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Steinprojektilspitzen

Verfasst: 14.04.2009 14:02
von Blattspitze
Auf dieser Seite
http://www.palethnologie.org/revue.php? ... 1&partie=1
gibt es mächtig viel aktuelle Forschung zu Steingeschoßspitzen mit Experimenten, ethnographischen Vergleichen, Schäftungsrekonstruktionen, etc. Leider ist alles bis auf den englischen Artikel über Magdalenien - Harpunen auf Französisch, bedauerlicherweise auch der Artikel über meine Lieblingsspitzen, die Hamburger Kerbspitzen.
Marquardt

Verfasst: 14.04.2009 20:01
von ulfr
Ja, schade das, anscheinend muss ich wohl doch noch Welsch lernen ...

Verfasst: 15.04.2009 09:41
von Trebron
Sehr interessant, obwohl ich nix lesen kann :oops:
Den Artikel hab ich mir mal ausgedruckt, die anderen werde ich mr gelegentlich genauer anschauen.
http://www.palethnologie.org/telecharge ... 1b6ce4391e

Trebron

Verfasst: 06.07.2010 15:29
von Lorenlyr
Ich will dafür jetzt nicht extra nen neuen Thread aufmachen.
Wie vielleicht jemand weiß, ist alles ab den Römern in der Zeitskala rückwärts absolut nicht mein Gebiet.
Ich hab jetzt für jemanden Pfeile nach Haithabu-Funden (1000 n. Chr. ca.) gemacht - allerdings mit Stein- und Knochenspitzen. Da stellte sich für mich jetzt die Frage, ob diese Spitzen an den Schaft früher gewickelt wurden. Ich hab dann einwenig rumgeschaut, aber die Bilder die ich gesehen habe, zeigten nichts von so einer Wicklung, ich bilde mir aber ein, dass es so war. Wie schon gesagt, ist nicht mein Gebiet...
Könnt ihr mir da weiterhelfen?

Um solche Spitzen gehts: http://pheilsniczer.net/Files/Praeh/IMGP2464.jpg

Verfasst: 06.07.2010 17:19
von Hans T.
Ich bin jetzt verwirrt, was heisst Haithabu-Funde mit steineren Pfeilspitzen? Gibts sowas?

Wenns dir um Steinspitzen grundsätzlich geht: Gibts mit und ohne Wicklung. Such dir was aus.

H

Verfasst: 06.07.2010 18:07
von Lorenlyr
Nein, meines Wissens nach hats sowas nicht gegeben. Derjenige der die Pfeile bekommt, wollte einen Pfeilaufbau nach Haithabu-Fund, allerdings mit Stein-/Knochenspitzen. Da ich gerade beim Fixieren dieser Spitzen bin hab ich mich gefragt wie das früher wohl so war.

Verfasst: 06.07.2010 20:04
von Hans T.
Die Wicklung verhindert "lediglich", dass die Pfeilspitze beim Auftreffen nicht in den Pfeil getrieben wird und diesen spaltet, sondern schön da bleibt, wo sie ist. Die Frage ist also, was dein Haithabu-Freund mit den Pfeilen will. Will er sie schiessen, würde ich sie wickeln. Wenn nicht, kann man es unter Berufung auf ganz bekannte Beispiele ( Ötzi....) auch bleiben lassen.

Was ist ein Pfeil mit Haithabu-Aufbau? Was zeichnet ihn denn aus? Spezielle Nock?

H

Verfasst: 06.07.2010 21:34
von Lorenlyr
Ja, hab ich mir gedacht zwecks der Wicklung.
Bei den Haithabu-Dinger hat man Birke verwendet, Barreled-Form (also in der Mitte stärker, verjüngt sich dann zur Nocke/Spitze), Birkenpechüberzug im Federnbereich, Gänsefedern und Becher/Kelchnock. Nur bei den Spitzen haben sie meistens Dorngeschossspitzen aus Eisen verwendet und keinen Feuerstein/Knochen, sieht so aus: http://pheilsniczer.net/page/Haithabu_G ... gabe_Pfeil
Schaut im Endeffekt nicht viel anders aus als die älteren Exemplare mit den Ausnahmen Schaft- und Spitzenmaterial.

Verfasst: 07.07.2010 10:28
von Thomas Trauner
Kleine Anmerkung: Ötzis´ zwei Pfeilspitzen war m.E. auch gewickelt, sieht man nur nicht, weil Pech darüber klebt.

Pfeilspitzen ohne Tüllenschäftung sollten m.E. immer gewickelt sein.
Es gibt m.E. eigentlich nichts in der Vorgeschichte, dass technisch so zeitunempfindlich ist wie Pfeilspitzen und Pfeile.
(Von der groben Einteilung Stein/Bronze/Eisen mal abgesehen. Stein, Knochen und Horn finden sich durchgängig. Ebenso ist die Form der Spitzen sehr durchgängig.)

Wie immer: Es hilft nur die genaue Orientierung am konkreten Fund.
Wobei die Kombination frühes Mittelalter/Steinzeit schon ein bisschen gewagt ist, von der Methode her.

Thomas

Verfasst: 09.10.2010 12:38
von rolfpeter1
ulfr hat geschrieben:Ja, schade das, anscheinend muss ich wohl doch noch Welsch lernen ...
Das ganze Buch kann man sich auch in englischer Sprache runterladen:
http://www.palethnologie.org/telecharge ... e_en_1.pdf

HG
RP

Verfasst: 09.10.2010 21:41
von FlintMetz
Ja sehr schön - das is mal ein geiler Schinken!!! Und auf Englisch kann ich auch mehr damit anfangen, wie nur Bildchen ankucken :D
Gut, dass das erst 2006 rausgekommen ist. Das Ganze hat einiges von meiner Magisterarbeit (besonders die Sachen mit den Impact-Schäden), aber mit dem Erscheinungsjahr kann zum Glück niemand behaupten, dass ich abgeschrieben hätte :wink:

Danke für den tollen Link und schöne Grüße...

Robert