Kämme aus Schneeballrütchen
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris, Dago
Kämme aus Schneeballrütchen
Hallo alle zusammen,
ich habe seit einiger Zeit ein Problem mit Kämmen, genauer gesagt mit dem Biegen von kleinen Ästen aus Schneeballholz zu einem ansehnlichen Kamm wie er so aussehen soll: (Seht mal wie ENG die gebogenen Äste zueinander liegen !)
Meine sehen so aus, nach einigem Gebrauch:
Das Hauptproblem liegt im Biegen der Schneeballäste. Bei mir brechen die schon VOR Gebrauch ab, also schon beim Biegen. Ehrlich gesagt, im Schnellkochtopf weichgekocht hatte ich sie schon. Kann man vergessen. Ebenso tagelanges Einweichen bringt nichts. Das Schlagen auf die Biegestelle ist auch problematisch, da das Holz dann fasert.
Ich seh schon, daß bei den Originalfunden die Biegung auch gebrochen ist, bezweifle aber, daß das bei der Fertigstellung so war.
Übrigends kann man mit dem Kamm wundervoll das weiche Unterhaar von Tieren herauskämmen, das wär noch eine Alternative zum Menschenkamm.
Hat jemand eine Idee oder Erfahrung mit Biegen von Ästen?
ich habe seit einiger Zeit ein Problem mit Kämmen, genauer gesagt mit dem Biegen von kleinen Ästen aus Schneeballholz zu einem ansehnlichen Kamm wie er so aussehen soll: (Seht mal wie ENG die gebogenen Äste zueinander liegen !)
Meine sehen so aus, nach einigem Gebrauch:
Das Hauptproblem liegt im Biegen der Schneeballäste. Bei mir brechen die schon VOR Gebrauch ab, also schon beim Biegen. Ehrlich gesagt, im Schnellkochtopf weichgekocht hatte ich sie schon. Kann man vergessen. Ebenso tagelanges Einweichen bringt nichts. Das Schlagen auf die Biegestelle ist auch problematisch, da das Holz dann fasert.
Ich seh schon, daß bei den Originalfunden die Biegung auch gebrochen ist, bezweifle aber, daß das bei der Fertigstellung so war.
Übrigends kann man mit dem Kamm wundervoll das weiche Unterhaar von Tieren herauskämmen, das wär noch eine Alternative zum Menschenkamm.
Hat jemand eine Idee oder Erfahrung mit Biegen von Ästen?
Ich hab mir mal erlaubt, den Namen des freds zu ändern, Kämme aus Lindenbast sind mir nicht geläufig
Ich hatte genau das Problem auch, hab dann eine Theorie entwickelt, ausprobiert, dann mit Urs gesprochen, und wir haben uns die Teile in Frauenfeld nochmal genau angesehen. Die Rütchen sind - entgegen der ursprünglichen Publikation(en) halbiert bzw. sogar geviertelt. Sonst würdest Du sie auch nie durch ankohlen anspitzen können, weil die Markröhre in der Mitte verbleibt. Ein gutes Beispiel der positiven Rückkoppplung von der ExpArch zur Theorie, hat bei Urs und mir Kultstatus
Rütchen einfach in Winter ernten, dann lassen sie sich wesentlich leichter biegen, halbieren oder vierteln und dann vorsichtig über einen Stock biegen, Spaltfläche nach innen.
Ich hatte genau das Problem auch, hab dann eine Theorie entwickelt, ausprobiert, dann mit Urs gesprochen, und wir haben uns die Teile in Frauenfeld nochmal genau angesehen. Die Rütchen sind - entgegen der ursprünglichen Publikation(en) halbiert bzw. sogar geviertelt. Sonst würdest Du sie auch nie durch ankohlen anspitzen können, weil die Markröhre in der Mitte verbleibt. Ein gutes Beispiel der positiven Rückkoppplung von der ExpArch zur Theorie, hat bei Urs und mir Kultstatus
Rütchen einfach in Winter ernten, dann lassen sie sich wesentlich leichter biegen, halbieren oder vierteln und dann vorsichtig über einen Stock biegen, Spaltfläche nach innen.
Hey Danke !!! Zwei mal, sorry, hab grad so viel Lindenbast um die Ohren
Das hätte ich nie gemacht, geviertelt und im WINTER geerntet. Ich bin sehr glücklich über eure Auskunft
Ich hab so viel Zeit damit zugebracht, aber immer bleibt mir das Problem, dass ich an die Originalfunde nicht drankomme, bzw. sie vielleicht nicht zu lesen verstehe.
Es war immer vertrackt mit dieser Markröhre, ich zweifelte dann lange, ob es überhaupt Schneeballholz sei. Aber das war dann doch klar.
Du schreibst noch:
Wißt ihr, ob das Binden mit Lindenbastfaden oder mit Flachsfaden gemacht wurde?
Das hätte ich nie gemacht, geviertelt und im WINTER geerntet. Ich bin sehr glücklich über eure Auskunft
Ich hab so viel Zeit damit zugebracht, aber immer bleibt mir das Problem, dass ich an die Originalfunde nicht drankomme, bzw. sie vielleicht nicht zu lesen verstehe.
Es war immer vertrackt mit dieser Markröhre, ich zweifelte dann lange, ob es überhaupt Schneeballholz sei. Aber das war dann doch klar.
Du schreibst noch:
Ich bin da etwas einfach gestrickt, ich würde also die Spitzen nach dem Binden in heiße Kohle halten und dann zuspitzen? Das hab ich immer nur mit Holzspeere in Verbindung gebracht.Sonst würdest Du sie auch nie durch ankohlen anspitzen können, weil die Markröhre in der Mitte verbleibt.
Wißt ihr, ob das Binden mit Lindenbastfaden oder mit Flachsfaden gemacht wurde?
Genau, die Zinken werden angekohlt bzw. hocherhitzt, wenn man das übertreibt, brennt ruckzuck der Kamm weg, und dann angespitzt.
Es ist nur von "Resten einer dünnen gezwirnten Schnur" die Rede, leider nicht davon, woraus sie ist. Lässt sich mit bloßem Auge auch nicht bestimmen.
Es gibt auch einen von Pfyn Breitenloo, der wird von Rinde und Birkenpech zusammengehalten.
Es ist nur von "Resten einer dünnen gezwirnten Schnur" die Rede, leider nicht davon, woraus sie ist. Lässt sich mit bloßem Auge auch nicht bestimmen.
Es gibt auch einen von Pfyn Breitenloo, der wird von Rinde und Birkenpech zusammengehalten.
Guten Morgen,
Trebron schreibt:
Bei den Maßen der Kämme bin ich etwas überfordert, also ehrlich gesagt, bin ich froh, wenn ich das den nächsten Winter überhaupt, egal in welcher Größe, ansehlich hinbekomme.
Aber bei dem Kamm mit den 7 Zinken, und nur unter Vorbehalt, ich hoffe dass es noch jemand besser weiß, betrüge die Länge ca 8-9 cm. Die Breite wäre dann nur 2,5cm ??
Ulfr schreibt:
Ulfr schreibt weiter:
Auch schreibt Ulfr:
Trebron schreibt:
Ich bin echt platt, wieviel Info, an die ein Laie nur schwer rankommt, man im Forum bekommt. Und ich kenne noch lange noch nicht alle, fühle mich aber sehr wohl hierNa siehst Du Manu, hatte doch schon einen Erfolg !
Bei den Maßen der Kämme bin ich etwas überfordert, also ehrlich gesagt, bin ich froh, wenn ich das den nächsten Winter überhaupt, egal in welcher Größe, ansehlich hinbekomme.
Aber bei dem Kamm mit den 7 Zinken, und nur unter Vorbehalt, ich hoffe dass es noch jemand besser weiß, betrüge die Länge ca 8-9 cm. Die Breite wäre dann nur 2,5cm ??
Ulfr schreibt:
Also in Kohle halten, aber eben, weil das Holz im Winter geschnitten ist, ist es trocken und brennt ab, bzw. verliert in den Spitzen die gewünschte Härte, was S E H R ärgerlich wäre. Also erst mal üben mit normalem Rütchen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.Genau, die Zinken werden angekohlt bzw. hocherhitzt, wenn man das übertreibt, brennt ruckzuck der Kamm weg, und dann angespitzt.
Ulfr schreibt weiter:
Also ich denke ich probier mal ganz hauchdünn gezwirnter Lindenbast, den liebe ich sehr und trau ihm mehr als Leinen. Allerdings langfasriger Leinen zum Schnürlein gezwirnt werd ich auch testen. Mal gespannt.Es ist nur von "Resten einer dünnen gezwirnten Schnur" die Rede, leider nicht davon, woraus sie ist. Lässt sich mit bloßem Auge auch nicht bestimmen.
Auch schreibt Ulfr:
Weißt du wo der ausgestellt ist, oder kennst du eine gute Quelle mit Bild?Es gibt auch einen von Pfyn Breitenloo, der wird von Rinde und Birkenpech zusammengehalten.
Hab mich versehen, der Kamm von Pfyn ist ein Brettchenkamm. Der aus Kirschbaumrütchen, Rinde und Pech zusammengesetzte stammt von Gachnang-Niederwil:
Waterbolk, H.T. (Hrsg.) 1991: Niederwil, eine Siedlung der Pfyner Kultur. Academica helvetica I/IV, Haupt, Bern Stuttgart, S. 142
Wo der ausgestellt ist, weiß ich nicht.
Die Rütchen werden in frischem Zustand angekohlt, sonst brennen sie ganz sicher ab.
Waterbolk, H.T. (Hrsg.) 1991: Niederwil, eine Siedlung der Pfyner Kultur. Academica helvetica I/IV, Haupt, Bern Stuttgart, S. 142
Wo der ausgestellt ist, weiß ich nicht.
Die Rütchen werden in frischem Zustand angekohlt, sonst brennen sie ganz sicher ab.
Das ist lustig ich habe doch die Tage einen Kirschbaum gefällt und beim "Entsorgen" ettliche "Rütli" aufgehoben, Rinde habe ich davon ja auch noch !ulfr hat geschrieben:Hab mich versehen, der Kamm von Pfyn ist ein Brettchenkamm. Der aus Kirschbaumrütchen, Rinde und Pech zusammengesetzte stammt von Gachnang-Niederwil:
Waterbolk, H.T. (Hrsg.) 1991: Niederwil, eine Siedlung der Pfyner Kultur. Academica helvetica I/IV, Haupt, Bern Stuttgart, S. 142
Wo der ausgestellt ist, weiß ich nicht.
Die Rütchen werden in frischem Zustand angekohlt, sonst brennen sie ganz sicher ab.
Ihr dürft raten, was ich daraus mache !
Zuerst war sowas geplant:
http://www.haus-gartenportal.de/weidena ... eidung.htm
Gruß
Trebron
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Hallo Manu,
Anbrennen: Versuche das erst man über einer Kerze, da kannst Du die Flamme besser dosieren und kohlst Dir nicht gleich auch die Finger mit !
Wenn die Zinken Feuer gefangen haben, halte sie mit der Flamme nach OBEN, dann brennt es konntrollierter !
Dann ausblasen und auf einer Bürste abziehen, zur Spitze hin, nicht dagegen, sonst brechen sie ab.
Versuchs doch einfach mal mit einem Streichholz !
Bei dem 7-zinkigen würde ich auch schon vorher die Spitzen machen und dann erst Binden-kleben, so brauchst Du nicht zwischen die Zinken.
Oben links zwei Kämme aus Nussholz, davor ( schlecht sichtbar ) einer aus Knochen
Grüßli
Trebron
Anbrennen: Versuche das erst man über einer Kerze, da kannst Du die Flamme besser dosieren und kohlst Dir nicht gleich auch die Finger mit !
Wenn die Zinken Feuer gefangen haben, halte sie mit der Flamme nach OBEN, dann brennt es konntrollierter !
Dann ausblasen und auf einer Bürste abziehen, zur Spitze hin, nicht dagegen, sonst brechen sie ab.
Versuchs doch einfach mal mit einem Streichholz !
Bei dem 7-zinkigen würde ich auch schon vorher die Spitzen machen und dann erst Binden-kleben, so brauchst Du nicht zwischen die Zinken.
Oben links zwei Kämme aus Nussholz, davor ( schlecht sichtbar ) einer aus Knochen
Grüßli
Trebron
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Hi Ulfr, gibt es davon irgendwo ein Bildchen oder eine Beschreibung ( außer in dem Buch ) ?ulfr hat geschrieben: Der aus Kirschbaumrütchen, Rinde und Pech zusammengesetzte stammt von Gachnang-Niederwil:Waterbolk, H.T. (Hrsg.) 1991: Niederwil, eine Siedlung der Pfyner Kultur. Academica helvetica I/IV, Haupt, Bern Stuttgart, S. 142
Die Rütchen werden in frischem Zustand angekohlt, sonst brennen sie ganz sicher ab.
Grüezi
Trebron
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Moin Ulfi, der Kamm aus Niederwil liegt offensichtlich im Museum in Frauenfeld ? dort ist Urs der "Gralshüter"...
Nebenbei erwähnt gibt es eine schöne Zusammenstellung von neolithischen Kämmen aller Art aus der Schweiz:
Josef Winiger, Die Kämme der Muntelier Kultur. Helvetia Archaeologica 27/1996?105, 1?32.
mit gaaaaaanz vielen maßstabsgetreuen Abbildungen... ) Da gibts auch je Menge schöner Kämme zum Nachbasteln
Nebenbei erwähnt gibt es eine schöne Zusammenstellung von neolithischen Kämmen aller Art aus der Schweiz:
Josef Winiger, Die Kämme der Muntelier Kultur. Helvetia Archaeologica 27/1996?105, 1?32.
mit gaaaaaanz vielen maßstabsgetreuen Abbildungen... ) Da gibts auch je Menge schöner Kämme zum Nachbasteln
Trebron schreibt:
Ich frag nur vorsichtshalber nochmal, denn ich muß den Kamm ja erst biegen und wickeln und dann die ungleichen Enden abstimmen, das war immer das Schlimmste
Also gleichmäßig ab"schnitzen" und dann vorsichtig anbrennen, lösche und dann mit der Bürste abziehen.
OK. Ich werds auf jeden Fall machen und euch Bilder zukommen lassen.
Übrigends deine Nachbildungen sind sehr schön, hast du mal Birkenteer selber gemacht? Die Töpfe sehen so danach aus.
Kurt A. schreibt:
Also müssen sie richtig brennen?kohlst Dir nicht gleich auch die Finger mit !
Wenn die Zinken Feuer gefangen haben, halte sie mit der Flamme nach OBEN, dann brennt es konntrollierter !
Dann ausblasen und auf einer Bürste abziehen, zur Spitze hin, nicht dagegen, sonst brechen sie ab.
Ich frag nur vorsichtshalber nochmal, denn ich muß den Kamm ja erst biegen und wickeln und dann die ungleichen Enden abstimmen, das war immer das Schlimmste
Also gleichmäßig ab"schnitzen" und dann vorsichtig anbrennen, lösche und dann mit der Bürste abziehen.
OK. Ich werds auf jeden Fall machen und euch Bilder zukommen lassen.
Übrigends deine Nachbildungen sind sehr schön, hast du mal Birkenteer selber gemacht? Die Töpfe sehen so danach aus.
Kurt A. schreibt:
So was hab ich schon lange gesuchtDa gibts auch je Menge schöner Kämme zum Nachbasteln