Der Autor Heng Sophady war 2001 oder 2002 kurze Zeit am Federseemuseum, ein ausgesprochen netter. Er kam vorn durch die Glastür, sah den großen Einbaum, schwupps saß er mit einem untergeschlagenen Bein auf dem Heck und bugsierte die 12 m ohne irgendwo anzudotzen einmal im Kreis unter dem Museum herum, was bisher außer mir noch keiner geschafft hatte. Dann legte er an, strahlte in die Runde und meinte: "Wie zuhause!" Schön wieder von ihm zu hören!
Und hier noch ein Leckerbisen für Beilfans. Während wir in 2007 den Einbaum im Stuttgarter Landesmuseum bauten, kam eines Morgens ein älterer Herr, sah uns kurz bei der Arbeit mit unserem prähistorischen Geräten zu und stülpte sich dann sofort verbal über mich, als er den aufmerksamen Zuhörer in mir witterte. Nach anderthalb Stunden hatte er mir sein ganzes Leben erzählt, dass sich, als er ein junger Mann war, hauptsächlich in Südostasien der 1920er Jahre abspielte. Die Geschichten waren teilweise so irre, als hätten B. Traven, Heinz Helfgen und Jack London nach einer durchkifften Nacht beschlossen, gemeinsam ein Buch zu schreiben. Vom Wahrheitsgehalt nicht vollständig überzeugt, war ich dann insgeheim teilweise doch froh, endlich wieder weiterarbeiten zu können, nachdem er gegangen war, nicht ohne zu drohen, er käme morgen mit ein paar "seltenen Steingeräten" wieder, die er von seinen Reisen mitgebracht hatte.
Am nächsten Tag erschien er tatsächlich und brachte folgende Beilklinge mit, von der er gar nicht mehr genau wusste, woher sie war, vermutlich von Celebes.
Sie sei aus versteinertem Palmholz oder versteinerter Koralle angefertigt, das wusste er nicht mehr so genau.
Leider ging er dann abrupt, ohne sich zu verabschieden, als weitere Besucher hinzu kamen, so dass ich ihn nicht näher ausfragen bzw. seine Adresse notieren konnte.
Länge ca. 10 cm.
ULFR
*hat immer zumindest ein offenes Ohr*