Archaeoforum.de

Ich war am WE mal wieder auf einem "GroMiMA-Markt" in Hockenheim !

Speziell an den Ständen mit angeschlossener Schmiede werden die sogenannten Striker zum Feuerschlagen angeboten.

Ab wann sind die eigentlich in Fundgut belegt ?

Hierzu auch:
http://forum.outdoorseiten.net/showthread.php?t=17013

Pyrit/ Markasit: ist das irgendwo im Fundgut belegt, für welche Zeit ?

Gruß

Morgen Trebron,

kenne den Artikel hier:

Weiner, J. u. Floss, H. 2005: Eine Schwefelkiesknolle aus dem Aurignacien vom Vogelherd, Baden-Württemberg ? Zu den Anfängen der Feuererzeugung im europäischen Paläolithikum. Archäologische Informationen 21,1, 1-20.

Müsste ihn aber erstmal lesen um dir eine genaue Datierung nennen zu können.

Grüßle, Markus

Das wäre nett Markus, es ist mir im Rahmen meines Steinzeitprojektes schon wichtig, nichts zu verwenden, was nicht einigermaßen belegt ist.

Gruß

Norbert

Die Pyritknolle aus dem Vogelherd ist etwa 35.000 Jahre alt (mittleres Aurignacien). Es gibt sogar welche aus dem europäischen Mousterien, deren Nutzung zum Feuermachen aber nicht eindeutig gesichert ist.

Magdalenien: Trou de Chaleux (B)

Neolithikum: Feldmeilen-Vorderfeld, Zürich-Wollishofen, Robenhausen, Lattrigen, Trichtermoss (alle CH), Rudstone (GB), Ostorf (D) und viele weitere

Nieszery, N. 1992: Bandkeramische Feuerzeuge. ArchKorrbl 22, 359-376
Perlés, C. 1977: Prehistoire du feu

Pyrit/Markasit ist also ausreichend belegt, kannst ruhig nehmen.

Danke Ulfr !

Weis jemand was wegen der Striker, Feuerschlagstahl ?

Trebron

Aus der Merowingerzeit kenn ich die Belege. Die sind dort eindeutig belegt. Ist allerdings ein bisschen weit weg! Ansonsten würde ich einfach mal intuitiv mit Beginn der Eisenzeit behaupten.
Zum anderweitigen Feuer machen kann ich folgendes Buch empfehlen:
http://www.dick.biz/dick/product/713137/detail.jsf

Grüße
Blaubär

... oder:

Goudsblom, J. 1995: Feuer und Zivilisation. Suhrkamp

Danke Blaubär,

Über Feuermachen ohne Streichholz habe ich im Netz schon viel gefunden, abgespeichert, ausgedruckt! Da kann in dem Buch kaum mehr drinstehen. Ich habe das Buch auch schon lange auf meiner "Geburtstagswunschliste" stehen, um es mir selbst zu kaufen ist es mir, ehrlich gesagt, zu teuer.

Gruß

Trebron

Wir haben für das Urgeschichtliche Museum in Blaubeuren eine Sonderausstellung gemacht:
Brandheiß - das gefährliche Spiel mit dem Feuer
Am Sonntag den 21. Juni ist Eröffnung.
es gibt natürlich auch einen Katalog zur Ausstellung.
Bei unseren Recherchen ist ein Feuerschläger von der Heuneburg als wohl eines der Ältesten Stücke aufgetaucht.


Werd die Ausstellung an anderer Stelle noch vorstellen
LG Patrick

Also was an dem Buch sehr interessant ist, das der Autor zig verschiedene Hölzer miteinander kombiniert hat, um die "ideale" Kombination von Hölzern beim Feuerbohren zu finden. Das macht das Buch eigentlich sehr spannend.

Grüße
Blaubär

Ich möchte dieses Thema hier gleich nutzen, um meine Frage loszuwerden bzw. etwas konkreter zu fragen:

Wie sieht es eigentlich mit Lt A-Feuererzeugung aus? Ich habe bislang bei meinen Recherchen noch nicht allzu konkretes herausgefunden. Kennt jemand frühlatènezeitliche Feuerschläger oder muss ich mit den Kids auf dem Glauberg in Zukunft Feuer bohren (was vielleicht ja gar nicht die schlechteste Idee ist. Ich erinnere mich, in der Mannheimer Ausstellung zur Seidenstraße einen Feuerbohrer gesehen zu haben - klar, weit weg vom keltischen Kerngebiet und an die Datierung kann ich mich auch nicht mehr erinnern, aber zumindest lag hier einmal ein archäologischer Beleg vor).

Gruß
Thomas

Ich verweise mal auf den schon bestehenden Thread hier:

http://www.archaeoforum.de/viewtopic.ph ... =feuerzeug

Das von mir zitierte "Feuerzeug" müsste HEK II A datieren und damit für Lt A in Frage kommen. Ich habe die Publikation jetzt nicht zur Hand, aber es ist die Dissertation von Cordie-Hackenberg (heute nur noch Cordie) zum eisenzeitlichen Gräberfeld von Bescheid.

Patrick