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Bandkeramik

Verfasst: 16.07.2009 08:54
von KHC
Kann mir Jemand sagen die wie die Bandkeramik gebrannt worden ist. Wurden hier schon Öfen benutzt?.

Gruß

K-H

Verfasst: 16.07.2009 09:11
von Lojoer
Hallo K-H,
im Neolithikum wurde der Feldbrand angewandt. Dies geschied in Gruben in der die Keramik mit brennenten Holzscheiden und anderem brennbaren Material angefeuert wird. Herrscht eine ausreichende Hitze wurde die Grube mit Grassoden, Erde abgedeckt und reduktiv weiter gebrannt.
Die Temperatur ist zwar nicht so hoch wie in Öfen, aber ausreichend um die Gefäße widerstandsfähig zu machen. Die von mir durchgeführten Versuchen brachten ein recht gutes Resultat.
Sie auch die anderen Versuche hier im Forum
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=2211
Gruß Jörg

Verfasst: 16.07.2009 09:19
von ulfr
Meines Wissens werden regelrechte Töpferöfen erst seit der UK benutzt. Es gibt einen Befund eines Ofens aus Büdelsdorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde, der evtl. als Brennofen benutzt wurde. Entsprechende Versuche dazu sind publiziert in

Experimentelle Archäologie in Deutschland. Archäologische Mitteilungen in Nordwestdeutschland, Beiheft 4, Oldenburg 1990, 307 ff.

Blattspitze müsste dazu mehr wissen.

Bandkeramische Keramik dürfte im offenen Feldbrand hergestellt worden sein.

Verfasst: 16.07.2009 09:23
von KHC
Hab ich mir gedacht, danke für die Info.

Gruß

K-H

Verfasst: 16.07.2009 09:28
von Thomas Trauner
Das wäre auch meine Informationslage. Der häufig sehr unregelmäßig und vielfarbig gebrannte Scherben lassen diesen Schluß zu.

Mir fallen auch nur UK-zeitliche Öfen ein....

Wobei - sooo toll sind die Siedlungsgrabungserkenntnisse im Neolithikum nicht.
Auch bei der LBK fehlt sehr sehr häufig der eigentliche Laufhorizont. "Keramikbrandgruben" fehlen nämlich eigentlich auch....

Ein Keramikofen muss sich im Befundbild ja nicht wirklich von Backöfen unterscheiden. Er muss nicht unbedingt in den Boden eingetieft werden.
Wie auch immer, ein zwingender Beleg für Töpferöfen liegt im N. nicht vor, so weit mir bekannt.

Thomas

PS: Jens Lüning beschreibt in seinem Buch "Die Bandkeramiker" (Buchhandel, preisgünstig) sein Vorgehen recht gut.
Er erreicht sehr schöne, schwarze Oberflächen, bei denen die Inkrustierung der Linienbänder sehr gut zur Wirkung kommt.

Verfasst: 16.07.2009 09:57
von Joze
Ja - richtig! Feldbrand/Grubenbrand und den habe ich auch schon erfolgreich gemacht: Tonuntersetzer für Tontopfe. Das sind kreisformige spulartige Dinge aus Ton, die stellt man auf den Gluht und auf den stellt man Topf zum kochen (also - die beschützen Tontopfe damit die nicht direkt in Kontakt mit den gluht kommen). Funde sind aus Novo Mesto Museum bekannt.

Joze

Verfasst: 17.07.2009 21:45
von LS
Es gibt zwar seit der Bandkeramik Öfen, allerdings nirgends einen eindeutigen Hinweis auf Töpferöfen. Da es in China bereits im 5. Jt. Töpferöfen gibt, könnte man sich hier aber auch in Zukunft noch die eine oder andere Überraschung vorstellen.
Kurze Übersicht siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Keramik#Vo ... erbreitung

Gruß Leif