Heimatbund fordert Archäologischen Park auf der Heuneburg
Verfasst: 01.11.2009 10:55
Die über Jahre gewachsene Museumslandschaft rund um den einzigartigen keltischen Fürstensitz Heuneburg bei Hundersingen soll ausgrabungstechnisch und finanziell gesichert werden, fordert der Schwäbische Heimatbund. Der 5 500 Mitglieder zählende Verein sieht dabei das Land in der Pflicht. Geschehe weiterhin nichts, sei der Fortbestand eines Teils der Ausgrabungen gefährdet.
Im Jahr 2005 hatten die Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege eine sensationelle Entdeckung gemacht: Die keltische Heuneburg, immerhin die älteste stadtähnliche Siedlung nördlich der Alpen, besaß vor 2600 Jahren ein aus Steinen gemauertes Stadttor. Bereits während der bis Juni 2008 andauernden Ausgrabungen hatten sich Experten Gedanken gemacht, wie die archäologische Sensation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Schon damals war klar, dass Eile geboten ist. Denn das aus Lehm und Steinen gemauerte Kammertor ist heute zwar wetterfest unter Folien verpackt. Um es dauerhaft zu sichern und zeigen zu können, müsste es von einem Schutzbau vor der Witterung bewahrt werden. Doch geschehen ist bis heute nichts, obwohl das eingepackte Tor aus Expertensicht maximal noch ein Jahr unbeschadet überstehen wird.
Aus Sicht des Schwäbischen Heimatbunds hat das vor allem finanzielle Gründe. Die kleine Gemeinde Hundersingen ist mit dem Betrieb der zwei Museen im Ort bereits heute überlastet. Neben dem Freilichtmuseum auf der Heuneburg existiert in der denkmalgeschützten Zehntscheuer des ehemaligen Klosters Heiligkreuztal das 1985 eingerichtete Heuneburgmuseum. Wegen der getrennten Lage der beiden Museen ist ein doppelter Personalaufwand nötig. Zusammen mit dem Schuldendienst addiert sich der Abmangel der Gemeinde auf knapp 250 000 Euro. Hundersingen hat deshalb die Museumsleiterin als einzige pädagogische und archäologische Angestellte entlassen müssen.
Die Fachleute des Heimatbunds fordern nun, die 2008 von einer Experten-Kommission vorgeschlagene Gesamtkonzeption endlich umzusetzen. Diese sieht vor, ein landwirtschaftliches Anwesen neben der Heuneburg, die Domäne Talhof, zu erwerben und zum Museum auszubauen, in das die Sammlung aus dem Heuneburgmuseum dann umzieht. Der positive Effekt: Die beiden zusammengelegten Museen und der notwendige neue Bau für das Stadttor könnten mit geringerem Personalaufwand betreut werden. Zusammen mit einem gastronomischen Angebot samt Biergarten in der Domäne Talhof würde dadurch die Heuneburg für Touristen und Archäologen noch stärker an Attraktivität gewinnen. Jedes Jahr kommen bereits 25 000 Besucher auf die Heuneburg.
„Die Heuneburg ist von europaweiter Bedeutung. Das Land muss ein Beispiel setzen und darf seine Schätze nicht einfach zugrunde gehen lassen“, heißt es in einer Resolution des Vereins, die allen Landtagsabgeordneten in der vergangenen Woche zugesandt wurde. Wie das Engagement des Landes aussehen könnte, zeigt nach Ansicht des Vereins das Nachbarland Hessen. Dort entsteht beim keltischen Fürstensitz am Glauberg, rund 50 Kilometer nordöstlich von Frankfurt am Main, für mehr als sechs Millionen Euro gerade ein neues Museum.
http://www.suedkurier.de/region/linzgau ... 57,4008213
Im Jahr 2005 hatten die Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege eine sensationelle Entdeckung gemacht: Die keltische Heuneburg, immerhin die älteste stadtähnliche Siedlung nördlich der Alpen, besaß vor 2600 Jahren ein aus Steinen gemauertes Stadttor. Bereits während der bis Juni 2008 andauernden Ausgrabungen hatten sich Experten Gedanken gemacht, wie die archäologische Sensation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Schon damals war klar, dass Eile geboten ist. Denn das aus Lehm und Steinen gemauerte Kammertor ist heute zwar wetterfest unter Folien verpackt. Um es dauerhaft zu sichern und zeigen zu können, müsste es von einem Schutzbau vor der Witterung bewahrt werden. Doch geschehen ist bis heute nichts, obwohl das eingepackte Tor aus Expertensicht maximal noch ein Jahr unbeschadet überstehen wird.
Aus Sicht des Schwäbischen Heimatbunds hat das vor allem finanzielle Gründe. Die kleine Gemeinde Hundersingen ist mit dem Betrieb der zwei Museen im Ort bereits heute überlastet. Neben dem Freilichtmuseum auf der Heuneburg existiert in der denkmalgeschützten Zehntscheuer des ehemaligen Klosters Heiligkreuztal das 1985 eingerichtete Heuneburgmuseum. Wegen der getrennten Lage der beiden Museen ist ein doppelter Personalaufwand nötig. Zusammen mit dem Schuldendienst addiert sich der Abmangel der Gemeinde auf knapp 250 000 Euro. Hundersingen hat deshalb die Museumsleiterin als einzige pädagogische und archäologische Angestellte entlassen müssen.
Die Fachleute des Heimatbunds fordern nun, die 2008 von einer Experten-Kommission vorgeschlagene Gesamtkonzeption endlich umzusetzen. Diese sieht vor, ein landwirtschaftliches Anwesen neben der Heuneburg, die Domäne Talhof, zu erwerben und zum Museum auszubauen, in das die Sammlung aus dem Heuneburgmuseum dann umzieht. Der positive Effekt: Die beiden zusammengelegten Museen und der notwendige neue Bau für das Stadttor könnten mit geringerem Personalaufwand betreut werden. Zusammen mit einem gastronomischen Angebot samt Biergarten in der Domäne Talhof würde dadurch die Heuneburg für Touristen und Archäologen noch stärker an Attraktivität gewinnen. Jedes Jahr kommen bereits 25 000 Besucher auf die Heuneburg.
„Die Heuneburg ist von europaweiter Bedeutung. Das Land muss ein Beispiel setzen und darf seine Schätze nicht einfach zugrunde gehen lassen“, heißt es in einer Resolution des Vereins, die allen Landtagsabgeordneten in der vergangenen Woche zugesandt wurde. Wie das Engagement des Landes aussehen könnte, zeigt nach Ansicht des Vereins das Nachbarland Hessen. Dort entsteht beim keltischen Fürstensitz am Glauberg, rund 50 Kilometer nordöstlich von Frankfurt am Main, für mehr als sechs Millionen Euro gerade ein neues Museum.
http://www.suedkurier.de/region/linzgau ... 57,4008213