Freie Interpretation Nordischer Bronzezeit
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
Freie Interpretation Nordischer Bronzezeit
Nicht der Weisheit letzter Schluß sondern ein - wie ich hoffe - erfrischender Denkansatz.
Habe mich mal an einer kleinen Zeichnung versucht und dabei ein ordentliches Stück aus dem interpretatorischen Fenster gelehnt.
Die Darstellungen der Nordischen Bronzezeit, welche ich bis dato kenne, zeigen mir allzu häufig die 'teutschtümelnden' Vorstellungen des 'Urgermanen', glattgebügelt, wie aus dem Ei gepellt, alle Mann in Einheitskleidung und mit entsprechend strenger Frisur.
Dabei wird meiner Meinung nach vergessen, daß eine Rasierklinge, wie sie für die nordische Bronzezeit zuhauf nachgewiesen sind, nicht nur dazu dienen muß, den Bart zu schaben, sondern auch auf dem Kopf benutzt werden kann.
Des Weiteren wundert es mich, daß es zwar diverse 'Pfrieme' im Fundgut gibt, welche sogar von der Fachwelt als Tättowiernadeln angesprochen werden, ich bisher aber keine Darstellung eines tättowierten Bronzezeitlers finden konnte.
Habe mich daher erstmal daran gemacht, in einer Jagdszene drei männliche Generationen zu vereinen. Das Ganze ist angesiedelt in der späten Bronzezeit Dänemarks, zwischen 900 und 700 v.u.Z.
Ich will und kann wohl kaum das Rad neu erfinden, versuche aber mich der Thematik hier etwas differenzierter zu nähern und orientiere mich dabei mehr an Naturvölkern wie den American Natives oder Maori. Die Tätowierungen sind rein spekulativ und inspiriert von dem (leider nur bezeugten) Körperschmuck der Moorleichen von Leer und Schwerinsdorf.
Edit:
Habe jetzt, auf Ulfrs Wunsch, eine farbige Darstellung eingestellt.
Das schwarz-weiße Original findet sich weiterhin hier
Habe mich mal an einer kleinen Zeichnung versucht und dabei ein ordentliches Stück aus dem interpretatorischen Fenster gelehnt.
Die Darstellungen der Nordischen Bronzezeit, welche ich bis dato kenne, zeigen mir allzu häufig die 'teutschtümelnden' Vorstellungen des 'Urgermanen', glattgebügelt, wie aus dem Ei gepellt, alle Mann in Einheitskleidung und mit entsprechend strenger Frisur.
Dabei wird meiner Meinung nach vergessen, daß eine Rasierklinge, wie sie für die nordische Bronzezeit zuhauf nachgewiesen sind, nicht nur dazu dienen muß, den Bart zu schaben, sondern auch auf dem Kopf benutzt werden kann.
Des Weiteren wundert es mich, daß es zwar diverse 'Pfrieme' im Fundgut gibt, welche sogar von der Fachwelt als Tättowiernadeln angesprochen werden, ich bisher aber keine Darstellung eines tättowierten Bronzezeitlers finden konnte.
Habe mich daher erstmal daran gemacht, in einer Jagdszene drei männliche Generationen zu vereinen. Das Ganze ist angesiedelt in der späten Bronzezeit Dänemarks, zwischen 900 und 700 v.u.Z.
Ich will und kann wohl kaum das Rad neu erfinden, versuche aber mich der Thematik hier etwas differenzierter zu nähern und orientiere mich dabei mehr an Naturvölkern wie den American Natives oder Maori. Die Tätowierungen sind rein spekulativ und inspiriert von dem (leider nur bezeugten) Körperschmuck der Moorleichen von Leer und Schwerinsdorf.
Edit:
Habe jetzt, auf Ulfrs Wunsch, eine farbige Darstellung eingestellt.
Das schwarz-weiße Original findet sich weiterhin hier
Zuletzt geändert von Nils B. am 25.08.2009 17:29, insgesamt 6-mal geändert.
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Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
Ok, Farbe tut Not. Der Horizont ist der flache Strich auf Schulterhöhe des Jungen, das darüber ein WolkenbandWenn die Hügel links Grabhügel sind, dann müsste die Silhouette rechts Gebirgsgröße haben. Das gibts in DK (fast) nicht
Nicht nur ein bißchenDer Lütte guckt n bisschen ängstlich
Ich denke, auf der ersten Keilerjagd schaut mancher so^^
Zuletzt geändert von Nils B. am 22.08.2009 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
Gewöhnungsbedürftig - man ist ja durch die sonstigen Darstellungen so geprägt, sofort "Indianer" zu erkennen - mit dem Text dazu, wird daraus Begeisterung - Klasse, endlich wird das Klischee aufgebrochen !
Welcher Darsteller wird sich dran versuchen ?
Edit (nach der Koloration): komisch...die Indianer sind futsch....nun ists wirklich auf Anhieb Europa... gefällt mir ausgesprochen gut
Welcher Darsteller wird sich dran versuchen ?
Edit (nach der Koloration): komisch...die Indianer sind futsch....nun ists wirklich auf Anhieb Europa... gefällt mir ausgesprochen gut
Zuletzt geändert von Steinlaus am 22.08.2009 14:50, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Freie Interpretation Nordischer Bronzezeit
Schick! Zeichnest und kolorierst Du am Rechner oder konventionell?Nils B. hat geschrieben: Habe jetzt, auf Ulfrs Wunsch, eine farbige Darstellung eingestellt.
[/url]
ULFR
*sitzt auch gerade am Zeichentisch und zeichnet `öme`*
- Steve Lenz
- Beiträge: 3162
- Registriert: 05.12.2005 14:18
- Kontaktdaten:
Ich mach?s so: www.postimage.org aufrufen.Manu hat geschrieben:Wenn ja, dann müßt ihr mir erklären, wie ich das Bild (ist schon im PC auf Photoshop) in das Forum reinkriege.
auf "durchsuchen" klicken
Datei im eigenen Rechner suchen
Doppelklick zum markieren, dateilink erscheint in der Zeile
Datei freigeben "familienfreundlich", es sei denn, es ist nicht so
auf "Bild speichern" klicken
im Pop-up erscheinen drei Zeilen mit Codes, den obersten mit rechter Maustaste kopieren und in Deinen Post einfügen
Post abschicken
Bin gespannt
Hi Ulfr,
Rießenkompliment an dich, du hast das ausgesprochen super gut erklärt, wie du siehst, hat es geklappt. Vor allem der Kopiertrick mit der rechten Maustaste hätten viel andere vergessen
Das Bild entstand vor einigen Jahren, als wir unser neues BZ-Dorf eingeweiht haben. In der Zeit war auch die Himmelscheibe von Nebra ein Thema. Der Junge ist, wie wir es damals gemacht haben eher Hallstättisch angezogen (Lederkappe/Gürtelschnalle) natürlich auch mit Speer. Die Grossmutter, man sieht es leider schlecht hat eine Goldschale ?? auf dem Kopf, entsprechen der Diskussion, ob die Goldhüte wirklich Goldhüte, oder vielleicht doch Goldschalen sind.
Ob der Wels allerdings mit diesem Bronzespeer getroffen wird, bleibt wohl immer ein Geheimnis.
Die Pfahlbauhäuser habe ich natürlich ganz nach den Rekonstruktionen im Museum gemalt.
Ich hab übrigends letzten Winter bronzezeitliche Kleidung der Nordischen Baumsargfunde rekonstruiert (soweit das eben auch finanziell möglich ist) sieht aber ganz klar, wie Nils B. das erwähnte, sehr germanisch aus. Komisch.