2000 Jahre Varusschlacht
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris, ulfr
2000 Jahre Varusschlacht
http://www.kalkriese-varusschlacht.de/p ... tent_id=91
wir waren da - als Besucher...
Mehr, wenn ich meine gemischten Gefühle genug sortiert habe für einen sinnvollen Eintrag
wir waren da - als Besucher...
Mehr, wenn ich meine gemischten Gefühle genug sortiert habe für einen sinnvollen Eintrag
Me transmitte sursum, Caledoni!
- Turms Kreutzfeldt
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Kurze Anmerkung: Die Fotos, die auf der von Chris geposteten Seite eingebaut sind sammen aus 2007.
Mein Eindruck von Kalkriese war sehr gemischt. Wir waren am Samstag dort.
POSITIV:
Die Sonderausstellung und die neue Dauerausstellung sind wirklich sehenswert, wobei die Sonderausstellung wirklich tolle Funde aufzuwarten hat: Vitrinen vollgeknallt mit Funden aus Illerup, dem Barbarenschatz von Neu Portz, dem Königsgrab von Musov mit dem tollen Kessel, viele Elbgermanische Grabfunde, Rekos des Childerich-Schatzes und vielem mehr. Die neue Dauerausstellung ist nicht mehr ganz so depressiv gestaltet und endlich kann man auch die Vitrinenbeschriftungen lesen. Die Funde sind überwiegend schön präsentiert, auch wenn sie in einigen Vitrienen zu weit weg liegen um sie als normalsichtiger gut erkennen zu können. Leute mit Sehschwächen haben hier echte Probleme.
Die Darsteller haben sich nicht erkennbar entmutigen lassen durch die Schwierigkeiten im Vorfelde.
NEGATIV:
Die ganze Veranstaltung war ein Rummel oder Jahrmarkt, die kommerziell voll ausgeschlachtet wurde, von den normalen Eintrittspreisen mal abgesehen. Im Vorfeld hieß es gewandete Besucher werden abgewiesen - Tatsache war, dass jede Menge Larpies, Wikinger oder Gromis, Kelten-Schotten und Leut in gar merkwyrdig Gewandung herumliefen. Selbst auf dem Schlachtfeld liefen gewandete Orga-Leute herum (Wolltunika, Caligae und einen wikingerzeitlichen Sax in einer über dem Hintern getragenen Scheide).
Im Vorfelde gab es im Vorbereitungs-Forum unzählige Diskussionen über Qualitätskriterien, Kitguides, Ausrüstungs- und Kleidungsdetails, die unbedingt von den Teilnehmenden Germanengruppen befolgt werden sollten. Leider hat das Museum augenscheinlich auch Gruppen eingeladen, die diese Qualitätskriterien schon im Vorfelde erkennbar nicht erfüllten und, von deren Teilnahme, aus Qualitätsgründen, dem Museum dringend abgeraten wurde. Trotzdem sah man viele vermeidbare Fehler: Gestrickte Wollsocken in den Sandalen der Römer, Perlenketten bei Männern, IKEA-Wolledecken oder schlimmeres, offene Getränkekisten in den Lagern, Römer mit als Handtaschen getragenen Kuriertaschen (oder wie die dinger heißen, die eigentlich an dem Tagegestell hängen sollten), zu viele Metallene Kochtöpfe etc...
Die Moderation der Wallaktion war scheinbar nur auf der Besuchertribüne zu verstehen, wir standen ca. 50 m neben der Tribüne und verstanden, trotz zu uns ausgerichteter Lautsprecher nicht ein Wort. Ohne Moderation war die Wallaktion für das Publikum unverständlich. Vor den Stehplätzen wurden Pressefotografen postiert und versperrten den Besuchern die Sicht, die Presse hätte man besser vor der Besuchertribüne plaziert, da diese alle erhöht saßen.
Der Fernsehsender KI-KA (Kinderkanal) schickte während der Wallaktion einen Typen in einem rosa Plüschhasen-Kostüm mit Super-Soaker auf die Spielfläche, was von vielen Besuchern sehr negativ aufenommen wurde. Zum Glück wurde dieses unselige Spektakel von den Germanendarstellern schnell beendet und dieses Ding unsanft hinter den Wall verfrachtet.
Ob diese Aktion mit dem Museum abgesprochen war oder vom Museum genehmigt wurde kann ich leider nicht sagen.
Dr Markus Junkelmann hielt seine Vorträge in einem Vortragsraum mit Platz für gerade einmal 40 Besucher
Aufgrund der reibungsvollen Vorbereitung der Veranstaltung sind viel Enthusiasmus, Kreativität, Elan und Einsatzwillen der Darsteller auf der Strecke geblieben. Es ist nur ein Bruchteil von dem übrig geblieben, was im Vorfelde angeregt und vorgeschlagen wurde.
Die Veranstaltung an Samstag schon an der Obergrenze bzw. darüber was den Besucheransturm anging. Mehr wäre absolut nicht mehr vernünftig handlebar. Mich würde interessieren, wie es am Sonntag war.
Für mich hat sich die Fahrt, in einer netten Gruppe, aber trotzdem gelohnt, ich habe sehr viele nette Leute getroffen, ich fand besonders die Sonderausstellung uneingeschränkt sehenswert und hab eine schönen Sonnenbrand im Gesicht nachbehalten.
Mein Eindruck von Kalkriese war sehr gemischt. Wir waren am Samstag dort.
POSITIV:
Die Sonderausstellung und die neue Dauerausstellung sind wirklich sehenswert, wobei die Sonderausstellung wirklich tolle Funde aufzuwarten hat: Vitrinen vollgeknallt mit Funden aus Illerup, dem Barbarenschatz von Neu Portz, dem Königsgrab von Musov mit dem tollen Kessel, viele Elbgermanische Grabfunde, Rekos des Childerich-Schatzes und vielem mehr. Die neue Dauerausstellung ist nicht mehr ganz so depressiv gestaltet und endlich kann man auch die Vitrinenbeschriftungen lesen. Die Funde sind überwiegend schön präsentiert, auch wenn sie in einigen Vitrienen zu weit weg liegen um sie als normalsichtiger gut erkennen zu können. Leute mit Sehschwächen haben hier echte Probleme.
Die Darsteller haben sich nicht erkennbar entmutigen lassen durch die Schwierigkeiten im Vorfelde.
NEGATIV:
Die ganze Veranstaltung war ein Rummel oder Jahrmarkt, die kommerziell voll ausgeschlachtet wurde, von den normalen Eintrittspreisen mal abgesehen. Im Vorfeld hieß es gewandete Besucher werden abgewiesen - Tatsache war, dass jede Menge Larpies, Wikinger oder Gromis, Kelten-Schotten und Leut in gar merkwyrdig Gewandung herumliefen. Selbst auf dem Schlachtfeld liefen gewandete Orga-Leute herum (Wolltunika, Caligae und einen wikingerzeitlichen Sax in einer über dem Hintern getragenen Scheide).
Im Vorfelde gab es im Vorbereitungs-Forum unzählige Diskussionen über Qualitätskriterien, Kitguides, Ausrüstungs- und Kleidungsdetails, die unbedingt von den Teilnehmenden Germanengruppen befolgt werden sollten. Leider hat das Museum augenscheinlich auch Gruppen eingeladen, die diese Qualitätskriterien schon im Vorfelde erkennbar nicht erfüllten und, von deren Teilnahme, aus Qualitätsgründen, dem Museum dringend abgeraten wurde. Trotzdem sah man viele vermeidbare Fehler: Gestrickte Wollsocken in den Sandalen der Römer, Perlenketten bei Männern, IKEA-Wolledecken oder schlimmeres, offene Getränkekisten in den Lagern, Römer mit als Handtaschen getragenen Kuriertaschen (oder wie die dinger heißen, die eigentlich an dem Tagegestell hängen sollten), zu viele Metallene Kochtöpfe etc...
Die Moderation der Wallaktion war scheinbar nur auf der Besuchertribüne zu verstehen, wir standen ca. 50 m neben der Tribüne und verstanden, trotz zu uns ausgerichteter Lautsprecher nicht ein Wort. Ohne Moderation war die Wallaktion für das Publikum unverständlich. Vor den Stehplätzen wurden Pressefotografen postiert und versperrten den Besuchern die Sicht, die Presse hätte man besser vor der Besuchertribüne plaziert, da diese alle erhöht saßen.
Der Fernsehsender KI-KA (Kinderkanal) schickte während der Wallaktion einen Typen in einem rosa Plüschhasen-Kostüm mit Super-Soaker auf die Spielfläche, was von vielen Besuchern sehr negativ aufenommen wurde. Zum Glück wurde dieses unselige Spektakel von den Germanendarstellern schnell beendet und dieses Ding unsanft hinter den Wall verfrachtet.
Ob diese Aktion mit dem Museum abgesprochen war oder vom Museum genehmigt wurde kann ich leider nicht sagen.
Dr Markus Junkelmann hielt seine Vorträge in einem Vortragsraum mit Platz für gerade einmal 40 Besucher
Aufgrund der reibungsvollen Vorbereitung der Veranstaltung sind viel Enthusiasmus, Kreativität, Elan und Einsatzwillen der Darsteller auf der Strecke geblieben. Es ist nur ein Bruchteil von dem übrig geblieben, was im Vorfelde angeregt und vorgeschlagen wurde.
Die Veranstaltung an Samstag schon an der Obergrenze bzw. darüber was den Besucheransturm anging. Mehr wäre absolut nicht mehr vernünftig handlebar. Mich würde interessieren, wie es am Sonntag war.
Für mich hat sich die Fahrt, in einer netten Gruppe, aber trotzdem gelohnt, ich habe sehr viele nette Leute getroffen, ich fand besonders die Sonderausstellung uneingeschränkt sehenswert und hab eine schönen Sonnenbrand im Gesicht nachbehalten.
The day may be near when we must kill to conserve.
"Dekmalschützer" Giles Cato in der MIDSOMER-MURDERS-Episode The House in the Woods
"Dekmalschützer" Giles Cato in der MIDSOMER-MURDERS-Episode The House in the Woods
- Turms Kreutzfeldt
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Ein rosa Plüschrömer wäre vielleicht passender gewesen, den hätten die Germanen zu Poden werfen können....
wegduck, Turms
wegduck, Turms
Ich bin der Schleuderer, der stets aufschreit und das mit Recht, denn alles was nicht schleudert, ist wert das es auch untergeht, so ist denn alles, was ihr Schleudern nennt, mein eigentliches Element...
nach Hildegunst von Mythenmetz, Erinnerungen
nach Hildegunst von Mythenmetz, Erinnerungen
Eine weitere Stimme, von einem teilnehmenden Freund:
Heimgekehrt von 'Depeekadorf' [...] Nur eine Handvoll waren völlig korrekt ausgestattet und alles zusammen gab es um 50 der 200+ Legionäre die richtige Rüstungen hätten furs 1e Jahrhundert. Sonst sehr viel schlecht orientierte Sebstbau oder Depeeka Sachen. Dennoch war es mal gut dabei zu sein.
Viele Grüße,
Martin
Martin
Gromi = Grobmittelalter
Das http://www.landsknechtsrotte.de/portal/ ... n.html#top erspart wohl weitere Erklärungen dazu.
Das http://www.landsknechtsrotte.de/portal/ ... n.html#top erspart wohl weitere Erklärungen dazu.
Update: der rosa Plüschhase war wohl nicht vom KiKa, sondern von denen hier: www.pink-rabbit.org
ich war auch als tagesbesucher da (eben der berühmte blick über den tellerrand), habe aber nicht wirklich viel ahnung von ausstattung der zeit.
ich habe für mich allerdings einige absolute offentsichtliche no-gos feststellen müssen, z.b. plastikplanen auf zelten.
ich kann das verstehen wenns den ganzen tag durchregnet und das zelt aus leder ist und es absehbar ist das es nicht abtrocknet bis zum abbau; aber selbst da würde ich das nicht machen: stört einfach das bild.
absolut unverständlich ist das ganze aber für mich, wenn es hier um ein baumwollzelt geht und am himmel keine wolke am himmel ist und es so warm ist das man getrost von T-Shirt-Wetter sprechen kann. Das geht echt absolut nicht.
ebenso sind rosa croccs (diese plaste-sandalen) bei darstellern für mich unverständlich. wenn meine schuhe durchgeweicht sind ziehe ich lieber gar keine an als bewusst etwas falsch zu machen.
das allerschlimmste (neben diesem rosa hasen) war allerdings das verhalten der presse während der schlacht.da wurden kinder nach hinten geschickt damit die presse genug platz zum arbeiten hat. um wen/was geht es eigentlich bei so einer veranstaltung ? nur um publicity oder um den zahlenden gast?
ich habe für mich allerdings einige absolute offentsichtliche no-gos feststellen müssen, z.b. plastikplanen auf zelten.
ich kann das verstehen wenns den ganzen tag durchregnet und das zelt aus leder ist und es absehbar ist das es nicht abtrocknet bis zum abbau; aber selbst da würde ich das nicht machen: stört einfach das bild.
absolut unverständlich ist das ganze aber für mich, wenn es hier um ein baumwollzelt geht und am himmel keine wolke am himmel ist und es so warm ist das man getrost von T-Shirt-Wetter sprechen kann. Das geht echt absolut nicht.
ebenso sind rosa croccs (diese plaste-sandalen) bei darstellern für mich unverständlich. wenn meine schuhe durchgeweicht sind ziehe ich lieber gar keine an als bewusst etwas falsch zu machen.
das allerschlimmste (neben diesem rosa hasen) war allerdings das verhalten der presse während der schlacht.da wurden kinder nach hinten geschickt damit die presse genug platz zum arbeiten hat. um wen/was geht es eigentlich bei so einer veranstaltung ? nur um publicity oder um den zahlenden gast?
Hätte ich mir auch nicht so recht vorstellen können, denn ich habe den KiKa, als ich für die gearbeitet habe, als ziemlich seriös kennengelernt ....Claudia hat geschrieben:Update: der rosa Plüschhase war wohl nicht vom KiKa, sondern von denen hier: www.pink-rabbit.org
Plastikplanen haben Steve und ich in Dorstadt auch verwendet, denn leider habe ich noch kein Zelt, für ein authistisches Renjäger-Lederzelt reichen die Finanzen nicht aus. Und ehrlich gesagt stören mich solche modernen Accessoires nicht besonders - wenn die Qualität der Vermittlungsarbeit stimmt und die Darsteller Ahnung davon haben, was sie nun eigentlich sein wollen, im Gegenteil - ein ganz bewußtes Brechen des erzeugten Bildes der Vergangenheit verhindert ganz gut ein allzu unreflektiertes romantisches Verklären der Historie.
Der rosa Hase stand mit dem Kika-Mitarbeiter in sehr engen Kontakt .....
Ich fand es sehr ärgerlich, daß von der Moderation auch in relativer Nähe zur Tribüne nichts zu hören war.
Unerfreulich war die mangelde Beschilderung und die schlechte bis fehlende Ankündigung der Programmpunkte.
Mich persönlich hat z.B. geärgert, daß ich bei 3 Mitarbeitern fragen mußte bevor ich die Sonderausstellung überhaupt gefunden habe.
Strohballensitzrunden, ein Alex-Zelt, Plastik-Planen auf Billig-Baumwollzelten bei gutem Wetter, ausgestorbene "Lager" und irgendwelche Präsentationen waren auch zu sehen.
Es war schön den einen oder anderen zu treffen, in Ruhe die Reaktionen des Publikum zu beobachten etc.
Ich muß sagen, daß es sehr angenehm ist Veranstaltungen "von der anderen Seite" - als zahlender Gast - zu sehen.
Ich fand es sehr ärgerlich, daß von der Moderation auch in relativer Nähe zur Tribüne nichts zu hören war.
Unerfreulich war die mangelde Beschilderung und die schlechte bis fehlende Ankündigung der Programmpunkte.
Mich persönlich hat z.B. geärgert, daß ich bei 3 Mitarbeitern fragen mußte bevor ich die Sonderausstellung überhaupt gefunden habe.
Strohballensitzrunden, ein Alex-Zelt, Plastik-Planen auf Billig-Baumwollzelten bei gutem Wetter, ausgestorbene "Lager" und irgendwelche Präsentationen waren auch zu sehen.
Es war schön den einen oder anderen zu treffen, in Ruhe die Reaktionen des Publikum zu beobachten etc.
Ich muß sagen, daß es sehr angenehm ist Veranstaltungen "von der anderen Seite" - als zahlender Gast - zu sehen.
ulfr hat geschrieben:Claudia hat geschrieben:Update: der rosa Plüschhase war wohl nicht vom KiKa, sondern von denen hier: www.pink-rabbit.org
vielleicht hat der kameramann auch einfach ein kika-tshirt angehabt um seriöser zu wirken .. die naturfreunde berlin hätte man wohlkaum in die pressezone gelassen.S. Crumbach hat geschrieben: Der rosa Hase stand mit dem Kika-Mitarbeiter in sehr engen Kontakt .....