvia für weitere Diskussion, an meine Frau Ingrid für die ganzen Näharbeiten und die Weberei und Herrn Weigel für die neuen Metallarbeiten.
H.
Anläßlich der Neueröffnung des Abschnittes "Eisenzeit" (wohl Anfang 2009) wurde der Fund nochmals von mir komplett bearbeitet. Alle Metallfunde wurden erneut nachgefertigt, bei den Hals- und Armringen kamen die 1990er Formen nochmals zum Einsatz. Die Ausarbeitung erfolgte diesmal ausschließlich aus einer Hand, einem Zahntechnikermeister i.R. Der Gürtel wurde aufgearbeitet und neu verwendet. Die diversen Metallaccessoires am Kopftuch sind teils neu, teils überarbeitet. Völlig neu entwickelt wurden die Kopftuchnadeln (auf dem Foto noch durch vorläufige Exemplare nach dem Muster Magdalenenberg ersetzt), ein Bernsteinanhänger sowie Zierhohlkugeln, die ebenfalls typischerweise in Kopfhöhe gefunden werden. Der Befund stammt aus einer Altgrabung vom Anfang des letzten Jahrhunderts und ist deshalb nicht so exakt, wie man es sich als heutiger Rekonstrukteur wünscht. Die Vergleichsfunde, insbesondere Funde vom Magdalenenberg lassen jedoch hoch plausible Interpretionen zu. Durch die Neubearbeitung konnten einige Fundfragmente, die bislang ohne Zusammenhang blieben, eindeutig der Schmuckausstattung, auch in der technischen Verwendung, zugeordnet werden. Nicht zugeordnet konnte letztlich nur ein kleines Fragment eines schneckenförmig gebogenen Bronzedrahtes, der auch bei intensiver Suche in anderen Befunden ohne Vergleich blieb.
Die Kleidung besteht aus einer leineren Untertunika, einem Woll-Peplos mit sehr kleinem Überschlag und einem wollenen Kopftuch. Die Figur trägt lange Haare, diese reichten jedoch nicht, um die Nadeln etc sicher zu befestigen, wir haben uns deshalb für ein wollenes Haarband entschlossen, an dem mit den Nadeln das Tuch befestigt wird. Dies wurde in praktischen Trageversuchen erprobt und hat sich bewährt. Eine ausschließliche Fixierung durch das Gewicht des Schmuckes und durch Nadeln im Haar empfand die Trägerin als zu unsicher und fühlte sich zu einer zu starren Haltung genötigt. Die Grundidee des Haarbandes basiert auf einen Befund vom Magdalenenberg, bei dem mehr als ein Dutzend von Nadeln am Schädel gefunden wurden.
Das Schuhwerk sind einfache Schnabelschuhe nach dem Muster der allseits bekannten tönernen Leisten.
Dank für die Realisierung an Chris für Beratung und das Kopftuch, Sylvia für weitere Diskussion, an meine Frau Ingrid für die ganzen Näharbeiten und die Weberei und Herrn Weigel für die neuen Metallarbeiten.
H.