Römische Pinsel?
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Römische Pinsel?
Wie römische Farben hergestellt wurden bzw. woraus sie bestanden, hab ich jetzt herausgefunden , dazu gibt es eine kleine Publikation über das Grab eines römischen Malers aus Nida-Heddernheim (gleich um die Ecke ), was ich aber nicht finden konnte, sind Informationen über die Malutensilien. Weiß jemand, ob es Erkenntnisse/Funde zu römischen Pinseln gibt? Wie sahen sie aus, wie wurden sie hergestellt. Für Antworten dankbar:
ULFR
ULFR
Pinsel
Hi Ulfr, was ich so schnell finden konnte:
Lulu Welther:
Die Geschichte und die Herstellung des abendländischen Künstlerpinsels
1991. 104 S. 67 Abb.
Der Pinsel begleitet die kulturelle Entwicklung des Menschen von Anbeginn an. Neben der Farbe und dem Bildträger ist er das wichtigste Utensil des Malers und nicht zuletzt, auch der Restauratoren.
Diese Arbeit gliedert sich in drei Teile:
Die Begriffserklärung und der geschichtliche Überblick
Die Materialkunde unter historischen und heutigen Gesichtspunkten
Die Geschichte der Pinselherstellung und des Pinselmacherhandwerks bis heute, mit einer Übersicht über die einzelnen Pinsel
Gibts bei www.siegl.de unter Schnäppchen.
Ich kenne das Buch selbst (noch) nicht, aber vielleicht findest Du auch was über die Römer.
Viele herzliche GRüße, Sina
Lulu Welther:
Die Geschichte und die Herstellung des abendländischen Künstlerpinsels
1991. 104 S. 67 Abb.
Der Pinsel begleitet die kulturelle Entwicklung des Menschen von Anbeginn an. Neben der Farbe und dem Bildträger ist er das wichtigste Utensil des Malers und nicht zuletzt, auch der Restauratoren.
Diese Arbeit gliedert sich in drei Teile:
Die Begriffserklärung und der geschichtliche Überblick
Die Materialkunde unter historischen und heutigen Gesichtspunkten
Die Geschichte der Pinselherstellung und des Pinselmacherhandwerks bis heute, mit einer Übersicht über die einzelnen Pinsel
Gibts bei www.siegl.de unter Schnäppchen.
Ich kenne das Buch selbst (noch) nicht, aber vielleicht findest Du auch was über die Römer.
Viele herzliche GRüße, Sina
Hi Ulfr,
ein paar Hinweise für weitere Recherchen:
Aus Knoepfli / Emminger ?Wandmalerei bis zum Ende des Mittelalters? (in Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken 2, S. 75
?Sicherheit gewinnen wir erst für die römische Zeit, in welcher die ?penicillo pingentes?, die mit dem Pinsel Malenden, von den ?encauste pingentes?, den (auch!) mit dem Spachtel arbeitenden Wachsmalern, unterschieden werden. Plinius widmet in Buch XXXV den Meistern ?qui penicillo pinxerint? die § § 60-120, ihnen, den ?celebres in penicillo?. Die Handschrift von Wandmalern belegt den Gebrauch von Haarpinseln ebenso wie entsprechende Funde. Nur kann man natürlich nicht wissen, ob sich der ehemalige Besitzer des Pinseletuis, das 1898 beim belgischen Herne-St-Hubert in einem etwa um 300 n. Chr. ausgehobenen Grabe gefunden wurde, auch als Wandmaler betätigt hatte?.
Zitat aus: http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rbe ... der_Antike :
?Am besten informiert ist die heutige Forschung jedoch über die Verwendung der Pigmente in römischer Zeit. Das Wissen stützt sich hauptsächlich auf die Ausgrabungen in Pompeji, welche ein sehr reiches Fundmaterial lieferten, da u.a. Läden von Farbhändlern nachgewiesen wurden.
Ferner war die Entdeckung einer römischen Villa auf einem Feld bei St. Médard des Prés in Frankreich ein wegweisender Fund. Etwa 80 m von dem Gebäude entfernt lag das Grab einer Frau, der Grabbeigaben wie Malerwerkzeuge, Mörser, Reibstein, Löffel, Pinsel, ferner etwa 80 Glasfläschchen mit Pigmenten und Bindemitteln beigegeben wurden.
1988 wurde ein Grab bei Herne ? St. Hubert in Belgien aufgedeckt, in dem sich über 100 Farbwürfel und Malerwerkzeug befanden.
Mehr Einzelheiten zu dem Grab von Herne ? St. Hubert gibt?s hier:
http://www.archive.org/stream/mitteilun ... t_djvu.txt
ROMISCHE MALERFARBEN.
Mikroskopische Untersuchung der Farben und Farbstoffe eines römischen Malers aus dem 4. Jahrhundert n. Chr.
(Mit Tafel XIV).
Von E. RAEHLMANN.
Die folgenden Untersuchungen beziehen sich auf ein Farbenmaterial, welches in Herne St. Hubert in Belgien (Provinz Limburg) in einem römischen Tumulus des 4. Jahrhunderts n. Chr. gefunden wurde. Die Fundstelle ist in der Nähe des von Julius Caesar angelegten Castells Aduatuca, des heutigen Tongres. Neben den Farben fanden sich Beigaben : Schüsseln, Krüge, Lampen, Waffen, Phalerae. Die Beisetzung stammt nach den gefundenen Münzen aus der Zeit Constantins. ? Es fanden sich 1)
100 kleine würfelförmige Farbenstücke von etwa 1 cm Durchmesser, in einem verwitterten Holzkasten, in dem sie durch Leisten voneinander getrennt lagen (vgl. S. 222, Abb. 1); sie ließen sich wie Butter schneiden ? 2) etwa 20 kleine Tiegel aus Bronze, etwa 5^ ^ cm hoch und 3 cm breit,
noch mit Farbe gefüllt (vgl. Abb. 2). ? Ferner ein Bronzekästchen mit Pinseln. Von letzteren waren die Stiele, größtenteils versteinert, noch vorhanden und an ihnen die Stellen zu erkennen, wo die Haare gesessen hatten. ? Die genauere Beschreibung des Fundes verdanken wir dem um die Erforschung belgischer Altertumsgeschichte hochverdienten Fr. Huybrigts, von welchem ich einen Teil der Farben zur Untersuchung erhielt.
usw.
Viele Grüße
Fridolin
Nachschlag:
Die ägyptischen Pinsel passen nicht in den gewünschten zeitlichen Rahmen, aber interessant sind sie allemal ...
http://www.metmuseum.org/toah/hd/twah/ho_47.123.htm
"The sketches were drawn with brushes, similar to those that were used by scribes. They were made from fine reeds that were trimmed at one end to an angle and chewed or split to fray the fibers. For the actual application of paint, thicker brushes were made from fibrous wood such as palm ribs, or from bundles of twigs tied together that were than beaten at one end to separate the fibers and make a course brush"
http://www.touregypt.net/featurestories/artoverview.htm
ein paar Hinweise für weitere Recherchen:
Aus Knoepfli / Emminger ?Wandmalerei bis zum Ende des Mittelalters? (in Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken 2, S. 75
?Sicherheit gewinnen wir erst für die römische Zeit, in welcher die ?penicillo pingentes?, die mit dem Pinsel Malenden, von den ?encauste pingentes?, den (auch!) mit dem Spachtel arbeitenden Wachsmalern, unterschieden werden. Plinius widmet in Buch XXXV den Meistern ?qui penicillo pinxerint? die § § 60-120, ihnen, den ?celebres in penicillo?. Die Handschrift von Wandmalern belegt den Gebrauch von Haarpinseln ebenso wie entsprechende Funde. Nur kann man natürlich nicht wissen, ob sich der ehemalige Besitzer des Pinseletuis, das 1898 beim belgischen Herne-St-Hubert in einem etwa um 300 n. Chr. ausgehobenen Grabe gefunden wurde, auch als Wandmaler betätigt hatte?.
Zitat aus: http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rbe ... der_Antike :
?Am besten informiert ist die heutige Forschung jedoch über die Verwendung der Pigmente in römischer Zeit. Das Wissen stützt sich hauptsächlich auf die Ausgrabungen in Pompeji, welche ein sehr reiches Fundmaterial lieferten, da u.a. Läden von Farbhändlern nachgewiesen wurden.
Ferner war die Entdeckung einer römischen Villa auf einem Feld bei St. Médard des Prés in Frankreich ein wegweisender Fund. Etwa 80 m von dem Gebäude entfernt lag das Grab einer Frau, der Grabbeigaben wie Malerwerkzeuge, Mörser, Reibstein, Löffel, Pinsel, ferner etwa 80 Glasfläschchen mit Pigmenten und Bindemitteln beigegeben wurden.
1988 wurde ein Grab bei Herne ? St. Hubert in Belgien aufgedeckt, in dem sich über 100 Farbwürfel und Malerwerkzeug befanden.
Mehr Einzelheiten zu dem Grab von Herne ? St. Hubert gibt?s hier:
http://www.archive.org/stream/mitteilun ... t_djvu.txt
ROMISCHE MALERFARBEN.
Mikroskopische Untersuchung der Farben und Farbstoffe eines römischen Malers aus dem 4. Jahrhundert n. Chr.
(Mit Tafel XIV).
Von E. RAEHLMANN.
Die folgenden Untersuchungen beziehen sich auf ein Farbenmaterial, welches in Herne St. Hubert in Belgien (Provinz Limburg) in einem römischen Tumulus des 4. Jahrhunderts n. Chr. gefunden wurde. Die Fundstelle ist in der Nähe des von Julius Caesar angelegten Castells Aduatuca, des heutigen Tongres. Neben den Farben fanden sich Beigaben : Schüsseln, Krüge, Lampen, Waffen, Phalerae. Die Beisetzung stammt nach den gefundenen Münzen aus der Zeit Constantins. ? Es fanden sich 1)
100 kleine würfelförmige Farbenstücke von etwa 1 cm Durchmesser, in einem verwitterten Holzkasten, in dem sie durch Leisten voneinander getrennt lagen (vgl. S. 222, Abb. 1); sie ließen sich wie Butter schneiden ? 2) etwa 20 kleine Tiegel aus Bronze, etwa 5^ ^ cm hoch und 3 cm breit,
noch mit Farbe gefüllt (vgl. Abb. 2). ? Ferner ein Bronzekästchen mit Pinseln. Von letzteren waren die Stiele, größtenteils versteinert, noch vorhanden und an ihnen die Stellen zu erkennen, wo die Haare gesessen hatten. ? Die genauere Beschreibung des Fundes verdanken wir dem um die Erforschung belgischer Altertumsgeschichte hochverdienten Fr. Huybrigts, von welchem ich einen Teil der Farben zur Untersuchung erhielt.
usw.
Viele Grüße
Fridolin
Nachschlag:
Die ägyptischen Pinsel passen nicht in den gewünschten zeitlichen Rahmen, aber interessant sind sie allemal ...
http://www.metmuseum.org/toah/hd/twah/ho_47.123.htm
"The sketches were drawn with brushes, similar to those that were used by scribes. They were made from fine reeds that were trimmed at one end to an angle and chewed or split to fray the fibers. For the actual application of paint, thicker brushes were made from fibrous wood such as palm ribs, or from bundles of twigs tied together that were than beaten at one end to separate the fibers and make a course brush"
http://www.touregypt.net/featurestories/artoverview.htm
Ohne Garantie für den gewünschten Erfolg: du könntest mal bei Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern von Hugo Blümner nachsuchen.
Viele Grüße,
Martin
Martin
Vielen Dank Euch allen. Martin, das Buch von Blümner ist, wenn auch schon mehr als 100 Jahre alt, eine wahre Fundgrube. Er weist noch auf ein zweites Malerinnen-Grab in der Vendee hin, mit Pinselstielen aus Knochen, und auf diverse Wandbilder aus Pompeji, auf denen MalerInnen mit ihrem Werkzeug dargestellt sind. Pinsel gehörten also auf jeden Fall dazu, waren aber unterschiedlich hergestellt.
Ganz deiner Meinung, und das zu den meisten handwerklichen Themen. Ich habe selbst erst jetzt entdeckt, dass es auch online (wenn auch nicht alle Bände anscheinend) verfügbar ist.ulfr hat geschrieben:Martin, das Buch von Blümner ist, wenn auch schon mehr als 100 Jahre alt, eine wahre Fundgrube.
Viele Grüße,
Martin
Martin